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Montag, April 26, 2010

konzert: red hot chili pipers, 25.04.10

anfang des jahres saßen wir freunschaftlich verbunden bei der band battlefield (bericht) und ließen uns auf den zauber irischer musik ein. dass das eine fortsetzung haben durfte, war klar. in welche richtung diese gehen sollte, aber nicht. nach dem konzert wies mich mein freund l. darauf hin, dass er doch gern einmal die red hot chili pipers sehen wollte, die müssten seines erachtens einen besuch wert sein. da sein geburtstag nahte, verband ich das gute mit dem gewünschten und hielt ausschau nach den begehrten tickets. alles fügte sich (danke an d. von g.) und so standen wir am abend des 25.04.10 vor dem circus krone, dem altehrwürdigen zeltbau an der marsstraße zu münchen. hier sind schon künstler aufgetreten, deren namen man vor lauter ehrfurcht lieber flüstert. legendäre konzerte. rolling stones, beatles, ac/cd usw. und nun: red hot chili pipers. wem das nicht in eine reihe passte, der machte aus den pipers die wohl bekannteren peppers und stand an jenem abend vor dem konzertvenue und versuchte, seine karten wieder zu verkaufen. es waren einige. wer lesen kann, ist klar im vorteil.

die reservierten plätze im kronebau konnten bessser nicht gewesen sein, loge, dritte reihe mit geradem blick auf die von allen seiten bestens einzusehende bühne. das rund war gut gefüllt, schätzungsweise 1200 neugierige hatten es sich nicht nehmen lassen, den sonntagabend abseits von 'tatort' und anderen fernsehgewohnheiten zu verbringen, und auf die pipers zu setzen. der gong ertönte das dritte mal, pünktlich startete das programm. los paperboys hieß die vorband, die zum einheizer der chili pipers avancieren sollte. fünf aufgeweckte, junge leute enterten die bühne, um das publikum mit einer überraschend vielseitigen mischung zu begeistern. der funke sprang schnell über. nicht zuletzt, weil vor allem frontmann tom landa (vocals, gitarre) den kontakt suchte und mit seiner überaus charmanten art auch dauerhaft aufrecht erhalten konnte. er kommunizierte weltgewandt auf deutsch und unterstrich damit auch die musikalische ausrichtung seiner band. nach allen seiten offen. auf der grundlage von alt. country und bluegrass, natürlich mit der besonderen note des irischen einflusses, hoben die fünf paperboys ab zu gewandten ausflügen in richtung country, soul, aber auch ska und reggae, highlife und funk ab. der dichte sound organisierte sich, abgesehen natürlich von einer nahtlos agierenden rhythmusfraktion (brad gillard - bass, banjo, vocals, sam esecson - drums, perkussion), vor allem mittels flöte (geoffrey kelly) und fiddle (kalissa hernandez). deren zusammenspiel prägte das klangbild des fünfers. das fuhr in die beine und machte tanzen, obwohl wir sitzen mussten.

mit dem siebten album "callithump" tritt diese vielfach prämierte truppe an und begeisterte sein auditorium u.a. mit der hook befeuerten version von "rain on me", dem raggastyle von "country life", der feinen coverversion von "three little birds", die sich in "quantanamera" ergoss oder auch mit "america", das so genüsslich dem ska frönte. eine kurzweilige session hielt diese doch schon altgediente band (fast zwei jahrzehnte im geschäft) ab, der weder frische noch freude am tun fehlte.

eine kurze umbaupause lang nutzte ich die gelegenheit, mich ein wenig im circusrund umzusehen. das publikum schien bunt gemischt, altrocker neben schottland verehrern, mutige kiltträger neben ehepaaren im mittleren lebensalter, teenager und frauengruppen. hier war zumindest keiner, der aufs geratewohl antrat, um eine ihm noch unbekannte band zu sehen. enthusiastisch wurde dann auch der aus acht musikern bestehende hauptact begrüßt. zwischen nebelschwaden, durch die kaum das gedämmte licht drang, erspähte man erste röcke. der saftige trommeldrill, das schrille pfeifen der dudelsäcke und das röhren der e-gitarre setzten alle zweifel außer kraft, dass es sich beim kommenden um jemand anderen handeln könnte als um die unverwüstliche schottische showband. hier passte alles! kleidung, klar, schottenrock nebst täschchen, strümpfen, passenden schuhen, schwarzen hemden etc., die choreographie, einstudiert für jeden einzelnen song, ob das auf und nieder, das aneinander vorbei und wieder zurück, der auf- und abtritt einzelner bandmitglieder, der dicht geschmetterte sound, die auswahl der titel, die ansprache ans publikum. und dennoch spürte man sehr deutlich, dass die acht mannen ihr handwerk so ausgezeichnet verstanden, dass raum für improvisation vorhanden war. und für schalk. in hervorragendem deutsch wurden die ansagen und erläuterungen für einzelne lieder getätigt und immer wieder fiel ein fröhliches wort. sei es der seitenhieb auf berlin, wo das publikum angeblich nicht so euphorisch war, sei es die bemerkung, dass man selbst viel schlechter englisch sprechen würde als manche der anwesenden, da hielte man sich doch lieber an schottisch und so weiter.

berühmt geworden ist die band vor allem durch ihre coverversionen. davon präsentierten sie am gestrigen abend einige. beispielführend sollen sein: "clocks" von coldplay, das so harmlos sanft mittels keyboardsounds beginnt und doch bald fahrt aufnehmen sollte, spätestens wenn der erste dudelsackton ertönt, stellt sich gänsehautfeeling ein, das düster orchestrierte "smoke on the water", das elegisch anmutende "you're the voice" im original von john farnham oder gar "hey jude" von the beatles. abwechslung verschafften die trommeleinlage der drei drummer, soloauftritte des mit irokesen antretenden gitarristen sowie des keyboarders und natürlich eine vielzahl weiterer reizvoller nummern wie u.a. "hills of argyl", "the lochaber badger", "100 pipers", "auld lang syne"... die zwanzigminütige pause außen vor gelassen, bliesen die schotten gut eineinhalb stunden. am meisten spaß machten sie, wenn das gesamte ensemble am werkeln war! die pipes dampften, die trommler schufteten, die gitarre sägte und die synthesizer verwoben. und wenn "we will rock you" zum rausschmeisser werden muss, dann kann man vorher nicht viel falsch gemacht haben!



red hot chili pipers
27.04.2010 (DE) Ulm, Roxy
28.04.2010 (DE) Illingen, Illipse
29.04.2010 (DE) Essen, Zeche Karl
30.04.2010 (DE) Meisen, Headliner des Mittelalterfestivals auf der Ahrensburg
01.05.2010 (DE) Bremerhaven, Open air mit Torfrock
02.05.2010 (DE) Buchholz, Empore
04.05.2010 (DE) Waiblingen, Kulturhaus Schwanen
06.05.2010 (DE) Nordhorn, Alte Weberei
07.05.2010 (DE) Paderborn, Frühlingsfest
08.05.2010 (DE) Hannover, Pavillon Masala Festival
09.05.2010 (DE) Hiddenhausen, Gut Butstedt
11.05.2010 (Lux) Dudelange
12.05.2010 (Lux) Dudelange
13.05.2010 (FR) Strassburg, Headliner des Euro Celts Festival
14.05.2010 (FR) Strassburg, Headliner des Euro Celts Festival
15.05.2010 (DE) Xanten, Siegfred Spektakel
19.05.2010 (DE) Gotha, Stadthalle tbc.
20.05.2010 (DE) Siegen, PUR Festival auf dem Giller tbc.
01.08.2010 (CH) Fehraltorf, Highland Games
06.08.2010 (CH) Sion, Guinness Festival
05.11.2010 (DE) Laupheim, Schloss

1 Kommentar:

  1. Du wirst lachen, aber ich habe auch zuerst RHC Peppers gelesen (automatische Korrektur im Kopf) und wollte mich schon wundern...
    Zu dem Thema: vor Jahren hing eine Ankündigung im Flur des Sinkkasten (in Frankfurt/Main) und ich wollte meinen Augen nicht trauen, denn angeblich sollte Tom Petty im Sinkkasten auftreten. Nach dem 3. oder 4. Lesen des Plakats dämmerte es dann: es handelte sich "nur" um eine Cover-Combo namens Pom Tetty ;-). Insofern kann ich mir schon gut vorstellen, dass sich da enttäuschte RHCPeppers Fans im falschen Film wähnten...

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