seiten

Sonntag, Januar 21, 2018

karl blau - out her space (2017, bella union)


das ist die irre welt. in all ihrer formvollendung. da spulte der bursche mal eben ein coveralbum herunter und jedermann fügte begeistert seinen sermon bei. die deutlich über dem durchschnitt liegende kost stand jedoch zu jenem zeitpunkt nur einem mehr als erklecklichen output vor, den karl blau über all die jahrzehnte seines musikalischen schaffens stets an den mann zu bringen gewillt war.
wer also "introducing karl blau" wahrgenommen hatte, musste noch lange nicht auf "out her space", welches letzten november erschienen war, aufmerksam geworden sein. dabei ist sein aktueller achttracker erneut ein kleinod, wie es im oeuvre des amerikaners einige andere zu entdecken gibt.
weit ab von vermeintlich modernen geschmacksparametern mäandert blau durch einen unerschöpflichen genrekosmos nebst unverhohlenem zugriff auf die erfahrungen etlicher musikerkollegen vor ihm. nicht umsonst, dass der name frank zappa immer wieder vor dem geistigen auge auftaucht. zuweilen vertrackt, spinnert, geriert sich der erguss, stets aber freundlich, zugewandt, mit einer karibischen note, akzentuiert, kunstfertig, mutig.
karl blau konnte für das neue album ausgesprochen großartige musiker gewinnen, darunter phil cook von megafaun oder matthew e. white. gemeinsam scheint man sich ständig der entworfenen finessen zu freuen. ein kollektives erlebnis, das früheren großtaten des aus anacortes stammenden künstlers in nichts nachsteht. beispielgebend sei das euphorische "valley of sadness". es hat so viel pfeffer, dass es das gesamte sortiment der aktuellen top 40 wie nichts wegkloppte. oder das hippe "blue as my name", groovy! 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen