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Montag, April 21, 2014

neue töne (1381): restaurnaut


photo by sarah jo collins

der moniker ist schon ein sehr vergnügliches vorzeichen. wenn man aber tiefer in den kosmos des nick dolezal abtaucht, erscheint das pseudonym nur als weitere absurdität in einem kaum zu fassenden kosmos. der aus arkansas stammende musiker springt zwischen den genres wie eine maus zwischen verschiedenen käsesorten. er lässt sich auf kein gerne festlegen, lediglich auf die art, wie er seine songs veröffentlicht. in strenger d.i.y. diät und zumeist auf kassetten in geringer auflagenhöhe. die produktivität des mittlerweile in fresno, kalifornien, wohnenden ist immens. ob er sich mit noise experimenten herumschlägt oder den singer songwriter gibt, ob er lofilectro fabriziert oder einfach nur mit seiner ukulele abgeht. alle spielarten, alle ausdrucksformen sind möglich, dolezal nennt es horsemusic. wenn du mit ihm in kontakt trittst, sei auf alles gefasst. er schickt dir sein tape schon mal in alte socken verstaut, und sei bitte nicht überrascht, wenn die teile auch noch muffen. zwischen genialität und dilletantismus changierend brennt sich vor allem dolezals charme ein, die unmöglichkeit ihm irgendetwas krumm zu nehmen. die breit lächelnden melodien, der keckernde ausdruck, die belebte stimme. manchmal wünschte man, er möge sich auf die stärken besinnen und erinnert sofort, wie großartig eigentlich bereits das vorliegende ist. es ist, als wolle man die sonne an einem warmen sommertag hinter der wolke hervorlocken. brauchts das?

die letzte veröffentlichung, von der ich weiß, ist mit "fahf2" überschrieben und erschien im november des letzten jahres. die fünf enthaltenen tracks erschienen in einer sehr kleinen tapeauflage und sind als äußerst zugänglich zu bezeichnen. schon deutlich in einer daniel johnston ausrichtung, aber klangvolumig und harmonisch ausgerichtet. die ukulele blechert weird, der sänger schlenkert sich durch den text, launig wird der sound um backgroundgesang ergänzt. schon der opener "neighbor pt.II" ist eine schau. leichtfüssig, sinnig, schludrig schön. fiepisge elektronika ergänzt. der folgetrack setzt genau hier an, ist jedoch beatlastig ungehemmt. die bridge, befreit von jeglichem instrumentalen überangebot, besinnt sich vollends auf gesang. ungestraft bleibt auch das dengeln auf "into the star world (once more)". 

auf bandcamp kann man der musik ausgiebig frönen und natürlich auch die schick gefertigten tonträger erwerben. spannend wird es, wenn man dabei in die discography von restaurnaut eintaucht. gefallen dürfte Euch dabei auch der "black crow marathon" release, im juli des vergangenen jahres erschienen. ein irrer mix auf zwei jeweils knapp 45 min. langen tracks. da sind echte perlen darunter. und es ist nur ein beispiel aus einer schier unerschöpflichen auswahl. beisst Euch rein!

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