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Donnerstag, Dezember 08, 2016

glotzt nicht so romantisch (747): rainwater / lokomoko


dass wir der zeit häufig genug voraus sind, wissen wir ja. da wurden schon künstler ausgegraben, die hatte die letzte indieschleuder noch nicht auf dem plan. aber immer wieder müssen wir auch nachtragen. all die graberei bringt also keine wirklichen vorteile. am ball bleiben, und schließlich geht es um fördern, befördern, geht es um liebe, die saat pflegen und auf ein kleines pflänzchen hoffen. mit rainwater hatten wir uns auseinandergesetzt, wobei wir gerade den hauptcharakter dieser truppe, blake luley, schon lange begleiten.
die gitarre spult munter die melodie herunter, wie selbstverständlich in einer schönheit und klarheit und vertrautheit, wie nur selten gehört. etwas synthieklänge gabeln sich unter, das schlagwerk ist präsent, aber ausreichend wenig deutlich, dass es mehr unterstreicht, denn dick aufträgt. es mischt sich blakes stimme dazu, die so weich klingt, als wäre sie von imaginären winden aufgerieben und ihrer kantigkeit beraubt. doch es braucht hier keinen grat, an dem sich die harmonien brechen. tiefe ist längst gegeben. das vorgetragene liedgut schwebt in saxophonen, hall verschlagenen klängen hinfort. anziehende elektronika, die wir bereits von ajnabi kennen, umhüllen das gewerk. das klienicum, 08/16
das debütwerk "swimming in sunlight"" dieses neuen kollektivs warf auch den track "lonesome you" ab, der nun in bewegte bilder getaucht wurde. darin seht ihr die tänzerin rebecca hadley ihrer kunst nachgehen, sehens- und natürlich auch hörenswert.





einer band, der wir es ebenfalls von herzen gönnten, dass sie die welt eroberte oder von der welt erobert würde, ist lokomoko aus hamburg, gerade mal eine single ist ins kerbholz geritzt, da rückt man mit der vertrautheit nahe, dass eine ep im neuen jahr anstünde, "harold weir" ist angekündigt, da passt zum fest das aktuelle video zum tollen track "more love".
"more love" klingt einfach, ist ein schlachtruf der entsetzten, mausert sich jedoch aus der knochigen beatperspektive zu einem synthieschunkler, aus dessen tiefe eine stimme stösst, die so wenig eine geschlechterfalle besitzt wie strafende härte, auf die jäh zu stossen man jeden moment erwartet. denkste, grindiges hallweichen, geschnippstes und aufgebügelter soundspaß. "your nose", die flip, unterwandert mit einer hellschichtigen gitarre das formidable gefühl von sicherheit, ein schlingern unterm blechernen schlagwerk. das klienicum, 08/16

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