foto: doro tuch
schöne platte, die da christiane rösinger an den start brachte. ende februar wars, die frühjahrsdepression hing bereits vorbereitend überm balkongeländer. doch rösinger wird sie ignorieren, sie befreit sich ja gerade. erst die mutigen worte zum empfang von neuer energie, von neuen melodien, neuen worten und wenig später die erkenntnis, dass auch inspiration nicht ohne arbeit auskommen wird. sätze und sätze, die noch für die vergangenheit verschwendet werden, doch wir wissen längst, und hängen an ihren lippen, dass selbst das "schal"ste nicht ohnen zwinkernde augen auskommt. dabei bleibt der wortwitz, der blick hinter die kulissen dauerhaft präsent. leiden ist die voraussetzung für ernsthafte schaffenskraft. daran klammert sich die künstlerin und bietet teilhabe an.
ihre stimme hat einen ableitenden kick, sie hat ein zeitloses timbre und kann dennoch zugeordnet werden. sie spricht dieselbe sprache wie alle zuvor sprachlosen. die worte sprudeln, als hätten sie keine zeit, als würden sie alsbald vergessen. eingefasst in eine popmusikalische, antriebsimmanente soundkulisse etabliert sich das mitteldeutsche idion immer wieder neu, ohne sich bedrängend an den gegenüber kuscheln zu wollen. warum auch? hier äußert sich eine autarke persönlichkeit, die nicht weniger als der künstlerin drang an die öffentlichkeit zwingt. hören wir ihr zu!
über ein leben, das nicht leicht ist, über liebe, die nicht ohne leiden zu haben ist, über menschen, die man am liebsten meiden würde, wenn man nicht auf sie angewiesen sein würde. bei rösinger klingt das oft beiläufig und doch hängen die sätze nach, weil sie sich mit widerhaken an dich hängen.
"lieder ohne leiden" von christiane rösinger erschien am 24. februar auf staatsakt.
01.04.2017 Berlin, HAU1
04.04.2017 Hamburg , Uebel & Gefährlich
05.04.2017 Köln, Gebäude 9
06.04.2017 Frankfurt, Brotfabrik
07.04.2017 Schorndorf, Manufaktur
08.04.2017 CH-Zürich, Stall 6
09.04.2017 CH-St. Gallen, Palace
11.04.2017 AT-Wien, Brut
12.04.2017 München, Strom
13.04.2017 Leipzig, Werk 2
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