seiten

Dienstag, Januar 08, 2013

neue töne (1223): torres


in meinem extraordinären post vom anfang des jahres hatte ich bereits auf das album hingewiesen. dennoch fühle ich mich gezwungen,  noch einmal darauf aufmerksam zu machen. bei torres haben wir es mit mackenzie scott zu tun. ihre kleine geschichte geht mir zu herzen. zu einem gar nicht so lange zurückliegenden weihnachten bekam die junge dame eine gibson 335 geschenkt, mit der sie sich fortan beschäftigte. doch die suche nach dem richtigen sound, der ihr quasi schon im gehörgang klebte, blieb erfolglos. jedenfalls so lange, bis sie das gerät elektrifizierte. eine art erweckung fand für die aus nashville stammende statt. ein unverwechselbarer sound zeichnet sie nun aus. roh und ungeschliffen sollte auch ihr erstling klingen. also nahm sie die lieder innerhalb von fünf tagen in einem haus in tennessee (dessen besitzer niemand geringeres als tony joe white ist) live auf band auf und garnierte sie mit nur wenigen overdubs. einige nicht ganz gelungene gesangsparts beließ die 22-jährige gar, weil auch dies ihrer meinung nach die ehrlichste version wäre, sich selbst und die dazugehörige musik darzubieten. und so hört man die unmittelbarkeit, die verletzlichkeit des akustischen immer noch durch, selbst wenn die ströme fließen. wenn dumpf dazu die grooves rollen und sich scotts stimme in ein düsteres biest verwandelt, dann spürt man die tiefe, bis zu der dieses junge ding vorzudringen in der lage ist. die kritiker sind gewehr bei fuss, so viel steht fest, spätestens seit pitchfork eine mp3 rausgeschossen hat. mit vergleichen wie jesca hoop, marnie stern und auch mit scout niblett kann ich nichts anfangen. julie doiron, etwas carla bozulich und samara lubelski im geiste, sind da schon eher markierungen, die man vornehmen darf. ich bin sehr auf das komplette album gespannt.
torres - mother earth, father god

torres - honey

2 Kommentare:

  1. eine schöne platte. an der ein oder anderen stelle drängt sich mir cat power als referenz auf (mehr ein sporadisches, kurzes aufblitzen, weniger ein dauerhafter eindruck), man hört grundsätzlich aber durchweg viel eigenständiges. eines der ersten highlights im noch jungen jahr. ich hoffe auf eine club-tour zur verkaufsförderung.

    AntwortenLöschen
  2. ja, das würde mich auch sehr freuen. danke für deine eindrücke!

    AntwortenLöschen