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Donnerstag, Oktober 31, 2013

neue töne (1349): tango with lions


auf inner ear könnte man sich mit musikfans mit progressivem musikgeschmack schnell einigen. es gehört aber zu jenen labels, die mir auch immer mal wieder durch die lappen gehen. aber ganz verloren sind sie nicht, wie man sieht. mit tango with lions promoten sie gerade eine band, die ihr zweites album "a long walk" am 18. oktober veröffentlicht hat. vorausgegangen war das debütwerk "verba time", welches recht enthusiastisch begrüßt wurde und mit "in a bar" einen veritablen hit auf youtube hatte. die band gründete sich rund um katerina papachristou und bezeugt einiges an mitgliederbewegungen, bis endlich im rahmen der aufnahmen zum zweiten album von einem festen lineup gesprochen werden konnte.

ausgangspunkt der aufnahmen waren die kompositionen und texte kats, die dann im bandgewand im laufe von zwei jahren zu fertigen songs verarbeitet wurden. im januar diesen jahres war der prozess weitgehend abgeschlossen und die tracks konnten durch theodoris zefkilis gemixt werden. offen ist der sound, hallverwoben und glitzernd durchforstet von hellen gitarrenlines, die lüstern nach der sonnendurchfluteten lichtung gieren. doch da ist der stolze beat vor, doch da ist die frontfrau vor. ihr gesang bindet sirenen gleich die gedanken und bündelt sie zu garben, die sie am wegesrand stehen lässt, wenn sie ihrer nicht mehr bedarf. so wird strecke gemacht. der hörer fühlt sich mitgenommen und geradezu hineingezogen in die dunklen träume aus liebe und verlust. der organische sound tut sein übriges, damit die konzentration hochgehalten wird. versonnen spinnt eine akustische fäden, die ein trommelfeuer spiegelt, im blendenden licht lässt sich die sängerin nicht aus der ruhe bringen. kaum von modulation unterwandert, schwingt sie ihre stimme auf, nur noch verfolgt von den nun von der leine gelassenen elektrisch befeuerten.

der fünfer aus athen erfindet hier weder den rock, noch den folk oder das songwriting neu. doch mit seiner gefälligkeit und hingabe zu exklusiven liedern, die eine ganz eigene sprache sprechen, überwinden sie eine kulturelle grenze. eine prise theatralik, ein momentum weissagung, dazu die steifigkeit des rock 'n' roll ergeben ein soundbild, das sie ihr eigen nennen können. am stärksten sind sie, wenn sie sich hingeben und den klängen zeit geben, sich in sich selbst zu ergehen. dann erfahren wir halluzinogene wirkungen.

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