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Montag, Mai 23, 2016

neue töne (1632): wilder adkins


wie man vernehmen darf, stammt wilder adkins aus marietta, ga, lebt aber mittlerweile in brimingham, al. in seiner jugend bekam er es mit einem vater zu tun, der neily young und van morrison songs in eigenwilligen variationen auf einer alten guild jambo akustik gitarre zum besten gab. später verbrachte er einige zeit in indien, wo er seinen melodischen sinn schulte und hindi erlernte. dass seine lieder vom glauben und vom zweifeln daran erzählen, erscheint nicht ungewöhnlich.

seine musik hat eine melancholische grundstimmung, die sich fast konsequent durch alle seine sechs bisherigen veröffentlichungen zieht. etwas klagendes wohnt seiner stimme inne, etwas sinnliches stets, durchaus eine stärke, eine erzählerische, den hörer bindende qualität. nicht anders auf dem aktuellen werk "hope & sorrow", das anfang april erschienen war. den liquiden gitarrenfügungen gilt es dabei hinterher zu eilen, seiner an akzenten reichen stimme ebenfalls. ihr einfall gleicht einer sinnlichen berührung, sie ist dunkelfarben, ausdrucksstark und freudig am wandel. während also die schraffierten saiten den rhythmus geben, einige klavierakkorde bemustern, streifen überirdisch gemahnende melodien aus der kehle adkins an dein gehör. allein der opener "dreamer" ist eine erwähnung wert. erst recht wenn er sich im refrain in hall und gegengesang versteigt. himmlisch.

adkins hat für die aufnahmen eine unmenge an hilfe erhalten. mehr als ein dutzend musiker nahmen hie und da ein instrument in die hand, um es in den reigen der zwölf lieder einzufügen. wir treffen auf molly parden oder stephen collins, auf candace phillips oder bill wittmeier. wir bekommen cello und violine, balafon oder synth-bass zu hören. wenngleich so vielzählig, wirkt dieses aufkommen nie erstickend. im gegenteil lediglich kontrastierend.
im vordergrund steht jeweils der song, gesungen von diesem fantastischen jungen künstler. mit einem gespür für momente, mit einer unbeschreiblichen balance und zartheit im ausdruck. ohne sich die blöße zu geben, ohne dem selbstmitleid zu frönen. irre.


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