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Montag, Mai 09, 2016

neue töne (1628): carter tanton


angefixt in sehr frühen jahren, die vor allem durch beharrlichkeit in sachen konzerte geben gekennzeichnet waren, errang sich carter tanton die aufmerksamkeit von gary e. smith, der ihn darauf einige zeit musikalisch begleitete. die einjährige zusammenarbeit mit dem the pixies produzenten gab den letzten ausschlag, mit dem, was tanton am meisten liebt, fortzufahren. so veröffentlichte er in den kommenden jahren einige eps mit seiner band tulsa, die u.a. positive erwähnung im rolling stone erhielt. touren und weitere aufnahmen schlossen sich an. carter tanton arbeitete mit marissa nadler, strand of oaks, lower dens und the war on drugs. seine ersten aufnahmen für western vinyl brachte er 2012 heraus: "freeclouds". einige jahre später zog es ihn nach england, wo er die arbeiten am neuen album begann. "jettison the valley" erschien am 04. märz dieses jahres und offeriert unter anderem die vokalen einfügungen von marissa nadler beim titeltrack, aber auch von sharon van etten, die auf zwei songs zu hören ist.

doch abseits dieser besonderheiten bestechen die acht songs mit einer ungehörigen portion tiefe, detailliebe und brillieren dank dieses hellfühligen und zugleich seelenvollen gesangs tantons. schon david fricke meinte, dass sein "indie-seraphim voice" nicht von dieser welt wäre. es fügt sich aalig zwischen die noten, als würden sie angehoben werden, um besser gesehen resp. gehört zu werden. dabei stellt sich tanton ganz in den dienst seiner musik. der multiinstrumentalist beweist ein untrügliches gespür für eindringliche melodien, denen er u.a. gehalt dadurch verleiht, dass er ihnen ausgang gewährt, sie nicht in formalien presst, sie frei schwingen lässt und sie mit einfachen, aber zwingenden arrangements bei der stange hält. die intensität, mit der diese aufnahmen enstanden sein müssen, ist deutlich spürbar. mit the war on drugs frontmann adam granduciel hat tanton einen fürsprecher, der einmal meinte, dass er selten jemanden gesehen habe, der so obsessiv musik machte wie carter tanton.

"jettison the valley" ist nach meinung des protagonisten sein eigentlich erstes soloalbum. alles, was davor erschien, waren eher lose songsammlungen. auf dem neuen album findet eine konzentrierte auseinandersetzung statt, mit seiner vergangenheit, dem beenden einer beziehung und der entdeckung einer neuen welt. so lebte er in england anfangs neben einer autobahn auf der einen und einer pferdefarm auf der anderen seite. um dem ewigen lärm zu entgehen, wandelte tanton auf den vielzähligen wegen der umgebung und fand im abseits und der stille wieder zu sich.
es sind einige kleinode auf diesem werk zu finden, Ihr könnt auf bandcamp antesten, der rest geht dann über den geldbeutel.

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