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Mittwoch, Oktober 14, 2015

neue töne (1581): us and them


flirrendes element, das die geordnete folkstruktur quert. ähnlich der melodieverstösse, die so unvermittelt und überraschend kommen, dass man eine sekunde braucht, um dem bruch zu folgen. diese momente sind jedoch wahrzunehmende, aber nicht störende komponenten einer so friedfertigen musikalie, die us and them da neuerlich gelang. das spinett regiert, in soundwolken eingehüllt, ein wärmender basslauf parliert. anders und britt, die beide schweden, haben mit "summer green and autumn brown" neu aufgelegt. mega dodo zeichnete diesmal verantwortlich - für den lp release vom 12. oktober. die songs sind gewohnt geschlossen, die arrangements luftig und durchlässig, die einzelnen instrumente leicht herauslesbar und doch greift atmosphärisch alles perfekt ineinander. dabei ist die rollenverteilung bei us and them schon sehr übersichtlich. britt übernimmt sämtliche sangesparts, auch die backgroundaufgaben, anders tritt für jedes einzelne instrument auf den plan. zehn neue nummern also, die für jeden (british-) folk ein vergnügen sind.

neben der limitierten lp ausgabe von "summer green and autumn brown" hat mega dodo aktuell auch den diskografischen nachlass der schweden im angebot, zum einen die fruits de mer volume 8, auf der u.a. "home to stay" und "dialogue" zu hören sind, darüber hinaus die "summerisle" ep sowie die "by the time it gets dark" ep. macht sinn, sich mit dem gesamten oeuvre der beiden zu beschäftigen.

wir schrieben vor knapp fünf jahren zum duo übrigens folgendes:
ach, eine großartige entdeckung, die mir die kalten wintertage gerade richtig kam, herzwärmend, ohne dass man die haxen ins ofenrohr schieben müsste. denn das besorgen die schweden britt und anders von us and them aufs angenehmste. als multiinstrumentalisten gewappnet, gelingt es den beiden einen zauberhaften folkreigen zu entfachen, in den man sich als hörer nur allzu gern hinein begibt. ein auftanz, ein ständchen, eine melodie, die einfachen dinge dominieren hier. angelehnt an die singer/songwriter schule von herren wie roy harper, jackson c. frank oder richard thompson, verbunden im geiste mit dem british folk, entdecken sie doch eigene prämissen, unterstreichen ihre stärken: liebreiz, harmoniegesang, intimität. die beiden haben auf eigenem label bereits einiges veröffentlicht, ein album namens "based on a true story” sowie drei eps "canning oak"’, "seagulls" und "man o’ sand to girl o’ sea’’ (withdrawn recordings). im dezember erschien dann der erste auswärtige tonträger, ein 3track vinyl auf dem englischen label fruits de mer records (tracklist: "home to stay" (tudor lodge), "dialogue" (jackson c. frank), "julia dream" (of all the pretty little horses) (waters/ traditional)). zwischen pop und barock folk changierend, gelingt es den beiden, vor allem aber aufgrund britts wunderschöner stimme, einen sog aufzubauen, in den man sich willig hineinziehen lässt.

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