photo by kathleen pracht
die aneinandereihung von fakten hilft zunächst, um eine ordnung, wenngleich noch keine einordnung zu ermöglichen. mit adrian hermes treffen wir auf einen musiker aus berlin, der unter der solofahne sein heil sucht. aufgewachsen ist er in ostfriesland, wo er sich (vermutlich) mit dem indieglanz der achtziger und neunziger jahre umgab. die faktentreue schwindet also, denn man muss nun das anvertraute wissen mit dem persönlich erlebten in einklang bringen. apropos klang. hermes veröffentlicht im kommenden februar sein debütalbum. hierzu gründete er eigens ein labels namens "lofi industries", das nicht zuletzt wiederspiegelt, worauf es der musiker abgesehen hat. unabhängigkeit. die bekommt man tatsächlich umsonst. muss dafür aber einiges in kauf nehmen. will er. sagt er.
wer sich den d.i.y. gedanken an die stirn pinnt, der macht am ende alles selbst. die lieder schreiben, sie aufnehmen und eben auch veröffentlichen, siehe oben. heraus kommt eine lofi gegründete, in kargheit gewonnene und aber auch in reinheit geronnene singer/songwriter-, pop-, folk-mixtur, die dominiert wird von einer wenig vordergründigen drummachine, einer e-gitarre, die weiß, an welcher ecke sie ihre melodie abholen darf, einer juvenilen und doch ernsthaften stimme und schließlich einer synthiewolke, die über allem steht. hermes geht seine lieder in ruhe an, man spürt, wie sie sich entwickeln, groß werden durften, aber auch wie an ihnen gearbeitet wurde. der detailreichtum drängt sich nicht auf, im gegenteil wird er erst mittendrin, im hörgenuss gegenwärtig. hier die schlanke harmonie, dort das perkussive wispern. hier die betonung, dort die pause. das macht alles sinn. und wer "dimension" gehört hat, der weiß, dass hermes neben vertriebsprinzipien auch yo la tengo studiert hat. mit "errors" wurde am 02. dezember die erste single losgelassen, da generiert das kleinstlabel ähnliche strategien wie die großen. das video dazu sei unten angefügt.
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