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Samstag, September 17, 2011

neue töne (1038): the barr brothers

photo by andre guerette

dem bandnamen nach klang mir die truppe vertraut, doch ich musste zunächst etwas recherchieren, um darauf zu kommen, dass ich bereits über einige der bandmitglieder geschrieben hatte. die harfespielerin sarah page und der perkussionist andrew barr (the slip, land of talk, the barr brothers) ergänzen nämlich als vollständige mitglieder das lineup von esmerine, wie ich im gleichlautenden artikel im mai dieses jahres geschrieben habe. das lineup von the barr brothers hätten wir damit fast komplett, wobei natürlich mindestens ein brother fehlt, um den namen auch zu rechtfertigen, und mit brad barr können wir ihn auch aus dem hut zaubern. abschließend muss auf andres vial verwiesen werden, der als mulitinstrumentalist den rahmen hält.
das quartett stammt aus bzw. hat seine basis in montreal und wurde einst von den brüdern barr gegründet, die damals noch im in new england beheimateten trio the slip antraten. in montreal trafen sie alsbald auf die beiden kollegen und gründeten mit ihnen die neue formation. "recorded in their makeshift studio in an old boiler room at the foot of mount royal, the self-titled debut was written over the course of the brothers’ time in a city full of strangers, lovers, old ghosts and new friends. it reads like a dusty journal of a traveler at the crossroads of good and evil. It’s an opus of beautiful folk, gutbusting blues and far-out african rhythm.", so heißt es in ihrem pressetext. wenn man weiter nach informationen sucht, findet man zum beispiele die episode über den aggressionsabbau der beiden brüder. die bekamen einst zu weihnachten jeweils ein paar knallrote boxhandschuhe. mit denen verzogen sie sich regelmäßig in den keller, in einen provisorischen boxring. größere blessuren blieben aus, aber jeder kampf hinterließ ein paar tropfen blut. innerhalb eines jahres waren die boxhandschuhe zerschlissen. in der folge fanden die beiden brüder den rock 'n' roll und benötigten den ausgleichssport nicht mehr. nachdem man von selbstgebauten instrumenten zu den ersten echten gitarren gekommen war, die cover phase überwunden und die plattensammlung der eltern durchforstet hatte, kamen die beiden zügig zu ersten musikalischen meriten. das improrock trio the slip wurde gegründet.
der rest ist insoweit bekannt, als dass mit dem umzug nach montreal auch eine neue band auf dem plan stand. die ergab sich zwangsläufig, nachdem brads erste wohnung in montreal direkt an jene von sarah page angrenzte. die harfespielerin und vor allem ihr vorliebe für experimentelles hinterließen einen beeindruckten brad. der ließ zunächst die töne durch die mauerritzen sickern, intensivierte aber bald den kontakt hin zu einer engen freundschaft. zu viert schufen sie nun ihren ersten longplayer, das selbstbetitelte werk wird am 27. september auf secret city records erscheinen und enthält zehn streicherfixierte tracks, die aufgeweicht werden durch harmonie- und/oder sologesänge, durch blues- und countryfizierte instrumentierung, durch einen seligen saum, der die gesamte musikalie umspannt. immer wieder wird spannung hergestellt durch überraschende, vor allem perkussive effekte. lohnend, sehr!

the barr brothers - beggar in the morning by killbeat music

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