herzlichen dank vorab an einen ausgezeichneten veranstalter, der eine wohlfühlatmosphäre aufs parkett legte, wie man sie nur selten findet. ein rundumsorglospaket für besucher und, wie ich meine, auch für die musiker. information, catering, zu- und abgang, personal, alles prima. in so einem klima konnte auch das etwas abgewandelte konzept - hin zu mehr regionaler präsenz und weg von größeren internationalen acts - gelingen. ansonsten: alles wie immer. drei studios in den hallen des bayerischen rundfunks, die rund um die uhr mit konzerten glänzten. mit einem kleinen, handlichen festivalplaner ausgerüstet, konnte der werte zuhörer sein eigenes, ganz persönliches event kreieren.
the great bertholinis sollten mein einstieg sein, doch durch meinen rechtzeitigen antritt gelang vorab der besuch des kleinmeister konzertes. diese band stammt aus rosenheim, rekrutiert sich aus drei studenten und zwingt zur bewegung im auditorium mittels gitarre, bass und schlagzeug. simpler könnten die voraussetzungen nicht sein, doch was die oberbayern daraus machen, ist aller ehren wert. wildes drauflosgekloppe ist ihre sache nicht.
hier wird auf melodie gesetzt, die von simon mit in höhen angestifteter stimme energisch und mit schmackes vorgetragen wird. das rhythmuskonzept ist ständiger unruheherd und dennoch wetvoll unterstreichend. da hibbelt basser max, der bruder des sängers, über die bühne und entwedelt seinem gerät schwungvollen beat, wie ihn johannes, der schlagzeuger mit aller macht vorgibt. überhaupt, die schießbude: satter knall aus dem hintergrund. und die jungs, die zuletzt eine zehn wochen begleitung durch den bayerischen rundfunk erfahren haben, sind zudem nicht auf den mund gefallen. fallen auf durch kecke sprüche, ein gutes miteinander, wie es eben hier in bergnähe so üblich ist. höhepunkt des auf vierzig minuten begrenzten auftritts sicher "cynical girl", ein hookgeladener song, der dank flirrender gitarre, drippelnden basses und des - eh klar - satten drumeinsatzes sowie einer flotten melodie sofort ins ohr geht. setlist: end of november / jesse / common tuesday / you are worse / nosfalgia /cynical girl / love
kleinmeister - common tuesday
nach diesem fetzigen aufgalopp sollte es noch etwas aufgeregter werden. the great bertholinis standen auf dem programm. eine achtköpfige truppe aus franken, die sich einem kruden mix aus marschmusik, polka, balkanbeat und blaugras verschrieben hat. wusste man ja vorher. aber ob sie das auch gekonnt auf die bühne bringen würden, stand im raum. und ob sie es konnten. ohne zu zögern bretterten die jungs los, die e-gitarre des ungarisch anmahnenden zweitsängers oszkar schnitt umgehend schmackhafte brocken vom hausgebackenen brot aus bläsersätzen, die weder übertönten noch übertünchten, einem wieselflinken schlagwerk, das sich fein ziseliert unter die vielschichtige darbietung schob, der akustischen, dem banjo, je nach belieben und dem wirklich feinen organ von todor, der zuweilen mehr deklamierte denn sang. kein wirklicher entertainer, aber ein frontmann, der sich seiner rolle bewusst war. so trieb er seine mannen mit ausholender gestik immer wieder voran und stürmte, wenn es not tat, auch mit gewaltigem "marching on, marching on" voran.
dass er sich hin und wieder den gesangspart mit seinem kollegen oszkar teilte, war nur gut, wenn sie im duo ihre stimmen verschmelzen liessen. oszkars stimme allein wies doch recht deutlich auf die magere statur des schnauzbärtigen gitarristen hin und damit auf mangelnde resonanz. etwas dünn. "time machine" ein vorzüglicher stomp, "whispering fools" ein stimmiger schmeichler und "the waltz and the failure" ein aufgeräumtes und zugleich großspuriges brasstheater. die jungs haben eine menge zu bieten und wer sie erwischt, geht hin. setlist: intro / the day i leave / the waltz and the failure / don't hurt / someday someone / i'll be fine / time machine / guest conductor / run to hide / whispering fools
the great bertholinis - the waltz and the failure
die truppe mit dem besonderen humor trat nachfolgend an den bühnenrand, my little pony aus norwegen. liebe deutsche ansage, honigsüsse popsongs im anschluss. im gepäck das 08er album "think to much". und zwischendrin den einen oder anderen griffigen text. das ganze abgehalten irgendwo zwischen twee, jingle jangle (ohne jingle jangle) und den waglosen melodien von the lucksmiths oder billie the vision and the dancers. das haute hin und versetzte umgehend das publikum in grinsehaltung. ok, nicht sofort. es brauchte ein paar minuten des warmwerdens. aber spätestens als der "macgyver blues" eintrippelte. die melodie so grazil, die mundharmonika wenig fordernd unterstreichend, das zusammenspiel gekonnt und warmherzig. in ergänzung weiblicher und männlicher gesang, zart umschmeichelnd, harmonie in reinform, wenn da nicht die luftigen stellen zwischen den textzeilen wären. weniger vorsichtig setzte sich einer der nachfolgenden songs mit einer aktuellen thematik auseinander. "do you really love me or am i just in your network?", gesungen von nina in solo, brachte spätestens auch die männlichen besucher in stellung, angesichts von anmut und stimmlicher reinheit. dazu der sämige harmonieschmelz. herrlich. ola übernahm wieder das mikro und es ging fort mit "i don't know" und dem augenzwinkernden "a song for you (on your 40th birthday)", den sich die jungspunde vermutlich noch gar nicht vorstellen können. als schließlich noch streicher und ein paar bläser die bühne enterten war es auch um die contenance von frontmann ola geschehen. gemeinsam mit gitarrist simen versuchte er sich im dauergrinsen angesichts der kraftvollen unterstützung aus dem hintergrund.
schön zu sehen, wie beeindruckt und erfreut die truppe war. das ende des elf songs umfassenden sets (die setlist war schlecht gepinsel, meine gott!), bildete der aktuelle song "capitol of norway". zuvor noch "skipping down the stree", der opener des albums, "west wing", "fragments" (?), "dead" (?), "grass"(?).
my little pony - macgyver bluesthe great bertholinis sollten mein einstieg sein, doch durch meinen rechtzeitigen antritt gelang vorab der besuch des kleinmeister konzertes. diese band stammt aus rosenheim, rekrutiert sich aus drei studenten und zwingt zur bewegung im auditorium mittels gitarre, bass und schlagzeug. simpler könnten die voraussetzungen nicht sein, doch was die oberbayern daraus machen, ist aller ehren wert. wildes drauflosgekloppe ist ihre sache nicht.
hier wird auf melodie gesetzt, die von simon mit in höhen angestifteter stimme energisch und mit schmackes vorgetragen wird. das rhythmuskonzept ist ständiger unruheherd und dennoch wetvoll unterstreichend. da hibbelt basser max, der bruder des sängers, über die bühne und entwedelt seinem gerät schwungvollen beat, wie ihn johannes, der schlagzeuger mit aller macht vorgibt. überhaupt, die schießbude: satter knall aus dem hintergrund. und die jungs, die zuletzt eine zehn wochen begleitung durch den bayerischen rundfunk erfahren haben, sind zudem nicht auf den mund gefallen. fallen auf durch kecke sprüche, ein gutes miteinander, wie es eben hier in bergnähe so üblich ist. höhepunkt des auf vierzig minuten begrenzten auftritts sicher "cynical girl", ein hookgeladener song, der dank flirrender gitarre, drippelnden basses und des - eh klar - satten drumeinsatzes sowie einer flotten melodie sofort ins ohr geht. setlist: end of november / jesse / common tuesday / you are worse / nosfalgia /cynical girl / love
kleinmeister - common tuesday
nach diesem fetzigen aufgalopp sollte es noch etwas aufgeregter werden. the great bertholinis standen auf dem programm. eine achtköpfige truppe aus franken, die sich einem kruden mix aus marschmusik, polka, balkanbeat und blaugras verschrieben hat. wusste man ja vorher. aber ob sie das auch gekonnt auf die bühne bringen würden, stand im raum. und ob sie es konnten. ohne zu zögern bretterten die jungs los, die e-gitarre des ungarisch anmahnenden zweitsängers oszkar schnitt umgehend schmackhafte brocken vom hausgebackenen brot aus bläsersätzen, die weder übertönten noch übertünchten, einem wieselflinken schlagwerk, das sich fein ziseliert unter die vielschichtige darbietung schob, der akustischen, dem banjo, je nach belieben und dem wirklich feinen organ von todor, der zuweilen mehr deklamierte denn sang. kein wirklicher entertainer, aber ein frontmann, der sich seiner rolle bewusst war. so trieb er seine mannen mit ausholender gestik immer wieder voran und stürmte, wenn es not tat, auch mit gewaltigem "marching on, marching on" voran.
dass er sich hin und wieder den gesangspart mit seinem kollegen oszkar teilte, war nur gut, wenn sie im duo ihre stimmen verschmelzen liessen. oszkars stimme allein wies doch recht deutlich auf die magere statur des schnauzbärtigen gitarristen hin und damit auf mangelnde resonanz. etwas dünn. "time machine" ein vorzüglicher stomp, "whispering fools" ein stimmiger schmeichler und "the waltz and the failure" ein aufgeräumtes und zugleich großspuriges brasstheater. die jungs haben eine menge zu bieten und wer sie erwischt, geht hin. setlist: intro / the day i leave / the waltz and the failure / don't hurt / someday someone / i'll be fine / time machine / guest conductor / run to hide / whispering fools
the great bertholinis - the waltz and the failure
die truppe mit dem besonderen humor trat nachfolgend an den bühnenrand, my little pony aus norwegen. liebe deutsche ansage, honigsüsse popsongs im anschluss. im gepäck das 08er album "think to much". und zwischendrin den einen oder anderen griffigen text. das ganze abgehalten irgendwo zwischen twee, jingle jangle (ohne jingle jangle) und den waglosen melodien von the lucksmiths oder billie the vision and the dancers. das haute hin und versetzte umgehend das publikum in grinsehaltung. ok, nicht sofort. es brauchte ein paar minuten des warmwerdens. aber spätestens als der "macgyver blues" eintrippelte. die melodie so grazil, die mundharmonika wenig fordernd unterstreichend, das zusammenspiel gekonnt und warmherzig. in ergänzung weiblicher und männlicher gesang, zart umschmeichelnd, harmonie in reinform, wenn da nicht die luftigen stellen zwischen den textzeilen wären. weniger vorsichtig setzte sich einer der nachfolgenden songs mit einer aktuellen thematik auseinander. "do you really love me or am i just in your network?", gesungen von nina in solo, brachte spätestens auch die männlichen besucher in stellung, angesichts von anmut und stimmlicher reinheit. dazu der sämige harmonieschmelz. herrlich. ola übernahm wieder das mikro und es ging fort mit "i don't know" und dem augenzwinkernden "a song for you (on your 40th birthday)", den sich die jungspunde vermutlich noch gar nicht vorstellen können. als schließlich noch streicher und ein paar bläser die bühne enterten war es auch um die contenance von frontmann ola geschehen. gemeinsam mit gitarrist simen versuchte er sich im dauergrinsen angesichts der kraftvollen unterstützung aus dem hintergrund.
schön zu sehen, wie beeindruckt und erfreut die truppe war. das ende des elf songs umfassenden sets (die setlist war schlecht gepinsel, meine gott!), bildete der aktuelle song "capitol of norway". zuvor noch "skipping down the stree", der opener des albums, "west wing", "fragments" (?), "dead" (?), "grass"(?).
my little pony - do you really love me or am i just in your network?
teil 2 folgt mit berichten zu chris garneau und royal bangs.
alle tracks live vom on3 radio festival, via on3radio.de
My Little Pony tönt sehr charmant, da wäre ich auch gerne dabei gewesen!
AntwortenLöschendie laufen dir sicher auch bald vor die füsse!
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