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Dienstag, Mai 12, 2015

glotzt nicht so romantisch (623): olivia chaney


photo by sophie eleanor turner

sängerin, songschmiedin ist sie, eine, die bislang eher bescheiden in den vordergrund trat, hatte sie doch nur eine ep anzubieten, daneben einige bootlegs, die aber allesamt kaum verbreitung erfuhren. eher noch traf man olivia chaney auf der bühne an, auf der sie ihrer außergewöhnlichen musikalischen sensibilität frönte. nonesuch records erleichtert nun die kontaktaufnahme, in dem das label das debütalbum "the longest river" auflegte (seit ende april auf dem markt) und zwar in genügend großer aufage, so dass auch der letzte von der in italien geborenen künstlerin erfahren kann. aufgewachsen ist chaney in england, wo sie alsbald komposition, piano, cello und gesang studierte. angelehnt an die schallplattensammlung des vaters, die die klassischen folkbegabungen beherbergte, nennen wir dylan, jansch, fairport convention, entstand ein ganz eigener blick, eine ganze eigene ausrichtung auf musik. verfeinert wurde diese durch die ausbildungen an der chethams school of music in manchester sowie an der royal acadmey of music in london, klassische musik und jazz kreuzten ihre wege.
mit der gitarre und dem indischen harmonium freundete sie sich später an und begann mit ersten soloauftritten nicht nur zu liebäugeln. neben den musikalischen meriten erarbeitete sie sich auch welche als schauspielerin am shakespeare theater.
kollaborationen gehören so auch schon lange zu ihrer wesenheit, so agierte sie mit alasdair roberts, zero 7 oder the labéque sisters, spielte mit seth lakeman "hearts and minds" ein, kurz nachdem 2010 ihre selbstbetitelte ep erschien. auf zwei kompilations von folk police hinterließ sie ebenfalls eindruck.
leider sind aus dem debütalbum keine verfügbaren downloads bekannt. dafür können wir aber auf einige videos zurückgreifen, die songs aus "the longest river" sogar bebildern. es handelt sich fast allesamt um konzertmitschnitte, die die stimmliche klarheit und vor allem beweglichkeit unterstreichen helfen sollten. abgesehen von der qualität der songs, der songschreiberkunst.

tracklist: 1 false bride / 2 imperfections / 3 waxwing / 4 loose change / 5 swimming in the longest river / 6 the king's korses / 7 too social / 8 la jardinera / 9 there's not a swain / 10 holiday / 11 blessed instant / 12 cassiopeia

21.05. Internationales Händel Festival, Junges Theater Göttingen

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