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Montag, Dezember 05, 2016

neue töne (1596): abigail lapell


diese stimme hat eine tiefe, die immer auch ein wenig unvollendet scheint, nie ganz erreicht. das macht vielleicht ihren zauber aus. sie ist zudem etwas rauchig, hat eine würzige bluesnote und dabei impliziert sie eine weite, wie aus erfahrung und einsicht geboren. abigail lapells gesang glänzt mit koloraturen, die kaum wahrnehmbar sind, kehlig bringt sie die töne hevor, warm letztlich und voller gefühl. schwärmerisch darf man über die kanadierin berichten, weil sich neben dieses außergewöhnlich schöne organ auch eine musik stellt, die nicht nur unterstreichend agiert.
mit "hide nor hair" steht ein neues album an,  das am 20. januar veröffentlicht werden wird (danke an p. aus b. für den hinweis). darauf enthalten sind unter anderem die beiden songs "fur and feathers" und "jordan". ersterer gelingt im feld einer akustischen, sparsamen instrumentierung, hat den charakter eines traditionals und nimmt in aller vertrautheit kontakt zum hörer auf. schnell wird man sich eins. zweiterer entsteht am piano, die bindung trifft das folkloristische im lieblich melodischen. das ist keine form des steine erweichens, dafür ist die kunst in sich zu fest, aber es geht ans herz, so viel ist gewiss.

abigail lapell ist kanadierin. sie stammt aus toronto, schreibt ihre songs selbst und ist an vielen instrumenten begabt. während sie noch auf der suche nach sich und diesem dasein war, lebte sie in montreal und tauchte in die dortige szene ein, spielte in bands, unterstützte theaterprojekte. ihr erstes album erschien schließlich 2011: "great survivor".  sie fand in heather kirby (ohbijou) nicht nur eine hervorragende produzentin, sondern etliche großartige mitstreiter, musiker wie lisa bozikovic oder aaron lumley. das album wurde nicht nur bemerkt, es wurde prämiert und landete auf einem sensationellen dritten platz der kanadischen folkcharts.
lapell hat seit dem mit acts wie first aid kit, rae spoon oder tuneyards die bühne gekreuzt, hat etliche touren hinter sich gebracht und neben dem nördlichen amerika auch europa bereist.
für das neue album "hide nor hair" konnte sie chris stringer (timber timbre u.a.) gewinnen, ihr im studio zu helfen, es erscheint in bälde und sollte den ausnahmestatus dieser noch jungen künstlerin unterstreichen.

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