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Mittwoch, November 30, 2016

eingestreut (1004): konzerte münchen dezember 2016


die livepräsenz von bands bzw. künstlern hat an bedeutung gewonnen. dem wollen wir gern rechnung tragen, indem wir immer mal wieder etwas deutlicher hinweise auf entsprechende veranstaltungen geben. das können tourdaten einzelner künstler sein, aber auch wie heute übersichten nur für eine stadt. dass uns münchen dabei am herzen liegt, dürfte auf der hand liegen. gleichsam bemühen wir uns nicht um einen kompletten überblick, sondern picken uns die perlen heraus. wenn Ihr etwas ergänzt haben wollt, gebt bescheid oder nutzt die kommentarfunktion. (und bitte, verlasst Euch nicht auf die angaben hier, sondern lasst sie Euch vom veranstalter vorab bestätigen, danke!)

01.12. the wandrin' stars, titus waldenfels, milla
01.12. lasse matthiessen u.a., glockenbachwerkstatt
01.12. lubomyr melnyk, muffathalle (soundbsp.)
01.12. honne u.a., ampere
01.12. panzerballett, unterfahrt
02.12. sunny vegas u.a., orangehouse 
02.12. woog riots u.a., sunny red
02.12. yiannis aggelakas, milla
02.12. fiddler's green, tonhalle
02.12. theo croker, unterfahrt
02.12. sham 69 u.a., glockenbachwerkstatt
02.12. alien disko, kammerspiele
02.12. the dublin legends, technikum
02.12. die hochstapler, einstein kultur
03.12. baobab family, import export
03.12. jah sun u.a., hansa 39 
03.12. trixie whitley, strom
03.12. clutch, theaterfabrik
03.12. lina maly, milla
03.12. steaming satellites, ampere
03.12. neil cowley trio, unterfahrt
03.12. alien disko, kammerspiele
03.12. eins und dr3i, kafe marat
03.12. express brass band u.a., glockenbachwerkstatt
04.12. cigarettes after sex, strom
04.12. dawa, milla
04.12. ostava u.a., hansa 39
04.12. tiger lou, ampere
05.12. svavar knutur, trachtenvogl
05.12. winter void u.a., kafe kult
05.12. groove hospital, milla
05.12. boris, hansa 39
05.12. joanne shaw taylor, ampere
06.12. rag 'n' bone man, strom
06.12. myles sanko, ampere
06.12. hammond eggs feat. randy brecker, unterfahrt
06.12. clueso, milla
06.12. coma / owen rabbit, orangehouse
06.12. lydia lunch retrovirus, unter deck
07.12. northcote u.a., strom
07.12. les millionnaires, polka
07.12. oozing wound u.a., kafe kult
07.12. simon joyner, hauskonzerte com
07.12. blackberries, unter deck
08.12. louise distras / the sensitives u.a., import export
08.12. erdmöbel u.a., milla
08.12. haley heynderickx, hauskonzerte com
08.12. rae spoon u.a., orangehouse
08.12. blond / nosoyo, substanz
08.12. guy mintus, bar gabanyi
09.12. the crooked brothers, strom
09.12. liquid & maniac, milla
09.12. thisell, gut galerie
09.12. awa, import export
09.12. salsa roja, glockenbachwerkstatt
09.12. luckless, munich sessions
09.12. enno bunger, technikum
09.12. peter o'mara group, unterfahrt
09.12. young chinese dogs, kranhalle
09.12. half baked cheese u.a., kafe kult
10.12. blackout problems, strom
10.12. die dorks u.a., glockenbachwerkstatt
10.12. the wandrin' stars & titus waldenfels, stragula
11.12. delorentos, cord
12.12. lupid, strom
12.12. and the golden choir, milla
12.12. shantih shantih u.a., kafe kult (soundbsp.)
12.12. klaus von heydenaber big band, unterfahrt
13.12. the wave pictures, strom
13.12. bernd begemann, milla
13.12. eliza, trachtenvogl
13.12. elwood & ressle, unterfahrt
14.12. poets of the fall , strom
14.12. mobile ethnic minority, substanz
14.12. crippled black phoenix u.a., kranhalle
14.12. brew 36, sunny red
14.12. bohren und der club of gore, hansa 39 (soundbsp.)
15.12. cosby, ampere
15.12. aloa input, import export
15.12. dreiviertelblut, milla
15.12. rob schröder, kap37
15.12. emile parisien quintet, unterfahrt
15.12. nick and the roundabouts, bar gabanyi
16.12. the courteeners, strom
16.12. nervöus u.a., kafe marat
16.12. the pbug, unterfahrt
17.12. the hidden cameras, strom
17.12. the asteroids u.a., glockenbachwerkstatt
17.12. mick flannery, milla
17.12. moop mama, muffathalle
17.12. schandmaul, zenith
17.12. bodensatz fest, kafe kult 
17.12. jenny evans, unterfahrt
17.12. clipping, orangehouse
18.12. impla ray, ampere
18.12. moop mama, muffathalle
19.12. n. mönkemeyer & schüler, milla
19.12. manfred mann's earthband, muffathalle
19.12. jazzrausch bigband, unterfahrt
20.12. kalle kalima, unterfahrt (soundbsp.)
20.12. frittenbude u.a., hansa 39
21.12. andy lutter quartett, unterfahrt
21.12. peter and the test tube babies u.a., backstage halle
22.12. sons of settlers, bar gabanyi
22.12. cro, olympiahalle
22.12. veronika zunhammer quartett, unterfahrt
23.12. monobo son, ampere
23.12. the funny valentines & trio, unterfahrt
24.12. christmas jam session, unterfahrt
26.12. bluekilla, milla
26.12. the jazz big band association, unterfahrt
26.12. ringsgwandl & band, kammerspiele
27.12. al jones band, unterfahrt
28.12. el rancho, strom
28.12. jung / jung, unterfahrt
28.12. balloon pilot, milla
28.12. wight, sunny red
29.12. bigband dachau, milla
29.12. max.bab, unterfahrt
29.12. gamskampler, substanz
30.12. max.bab, unterfahrt

Dienstag, November 29, 2016

neue töne (1694): julia lucille


photo by eric morales

aufmerksam machen wollen wir auf ein tape, das erst jüngst neu aufgelegt wurde. nicht unbedingt üblich diese praxis, vielleicht unterstreicht sie die besonderheit dieses releases. "bedroom tapes, vol. 1" erschien anfang des jahres und war flott ausverkauft. der neue kassettenschwung ist auf 100 stück limitiert. während die erste ausgabe noch auf punctum records erschienen war, fühlt sich nun keeled scales für die zweite verantwortlich. zweifelsohne ist es für letztgenannte eine gute gelegenheit, um auf die veröffentlichung der studioaufnahmen von julia lucille aufmerksam zu machen, "chtonic" wird am 07. april 2017 auf dem texanischen label herausgebracht.

julia lucille lebt in austin und hat vor einiger zeit ein projekt gestartet, bei welchem sie in regelmäßigen abständen neue songs auf ihrer webseite zum kostenlosen download zur verfügung stellte. in der regel handelte es sich dabei um aufnahmen, die in vertrauter umgebung entstanden waren, inkl. all der nebengeräusche, die man freundlich feldaufnahmen nennt, die zikaden, ein quackelndes baby, ein vorbeifahrendes auto usw. diese wurmstichigen songs, häufig begleitet sich julia lucille nur auf einer akustischen oder einem anderen saiteninstrument, sind belebt durch samples, kleine einschlüsse und erhalten klangliches volumen durch den ort der entstehung. unterschiedlichste formen des halls, wenn die räume oder der öffentliche kontext wiederrufen, sorgen für einen ganz eigenen charakter. hinzu kommt eine stimme, die brüchig klingt zuweilen, so angeschlagen und die dann doch eine besondere kraft besitzt, die den hörer an sie bindet.

ein großteil der songs auf diesem release entstand in einer phase, als julias herz gebrochen war und sie sich auf die ranch von freunden verzogen hatte. der sommer bricht durch, die weite der landschaft, aber auch die momente, in denen man nicht so richtig weiß, wohin mit sich. lucille hat das projekt weitergeführt, obwohl sie den ort bereits verlassen hatte, an dem alles begann. sie liebt diese unmittelbarkeit, wenn der song fertig scheint und schon der welt übergeben ist.

auf benanntem tape "bedroom tapes, vol.1" findet sich also eine zusammenfassung dieser lieder. nehmt sie in physischer form mit oder schnappt sie Euch von der seite der talentierten künstlerin. meine zwei favoriten hänge hier mit an. ach ja, und denkt an den april release des studioalbums, das wird sicher auch besonders. letzte ergänzung: ein teil der einnahmen der kassettenverkäufe geht an ein hilfsprojekt für mädchen in der dritten welt.

Montag, November 28, 2016

zu gehör getragen (206)

karl blau – introducing karl blau (2016) 
> ein vermeintliches anschmiegen an mainstream welten, doch lediglich eine wegwerfende geste gegenüber allem, das für den moment produziert wird, eine geste für ein genre, für eine haltung, dazu in edler produktion und mit tollen gästen, 4/5

shotgun jimmie – field of trampolines (2016) 
> unstrittig eine großartige platte des kanadischen multiinstrumentalisten und tourmonsters, auf der er über eben jenes touren palavert, wie er erbietung gegenüber alten freunden und kollegen wie eric's trip erweist und dies in frohlaunigkeit und selbstironie, 3,5-4/5

the handsome family – unseen (2016) 
> vielleicht eines der schönsten werke dieses rührigen duos, das dunkle rückt nach und nach ins helle, mit würzigem bariton, ausformulierter akustik und texten, denen man noch eine weile nachgeht, twang und herz, 3,5-4/5

redspencer – perks (2016) 
> so großzügig kann gitarrenpop noch sein, voller wärme und weitläufigkeit, dass man erahnen kann, in welcher welt dieser melbourner vierer agiert, gleichzeitig aber auch mutig werte und erfahrungen formuliert, 3,5/5

glotzt nicht so romantisch (744): menace beach / robot / laura jean

aus leeds stammt die truppe, sie legt mit ihrem neuling "maybe we'll drown" einen vor, der auf das kommenden album gehört, das wiederum von memphis industries herausgebracht werden wird, dazu gibt es tanzende puppen, oder so ähnlich: menace beach:



mit den exzentrikern haben wir es ja, deshalb passt auch dieser track so wunderbar, "the night is made for two" ist die debütsingle des in berlin lebenden briten, anfang des kommenden jahres wird sein debütalbum erwartet: robot:



das nachfolgende stück, wunderbar in szene gesetzt, soll der information folgen, dass die hervorragende sängerin und songwriterin ihr debütalbum" our swan song", vor zehn jahren erschienen, nun in einer vinyledition neu aufgelegt hat, das wäre was, oder: laura jean:

Sonntag, November 27, 2016

ein (p)fund mp3 (541), teil 2

der vierer geht mittlerweile sein elftes album an und präsentiert mit "riverview fog" einen ersten ausschnitt daraus, den rest gibt es dann ab dem 10. februar auf "northern passages", yep records zeichnet verantwortlich: the sadies:

nicht weniger handverlesen können auch bands sein, die wesentlich kleinere kerben in ihr holz ritzen durften, etwa diese jungs aus newcastle, die sich an einer einträglichen dreampop-variante versuchen, die neue single von: seeing hands:


gute nachrichten auch aus österreich, da wo totally wired records endete, beginnt cut surface, das neue label mit einer alles anderen als unbekannten, im november releaste sie das album "cold lve": ana threat:


einen frischen song gibt es von der jungen dame, die uns erst im laufenden jahr mit einem feinen album überrascht hat, es heißt: "she recorded the song as an artist-in-residence while living in sequoia national park this past summer [...]": dana falconberry:


auch diesem dreier eine plattform!, denn die schwungvolle truppe bietet ab 16. dezember einen neuen langspieler auf, der auf urinal cake records erscheinen wird, alle achtung: rebel kind:


zum selben label fällt uns glatt noch etwas ein, nämlich dass diese junge lady aus detroit dort anfang des nächsten jahres ebenfalls veröffentlichen wird, "messes" lautet der release und wir hören rein: stef chura:


any other
06.12.16 Karlsruhe (DE), P8
07.12.16 Luxembourg (LUX), De Gudde Wëllen
08.12.16 Wetzlar (DE), Café Vinyl
09.12.16 Frankfurt (DE), No. 2 Records
10.12.16 Groningen (NL), Vera
11.12.16 Tilburg (NL), Incubate Festival
14.12.16 Hildesheim (DE), Club VEB
15.12.16 Hamburg (DE), Astra-Stube
16.12.16 Berlin (DE), Marie Antoinette

ein (p)fund mp3 (541)

das duo aus london ledert dann doch ordentlich ab, der neue track "above the wall" ist ein erneuter fingerzeig auf das kommende debütalbum "another's blood", das ganz frisch auf banquet records erschienen ist: young romance:


die erinnerungen an chaika werden schon verblasst sein, so viel staub hatten sie nun auch nicht aufgewirbelt, doch hat sich aus ihrem schatten ein neuer dreier entwickelt, der mit "inspiration!" eine debüt single auf he'd glo inc.vorlegt, manchester hey: w.h. lung:

feiner track aus der feder dieses komfortablen duos aus john dufilho von the apples in stereo und brandon carr von the earlies, mit "borrowed time" weisen sie nicht zuletzt auf das kommende debütwerk hin, es erscheint unbetitelt am 13. januar auf idol records: corner suns:


der nachfolgende track soll auf eine compilation des straight lines are fine records labels aufmerksam machen: "the hardest job in football", sie hat zwar nichts mit fußball am hut, dafür aber eine ordentlich palette auf kassette gepresster guter musik: oro swimming hour:


auf den jungen schweden hatten wir bereits verwiesen, nun tritt er mit seiner zweiten single "35th middle east artspace in humble bragswick" an und beweist, dass er diese lofi-bedroom-pop-nummer wirklich drauf hat, icons creating evil art veröffentlichen ende november dann auch die debüt ep "jazz for your dad": elliot:


einen ersten hinweis nun noch auf das zweite album von adrian sherwood und rob ellis aka pinch, "man vs. sofa" erscheint am 25. februar auf on-u sound, die nachricht wird natürlich mit einem ersten appetithappen garniert: sherwood & pinch:

Samstag, November 26, 2016

eingestreut (1003): cian nugent (tour, präsentation)


zwei daten nur, die uns den dubliner ausnahme singer/songwriter cian nugent nahbringen sollen oder können. also sei ohne umschweife auf die termine in berlin und hamburg verwiesen, damit ja keiner hinter behaupten können, dass er nichts gewusst habe.

30.01.2017 Monarch, Berlin
01.02.2017 Grüner Jäger, Hamburg

um den burschen jenen etwas näher zu bringen, denen der name nicht so geläufig ist, verweisen wir auf einen beitrag aus dem jahr 2011:
mit "doubles" legt der irische gitarrist cian nugent sein erstes album vor, das auch über die grenzen eines selbst aufgelegten releases hinaus erwerbbar sein wird (verwiesen sei an dieser stelle auf sein bei audiomer erschienenes "childhood, christian lies & slaughter"). eigentlich verwunderlich angesichts seines atemberaubenden talents, logisch in bezug auf sein alter. das 45minütige album weist lediglich zwei tracks auf, zunächst die gitarrenmeditation "peaks & thoughts", die unterstützung durch einige elektronische finessen erhält, dann das stattliche "sixes & sevens", das sich von einer ein- mann- nummer zu einer band- deklamation entwickelt und immer wieder changiert zwischen nachdenklichen und berstenden phasen, glorios! der aus dublin stammende musiker verbindet in seinem spiel traditionelle musik der heimat, den vorkriegsblues, das singer/songwritertum der sechziger und siebziger jahre und nicht zuletzt moderne musik. dass er sich zu der takoma schule hingezogen fühlt, drängt sich angesichts der menschen, mit denen er bereits tourte, u.a. jack rose, glenn jones, ben reynolds, james blackshaw, geradezu auf. ergänzend sei auf ein sehr informatives und ausführliches interview mit nugent verwiesen, klick.
"doubles" erscheint im laufenden juni (vrstl. 14.06.) auf vhf records.
fünf jahre später konstatierten wir:
mit "night fiction" legt cian nugent sein drittes album vor. es erscheint ende januar auf woodsist und geht in die nachfolge von "doubles" (2011) und "born with the caul" (2013). es wird sein erstes eher songwriter orientiertes werk sein [...]. "things don't change that fast" ist ein erster ausschnitt und er gibt sich bereits geruhsam, entspannt und blendet gar ein wenig mit saitenkunst. die aufnahmen zu "night fiction" entstanden 2014 und wurden in den bow lane studios in dublin mit daniel fox aufgenommen. unterstützung erhielt nugent zudem von david lacey an den drums, conor lumsden am bass, brendan jenkinson an den tasten- und ailbhe nic oireachtaigh an den streichinstrumenten. schließen wir die vorschau mit den worten von steve gunn: "i've always been impressed and inspired by cian's guitar playing; now on this album he brings his voice and stories to only expand that brilliance".
was das alles live bedeuten kann, vermittelt recht anschaulich ein auftritt aus dem märz dieses jahres, dokumentiert bei nyc taper, ans herz gelegt: klick.

Freitag, November 25, 2016

neue töne (1693): they say the wind made them crazy


photo by ginger berry

die ansage ist klar und eindeutig, zwischen dem 12. und 25. märz werden they say the wind made them crazy auf tour sein, bereist werden frankreich, deutschland und belgien. das duo aus amerika besteht aus sarah ruth alexander (hammer dulcimer, harmonium, recorder, bells, vocals, effects) und gregg prickett (guitar, acoustic guitar, upright bass, cedar flute, shakers). im laufenden jahr haben sie ein neues album auf tofu carnage records herausgebracht, das sicher teil ihres sets sein wird. "far from the silvery light" erschien im juli und enthält zehn tracks, die im sommer 2015 im klearlight studio auf band gebracht wurden. die musik der beiden ist eine art verschwörungsfolk, improvisiert, experimentell, mittelalterlich verbrämt, beschwörend und voller sinnsuche. die elemente des hier und jetzt, des gewesenen und des zukünftigen sollen zusammen geführt werden, das album beschäftigt sich mit den existentiellen themen des lebens, von der liebe über das blutvergiessen bis hin zum verlust, zum tod. dargestellt wird das motivlastige unternehmen in einem fast schon performativen rahmen, die gesänge sarah ruths steigern sich in hexengleiches geklirr, die instrumentierung schwellt an und ab, das tempo wird verlagert, die dramturgischen details sind spitzfindig und doch deutlich unterstreichend gesetzt.

am schönsten entwickelt sich die musik, wenn sie sich fast vollkommen der improvisation hingibt, wenn man zu spüren bekommt, wie unter freiem geiste sich die noten setzen lassen. dann kreist die gitarre, kontrapunktiert, während der gesang abschweift und sich lustgewinn aus dieser freien dynamik ziehen lässt. ein stilvolles mäandern neben einem sich fast selbst verzückenden operettenhaften singsang. hier schlägt sich die grazilität an der normentreue die zähne aus. man darf gespannt sein, wie sich das ganze live geriert. sollten wir die tourtermine in die hand bekommen, reichen wir sie gern an Euch weiter.

Donnerstag, November 24, 2016

neue töne (1692): brayan


aus peru kommt uns brayan auf mindestens halbem weg entgegen. nicht nur, dass er anfang des nächsten jahres in hiesigen gefilden touren möchte, auch ein neues album hat er im gepäck, das wunderbar die schnittstelle zwischen dem fremden und dem vertrauten besetzt. "madre montaña, de amor y pureza" heißt das aktuelle solowerk des musikers, der auch bei ayahuasca dark trip, bei montibus communitas und planting seeds aktiv ist. es bietet drei elemente auf, die gleichberechtigt neben- und miteinander existieren. wir werden zunächst konstant mit feldaufnahmen konfrontiert, fließenden gewässern vornehmlich und ausschnitten aus der fauna perus, ein vogelzwitschern allerorten. es addiert sich die akustische gitarre, die sich facettenreich zeigen kann, teilweise aber nur einen rhythmischen aspekt geliefert wissen will. stilistische breite ist dennoch gegeben, überraschungen sind vorprogrammiert. der gesang brayans ist schließlich die dritte komponente, in landessprache fügt er ihn wie selbstverständlich in diese melange und eröffnet eine ganz eigene welt. nicht zuletzt weil er seine stimme wie beiläufig hinzugibt, als müsste die speise nur noch etwas würze erfahren. die aufnahmen entstanden in den jahren zwischen 2010 und 2013 und wurden in den "homemade gifts" studios abgeschlossen.
wer im übrigen lust hat, brayan einen spielort zuzuweisen, geplant ist januar und februar des kommenden jahres, kann sich ungeniert bei ihm rühren, es wird ihn sehr freuen.

Mittwoch, November 23, 2016

neue töne (1691): isasa


photo by mariaeugenia serrano díez

es gibt unzähliges zu berichten, es tummelt sich im emailfach oder überfährt einen, wenn man auf einschlägige seiten lugt, es drängt sich auf, wenn man den stapel promoexemplare mit schlechtem gewissen betrachtet oder wenn man aus der erinnerung heraus aufwirft, worüber man gern berichtet hätte. alles ist nichts. die rosinenpickerei ist dann weniger sortieren, als mit etwas glück das gerade passende oder das drängenste vorzunehmen, vor allem aber im moment das schönste. so wie der gitarrensound von isasa. der spanier wurde zuletzt von keinem geringeren als glenn jones folgendermaßen ins rechte licht gerückt: "this is inner music born of solitude, of a love of the sheer sound of the guitar as a means of personal expression and exploration." mit "los dias" legt conrado isasa, so der vollständige name des in madrid geborenen komponisten und gitarristen, sein neuestes album vor, das am 25. novemver auf la castanya erscheinen wird. es ist das zweite werk, das seine noch kurze solokarriere dokumentiert, nachdem isasa 2015 seinen erstling vorlegte, "las cosas", und nachdem er über viele jahre mitglied der spanischen band a room with a view gewesen war.

auch, und das scheibt sich so leicht, wie es ist, auch isasa ist vom american primitive inspiriert, wie man es vielen der guten, aktiven sologitarristen unterstellen darf. nachdem sich diese also in einer tradition mit fahey, jones und rose sehen dürfen, bereiten sie längst das feld für eine nachwachsende und vielleicht alsbald unter einem eigenen signet agierenden künstlerschar. isasas picking ist unaufgeregt, befleißigt, die töne rollen wie die waggons eines unendlich scheinenden güterzuges vorbei. und doch liegt ihnen eine straffheit, eine bündigkeit inne, die sofort vertrauen schafft. obwohl der künstler inwendig abgeschottet scheint, weil sein spiel tiefe und konzentration wiederspiegelt, ist doch der notenfluß, den er entstehen lässt, einer, an dem man sich niederlassen kann. und da ist eben jene beruhigende konstante, die seinem spiel etwas altväterliches und doch zugleich so reich begütertes verleiht.

mal narrativ, mal deutlich bluesinspiriert, dann in schwerer bluegrass-, stompmanier oder nur in stille ruhend, flächig ornamentiert. auf diesem album kann vieles geschehen, doch der künstler bleibt ganz bei sich, bei seinem vollen und doch frei atmendem klanggebäude, in dem sich eine art freier improvisation zu einer andauernden meditation bündelt.
isasa hat bereits mit geoff farina, will johnson, sir richard bishop, marisa anderson und vielen anderen mehr die bühne geteilt und beweist auch in dieser hinsicht seine offenheit nach allen seiten, wie in seiner musik.

Dienstag, November 22, 2016

glotzt nicht so romantisch (743): john cale / king creosote / east sister

am 09. dezember erscheint eine neuauflage von "fragments of a rainy season", als track 20 wird dabei die hinlänglich bekannte nummer "hallelujah" geführt, die  jüngst leider wieder häufig zu rate gezogen werden musste: john cale:



das aktuelle album des findungsreichen stilisten zwischen den stilen (er spielt am 10. dezember in berlin) heißt "astronaut meets appleman", ein schönes beispiel daraus ist das in eine wunderbare bilderwelt versetzte "you just want": king creosote:



hier hören wir doch gern noch einmal genauer hin, am 02. dezember erscheint die debüt ep "colourblind" des dreiers aus basel auf red brick chapel, zuvor gibt es den offiziellen song "cinema" in einer bewegten szenerie: east sister:

eingestreut (1002): samara lubelski


die stichworte sind schnell gesetzt. zum einen haben wir es mit dem aktuell sehr rührigen label drawing room records zu tun. dann müssen wir zwingend an das letzte album "the gilded age" erinnern und wären zeitgleich bei samara lubelski, um welche es hier schließlich geht. mit dem neuen release namens "joy rides" (16. november) schließen wir die liste der eingangs erwähnten stichworte ab, um die einzelnen teile nun zusammen zu führen. ein schwieriges puzzle ist es nicht. auf die außergewöhnliche stärke des vorgängerwerks gingen wir hier kurz ein. 

lubelski sieht sich nun beim neuen album von spencer herbst (messages, ryhton) unterstützt, der den freizügigen stücken der amerikanerin mehr tiefe und direktheit verleihen sollte. via bandcamp könnt Ihr selbst überprüfen, ob dies gelungen ist. zweifelsohne aber hat es samara lubelski einmal mehr geschafft, der zukunft der musik einen namen zu geben. die stoischen, einer uneinnehmbaren statik verpflichteten songs sind von einer unbezwingbaren intensität und anziehungskraft. 

es gibt zunächst wenig greifbares und dennoch verankert sich mit widerhaken der zu entschlüsselnde klangkörper. der gelassene beat, die federnd verhangenen synthiespuren, der sprechgesang. später empfangen wir kosmische signale und müssen uns mit dem universum verbünden. die psychedelische seite spielte von jeher eine wesentliche rolle in der mittlerweile breit geuferten discography der künstlerin, nur gefällig ist sie dabei nie geworden. eine forderung an ihre hörer und an sich selbst.

Montag, November 21, 2016

eingestreut (1001): delphine dora


leider ist das aktuelle tape von delphine dora, am 12. november auf power moves library erschienen, bereits ausverkauft. das torontiner label brachte lediglich 40 stück dieses zwei tracks umfassenden releases heraus. insofern kein wunder, dass man seiner nicht habhaft werden konnte, wenn man nicht punktgenau am start war. die in frankreich lebende künstlerin, die neben ihren zahlreichen musikalischen aktivitäten auch das label wild silence betreibt, offeriert auf ihrer neuesten veröffentlichung, dass sie wie keine zweite die pforte zwischen freier improvisation und klarer komposition öffnen kann. an der schnittstelle steht ein beeindruckter hörer und lässt sich von den elementen umfassen. den flinken pianowelten, den abstreifenden gesängen, der lichten bebilderung der klangszenerie.

"parallel world" speist sich aus vermeintlicher schnipselware, sorgt aber stets für einen klar konturierten rahmen, innerhalb dessen sich delphine dora zweifelsohne austoben kann. in ein somnambules gefilde wird der hörer geführt, wo es ihm letztlich nicht gelingten wird in einen beruhigenden schlaf zu fallen. zu aufregend ist der alles andere als gereimte flow. meint man, sie gefasst zu haben, wirken in der tiefe längst kräfte, die an unserem unglauben arbeiten. es ist eine wesenheit der musik von delphine dora, wir hatten ein ums andere mal versucht sie zu fassen, siehe unter anderem hier oder hier.

eingestreut (1000): kathryn joseph


mit "the blood / the coming" hat kathryn joseph dieser tage noch einmal ihres 2015er albums "bones you have thrown me and blood i've spilled" erinnert. die benannte single führt als a-seite einen albumtrack und setzt mit einer bis dato ungehörten flip nach. dass die 250er auflage bereits ausverkauft ist, kommt nicht von ungefähr. die schottin wirft ihre ganz eigenen, großzügigen schatten und kann mit einer ungewöhnlichen, wandlungsfähigen, zu tiefen emotionalen ausbrüchen fähigen stimme punkten. zudem ist die sie begleitende musik voll von dramaturgie und kraftvoller dynamik. die vergleiche mit joanna newsom oder björk lassen wir deshalb auch ungehindert durch. nicht umsonst auch, dass joseph als eines der best gehütetsten geheimnisse schottland gilt. die single wäre also bester anlass, um nun versäumtes nachzuholen.

Sonntag, November 20, 2016

neue töne (1690): sculpture


wir möchten über den neuesten, erstaunlichen release des ana ott labels berichten, die "form foam" ep von sculpture, die in einer koproduktion mit shiny toys 2016 - festival for time-based experiments entstanden ist.

eine aktive wie aktivierende musikalie ist "form foam", ständig in bewegung, ständig unter strom, als läge unter der rotierenden scheibe ein perpetuum mobile. das antreibt und sich antreiben lässt, die wunderbare energienübertragung zum selbstprinzip erhoben hat. dabei sind die einzelnen elemente nicht wirklich zu identifizieren, zu interpretieren. aus der laufenden gemengelage entspringen konzentrationshörnchen, denen man sich anschließt, um eine weile mit ihnen herum zu huschen, alsbald zurück zu kehren, um einer neuen struktur, einem neuen element vermeintlicher textur zu folgen. da sind die lauteren und flächigen beats, da sind synthiezeichen, da ist ein harmonischer strom, der sich noch lange nicht zu einer melodie verdichten lässt. wehe. kunde!
es ist athletische musik, bei aller disziplinierung stringent, kraftvoll, vital! nicht zu fassen und stets doch in sicht-, sprich hörtweite, so dass man sich dennoch als teil, als angesprochener dieses prozesses fühlen kann. die töne flirren, verteilen sich pingpong-artig, werden geschlissen in der stroboscopartigen beblitzung und bleiben ein erfolg. cut-up, wahnwitz, techno, comicstrip.

apropos blitzding! kein wunderding ala "men in black", sondern ein spannender bonus, vielleicht noch mehr, ein komplementärer bestandteil dieser ana ott veröffentlichung ist der optische genuss, der den käufer in seinen bann ziehen wird (siehe hierzu auch das nachstehende video). denn mit sculpture treffen wir auf das britisch-neuseeländische duo aus musiker dan hayhurst (media devices, electronic instruments) und künstler reuben sutherland (video zoetrope turntable, animation, optix), die diese audio-optik-mixtur zu ihrem markenzeichen erhoben haben. wie man nun diesen, in vinyl fixierten film zum laufen bekommt, erklärt das veröffentlichende label: "to see the video content, direct a bright lamp at the record as it plays and then film the surface of the record as it spins. the camera will need to shoot progressively at a very high shutter speed with a frame rate of 25fps. alternatively, view the disc under a strobe flashing 25 times per second."
es ist zu befürchten, dass von der 300er auflage dieser außergewöhnlichen edition nur noch wenige zu bestellen sein werden, obwohl der releasetermin erst vor zwei tagen war.


Samstag, November 19, 2016

glotzt nicht so romantisch (742): the hidden cameras / mondo fumatore / tents

da treibts mir noch heute die schweißtränen in die augen, die erinnerung, wie wir im traunsteiner club ausgelassen tanzten und uns ganz dem sound dieser veritablen band ergaben, mit "home on native land" gibt es auch einen frischen longplayer: the hidden cameras:



jede menge stars und sternchen sind im letzten videocoup "8-bit love" der "lautstarken" band zu entdecken, wir teilen hier gern aus, aus dem am 25. november erscheinenden album "the yeah the yeah and the yeah" und erinnern an die erste single daraus (klick): mondo furmatore:



für alle, die es noch nicht mitbekommen haben, sei das nachstehende video ein hinweis auf das debüt dieses österreichischen dreiers, der es mit lofi beschreibt, also das leben, auf "under my wings", ab 18. novmeber auf numavi records: tents:

Freitag, November 18, 2016

neue töne (1689): the no sorrows


wenn man beschreibungen zu the no sorrows sucht, findet man gern anleihen zum britischen psychedelic folk mit verweisen auf dessen boomzeiten sowie hinweise dazu, dass dieses genre durchaus eine stütze erfährt, nämlich durch drone-rock. was auch immer das sein mag, es gilt es zu untersuchen. denn es lohnt, diese zusammenführung von melodie und harmonie mit eben jenem handfestem unter die lupe zu nehmen, so viel sei schon einmal verraten. evtl. macht Euch noch etwas neugierig, dass der nme einst fomulierte, dass es sich bei der band um eine zusammenführung von frühen fairport convention und dinosaur jr. handelte.

also, fassen wir kurz zusammen, beim genre einigte man sich bandintern auf ein "psychedelic-folk-rock-country-harmony-thing", die mitglieder der sechsköpfigen band sind in nicht alphabetischer reihenfolge abgeschrieben: sean, nicola, colin, adam, owen und tom. sie geben als heimatstadt london an.

der leichte stomp, die stichigen gitarren, das perkussiv lichte, der harmoniengesang, der beginn des albums ist an schlichtheit kaum zu überbieten und hält doch eine bewegte schönheit parat, wie man sie maximal noch aus der erinnerung heraus bei sich trägt. "whiteheaven" zieht doch noch an, die elektrischen fahren aus, eine offensive geige fügt sich hinzu, das schlagen aus dem hintergrund wird prägnanter. nichts aber schiebt sich zwischen uns und den sämigen gesang, der wunden zu heilen scheint. "standing alone" nimmt den faden auf, ist aber längst tempogedrosselt, die stimme ist ins singuläre geführt, die melodie charmant und verflochten mit den streichern, dem gekonnten trommeln. erneut erzwingt eine violine aufmerksamkeit, wie sie in der bridge um zeugen wirbt. "better band" erfasst mit einer schlichten mandoline das gemüt, der gesang fügt sich wie weicher wind sich zwischen grashalme legt. "untitled" schließlich bleibt einer belebenden komponente nichts schuldig, als die schraffuren deutlicher hervorgehoben werden, ein sengendes, raues bis gewittriges schleifen über den saiten begleitet die schnell vertraute, sich wiederholende tonsetzung.

mit ihrem selbstbetitelten erstling legen die engländer einen reigen reich geformter songs vor, die sowohl dem folk, als auch dem rock verpflichtet sind, die sich dennoch einer genregebung entziehen, weil die verknüpfungen reich und ohne strich- oder streichliste ausgeführt sind. die truppe hatte sich für die aufnahmen in eine windzugige hütte in frankreichs limousin tal zurückgezogen und übte dort, den eigenen vorlieben von anne briggs bis zu the beach boys einen namen zu geben. gelungen. king bill records veröffentlichte das vinyl in diesem herbst.

Donnerstag, November 17, 2016

konzert: kevin morby / meg baird, 14.11.16


da war es, dieses gefühl von strebsamer sachtheit, von zielgerichteter zartheit, von einer vertrautheit, die sich in sich selbst versteckt, von anmut dominiert. und doch ward es behände genommen, als tränen von den decken fielen, sich die wände mit nass benetzten, als unentdeckt das noch fortwährende bleiben musste, weil es im sumpf des künstlerischen eids, zu beenden was begonnen, versank. 
perlen vor die säue, entfuhr es mir, wenig später raunte ich dem schwatzenden haufen partygeiler weiber vor mir noch zu: schade, dass die musik so laut ist. dabei wisperte dort vorn lediglich die magie umhauchte meg baird, zu der einem jugendlichen enthusiasten phantasiearm einfiel: man könne gar nicht so viel rauchen, wie man im moment benötige. 
auf den ersten blick ein hippieskes gebahren, auf den zweiten und wollte man sich nur ein wenig vertiefen, eine offenbarung, zu welcher die amerikanerin, als teil von espers und jüngst heron oblivian bekannt geworden, werden kann. doch wie soll ein solches leichtgewicht, versinnbildlichte man die lichtheit ihres tun, sich wehren gegen stumpfsinn, gegen ahnungs- und mittellosigkeit, gegen ignoranz dieses münchner publikums. man darf versichert sein, an anderer stelle hätte frau baird die ihr gebührende aufmerksamkeit erhalten. die wenigen songs, unter anderem aus dem letzten, 2015 veröffentlichten album "don't weigh down the light" gingen unter im stimmengewirr.
setlist: i don't mind / share / stars climb up the vine / mosquito hawks / classic rock in spring (kurt vile cover)


als quasi woods- vertrauter, sprich fan der ersten stunde, geht einem der name kevin morby flink über die lippen. gleichwohl hat man mit schaudern miterleben müssen, wie er vor einigen jahren das privileg, mitglied dieser außergewöhnlichen band zu sein, ablegte, um fortan in eigenregie zu musizieren. the babies klar, aber dann eben immer auch mehr unter dem titel kevin morby, stets gefolgsleute dabei, im tross das eine oder andere bekannte gesicht. doch dass sich der achtundzwanzigjährige mittlerweile in aller breite in der musikinteressierten masse etabliert hat, das wusste ich nicht.
doch muss man angesichts eines großzügig gefüllten stroms konstatieren, hier hat sich einer still und heimlich einen namen gemacht. mit seinen zackig-agilen und doch runden, songwriterisch erstklassig ausformulierten songs spricht er all jene an, die das handwerkliche mit dem schönen verbunden sehen wollen, die sich einem anspruch nicht verwehren, die zugleich aber auch nicht bewusstsein mitführen, mitführen müssen. denn was dem affinicado das label woodsist ist, und dem das label dead oceans bereits die bleiche ins gesicht schlägt, ist dem anderen ein song wie "i have been to the mountain", dieses belebte etwas, das von seiner schwungvollen melodie lebt, vom rauen riff, von morbys stimme, die sich ins gebälk dieses nach klassiker muffenden liedes legt. und doch bleibt die frage, wer die geschichte dahinter mit den idealen dieses adrett gekleideten burschen da vorne in verbindung zu bringen weiß. dem mit jugend gefüllten rund standen nicht zwingend die namen martin luther king oder eric garner auf die stirn geschrieben. aber man kann sich da auch schnell verrennen, denn schließlich hatten einige von ihnen auch textzeilen parat.


ansonsten kam hier schnell bewegung in die chose. der druck von hinten war zwar übersichtlich, dem drummer konnte man auch keinen namen geben, denn zumindest stammtrommler justin sullivan war es nicht, doch schließlich besitzt die band in basser cyrus gengras ein mehr als talentiertes komplementär. was der bursche auf den vier saiten in der lage ist abzureissen, macht mehr als staunen. hier die melodischen läufe, dort der instinktive drall, hier den beat zu befeuern, dort der harmonie das zwitschern beizubringen. ganz zu schweigen von der fantastischen gitarristin meg duffy, die ein ums andere mal ein solo einbringen durfte, die fürderhin klanggründend agierte, zwar kalkuliert argumentierte und dann doch emotional brillierte. und damit dem frontmann, zumindest in sachen saitenarbeit, die show stahl.


dem gemütlichen morby (optisch, ansonsten durchaus ein spring-ins-feld) tat das keinen abbruch, der etwas zu feiste bursche rackerte sich auf seine weise ab und gab den dingen namen. seine songs sind einschlüsse, jeder für sich ein gedankensprung, lohnend zu verfolgen. musikalisch dagegen unmittelbar ins tanzbein führend. von seinen alben zitierend, voran das aktuelle "singing saw" über das hier allseits bekannte "harlem river" bis hin zur leonard cohen widmung war alles gegeben, was es dieser tage bedurfte. auch weil meg baird zuvor bereits auf den ungeschickten us- wahlausgang hingewiesen hatte.
highlights an diesem abend waren ganz sicher die sparsame "beautiful strangers" intonation, als lediglich morby und duffy die bühne bevölkerten, aber auch das nachfolgende solo des frontmanns, das wiederum dem cohen cover "passing through" voranstand, gemeinsam mit meg baird und band vorgetragen, als diese zur zugabe wieder die bühne betraten.
kevin morby hat strahlkraft und energie, die er in diesem projekt ausgezeichnet zu bündeln weiß. vielleicht gibt es einen kleinen hang, eine tendenz nur zur beliebigkeit. davor sollte er sich schützen. denn die themen, die er behandelt, sind es wert in aller ernsthaftigkeit und strenge bearbeitet zu werden. und das wäre er auch jemandem wie meg baird schuldig, die diesen abend nicht hätte eröffnen dürfen.

Mittwoch, November 16, 2016

neue töne (1688): beautiful dudes


ende oktober, und wir sind eine schaffensperiode zu spät dran, veröffentlichte das rührige und hochqualitative label mama bird recording co. das debütalbum des vierers beautiful dudes. da musik nicht schlecht oder gar ranzig wird, und die tage seit der veröffentlichung noch zu zählen sind, reichen wir zwar nur nach, aber berichten höflich über den limitierten kassettenrelease, der elf tracks umfasst. eine tonale vorschau ist mit "fighter/singer" möglich, einem song, der das simple konzept des vierers anschaulich darlegt.

die band stammt aus nevada city in kalifornien, einem nest, das sofort assoziationen zu einigen folkgrößen zulässt, alela diane, mariee sioux, alina hardin, joanna newsom. aber eben auch zu einem stil, der eher die sanfte seite, vielleicht die weibliche präsentiert. doch diese kleinstadt hat mehr zu bieten, es brodelt unter ihr. aus einer garage heraus probieren es die beautiful dudes jedenfalls, dem einen ausdruck zu verleihen, was sie bewegt. dafür genügen in diesem bandformat gitarre, bass, gesang und schlagzeug, angetrieben von tom bevitori, robbie landsburg, art echternacht und jonah wells. der sound ist roh und unbelassen, erweckt, dass es eine konstante durch die jahrzehnte gäbe und man kein wirkliches 'mehr' erwarten müsse. erst recht, wenn man so einiges hinter sich hat, wie gerade der frontmann bevitori zu berichten weiß. da sind eine schwere krankheit, alkoholismus, da ist eine gescheiterte ehe. kein wunder also, dass es erst heuer zu einem album gereicht hat, nachdem es die band aber bereits seit 2008 gibt.

die aufnahmen überwachte tim green, das album, wie erwähnt, erschien auf tape.

Dienstag, November 15, 2016

glotzt nicht so romantisch (741): okkervil river / eli keszler / adam & elvis

eine pause gewährte sich die band um will sheff, kehrte nun aber mit neuem album im gepäck zurück, "away" ist bereits wie der vorgänger auf ato records erschienen und enthält u.a. das fein gesponnene "call yourself renee", zu welchem es ein frisches video gibt: okkervil river:



den hinweis auf sein album "last signs of speed" (17. november) auf dem neu gegründeten, in berlin beheimateten label empty editions hatten wir bereits im oktober einmal gestreut, heute wollen wir dies wiederholen in verbindung mit einem gut dreißig minütigen ausschnitt seiner kunst: eli keszler:



als dritte nummer haben wir diese hier gewählt, sie wirft ein leicht flackerndes licht auf eine artpop-garage band aus london, die anfang dezember eine neue single namens "hanging tree" an den mann bringen will, wir möchten dem begehren ein wenig drive verleihen: adam & elvis:

Montag, November 14, 2016

konzert: quilt, 10.11.16


irgendwie doof. auf ihrer facebook seite haben quilt immer wieder während der laufenden tour auf kommende stationen aufmerksam gemacht. zuletzt berlin, dann für die kommende zeit paris, sogar dresden (wenngleich mit dresdin veranschaulicht). nur münchen tauchte an keiner stelle auf. auch hinterher nicht. schade. denn wir waren recht enthusiastisch. nicht nur vorher, auch danach. wir dreißig. jene in der ersten reihe. die, die dicht bei den verrammelten fenstern der glockenbachwerkstatt standen, angelehnt, aber durchaus mit konzentration im blick. und jene auf der anderen seite dieses gedrungenen raums, vor allem die zwei, die tanzten, als wäre notenvergabe. das lächeln darüber, direkt von der bühne, das zuweilen zu einem grinsen wurde, so dass textzeilen verschluckt werden mussten, war sympathischer natur. hätte man auf seiner facebook seite erwähnen können. auch dass man sich hinterher mit den beiden burschen unterhalten hatte. sie mit frisch erworbenen platten unterm arm, man selbst mit einem erlebnis mehr. und da waren die leute im hintergrund, die johlten und massiv klatschten. die dabei die bierflasche extra unter die achsel klemmten. ein paar andere mehr waren auch da, alle genossen diesen abend mit quilt.

quilt, die band aus boston, die sich live genauso darstellte, wie man sie aus der erinnerung speiste, abgezogen von einem foto, einer website. vielleicht eine ecke müder, weniger bunt, aber ansonsten doch deutlich zu identifizieren. ganz vorn positioniert anna richinski, klein, so klein, dass selbst die so schmale jeans noch platz überm hintern ließ. die junge frau mit einer gitarre ausgestattet, die sie mit viel gefühl bediente, die flinken finger sah man immer wieder über die saiten flitzen. rechts daneben ihr partner im geiste, ein seelenverwandter muss shane butler sein. wenn sich ihre stimmen kreuzten, wenn die gitarren widerfuhren, musste man gebannt und angestochen sein, musste man sich der brillanz ihrer harmonienführung hingeben, ward man erlegen. dazu das rhythmusduo, ein kongeniales paar aus cleverness und coolheit. auf der linken am bass in einen roten overall gewandet keven lareau, der auch für die wenigen halbwegs verständlichen deutschen brocken verantwortlich war, die an diesem abend von der bühne kamen (ja, auch anna sang etwas in landessprache, in anlehnung an the beatles: "sie liebt dich, yeah yeah yeah!"). im hintergrund, mit dem obligatorischen (ich schätze nationalpark-) cap: john andrews an den drums. das kleine kit bespielte er mit verhohlener freude, doch sein stoizismus gab der musik einen würzigen drall.

somnambules, in das man sich hinein fallen lassen kann, auf dass man selbst in einen trance ähnlichen zustand gerät. schraffiert die gitarre, ein aufmerker, dengelnd die zweite, dass man sich geborgen fühle. dazu der freizügige singsang annas, das stabile walten des beats, fatal elegant, was sich da an den mauern des alten ladens im schönen, unsacht behandelten glockenbachviertel bricht. genauso, wenn shane den hauptpart am mikro übernahm, etwa bei "eliot st.", das wie ein strahleballon über den anwesenden hinweg glitt. hier wogte und schwang es geradezu im spärlichen auditorium. darum, also um die wenigen zuhörer, schien sich aber die band kaum zu scheren. sie spielte ihr set mit leidenschaft. die knackigen songs gerieten bissfest, die launigen schleicher erlebten die ihnen gebührende rechtfertigung. "roller" lebte von der tanzkonstante, vom anzüglichen raunen und von der blenderqualität der e-gitarren. der song gelang an diesem abend besonders gut. danksagung deshalb an dieser stelle auch an den tonmann, der dem knautschigen klang vom ersten song die üble note nahm. gerade wenn schlichte lieder wie "artic shark" oder das luzide tie up the tides" erklangen, da man jeden songstreifen selbst entdecken möchte, machte sich die klarheit der szenerie bezahlt. kollektiv schließlich das erfassen des soundraums mit "searching for". eine klasse vorstellung wars, die mehr aufmerksamkeit verdient hätte. wir haben das unsrige dafür getan.


Sonntag, November 13, 2016

eingestreut (999): courtney marie andrews


wir nutzen noch einmal unseren hinweis aus dem juli des laufenden jahres, um auf das album "honest life" von courtney marie andrews aufmerksam zu machen. damals hieß es so:
vielleicht ist es eine renaissance, vielleicht ein irrglaube, aber derzeit flattern wieder junge, talentierte songwriterinnen an die öffentlichkeit wie motten ins licht. courtney marie andrews ist so eine, die aber die junge garde fast schon ein wenig flottieren mag, denn schließlich steht mit "honest life" bereits ihr drittes album auf dem plan. "irene" ist ein erster eindruck daraus, der wahrlich als appetithappen taugt. im satten klang an piano und gitarre mit ein wenig schlagzeug setzt sich dennoch dieses helle und wandlungsfähige gesangsorgan durch und beherrscht zurecht die szenerie. wenn sie nicht gerade mit damien jurado unterwegs war, schrieb sie ihre ersten eigenen songs, bis 2010 dann der erstling "no one's slate is clean" erschien. "on my page" wurde 2013 veröffentlicht, gefolgt von der "leuven letters" benannten ep im jahr 2014. nun also "honest life", welches am 19. august auf mama bird recordings erscheinen wird. als vorbild ist c.m. andrews also schon mal bestens geeignet. für alles, was da an jungem gemüse nachfolgt.
für die europäische verfügbarkeit konnte loose music beauftragt werden, die das album der in arizona geborenen für den 20. januar des nächsten jahres terminiert haben. ist also noch ein wenig hin. aber appetit machen kann man fürderhin, wenn Ihr nicht bereits seit dem sommerrelease durch mama bird im besitz des feinen tonträgers seid.
bei den aufnahmen unterstützte in umfangreichem maße floyd reitsma, der bereits noah gundersen, aber auch pearl jam unter die arme gegriffen hat. zum album schreibt die junge andrews: "While in Belgium for four months, I was going through a major heartbreak. I started growing homesick for America and the comfort of family and friends. That's where I wrote the first songs for Honest Life. It was a giant hurdle in my life, my first true growing pains as a woman. That's why I feel this record is a coming of age album. A common thread that runs through the songs is a great desire to fit somewhere, when nowhere fits - and wanting to get back home to the people I know and love."

nun also noch ein track von "honest life" neben jenem, den Ihr jenem vom juni-posting hinzu addieren könnt. courtney marie fährt ihr stimme teilweise voll aus und kann so mit einem atemberaubenden gesang punkten. die muskalische einordnung fällt mit süffigem countrypop relativ leicht, das honyktonk klavier, die slide, die gefällige rhythmik. doch nichts überblendet diese stimme! irre, wenn sie mit der fidel säuselt, der e-gitarre im abspann aber gönnerhaft den vortritt lässt.

Samstag, November 12, 2016

in eigener sache (96): 2006 - 2016 das klienicum

2006 - 2016, die macht der wiederholung
hier also noch einmal unser erster post in "das klienicum". den typen, den wir da beleuchteten, finden wir noch immer klasse. konstante konstante.


castanets - cathedral 2004
castanets - first light´s freeze 2005

voraussetzung für den kauf der tonträger war die verheißungsvolle kombination aus dem namen der band und dem des labels, das sie unter vertrag nahm. also ergab sich aus 'castanets' und 'asthmatic kitty' eine art verkaufszwang.

was hatte ich erwartet? nichts wirklich konkretes, aber doch im mindesten klassischen pop, eher noch anorak- pop, feine melodien, handclaps usw.
um hier zum eigentlich zurückzukehren – nämlich der beschreibung des inhalts - ist es an der zeit zu erklären, in welchem maße ich enttäuscht wurde. wenn es denn enttäuschung war? die ahnung, die sich nicht bestätigte, vielleicht auch der wunsch, der sich nicht erfüllte, muss noch nicht gram bedeuten. überrascht war ich.

was mich in der mathematik am wenigsten interessiert hat, waren die zwischenschritte. ich wusste um den unmittelbaren zusammenhang zwischen aufgabenstellung und ergebnis. das genügte. wie oft war ich über die unterschiedlichen herangehensweisen verwundert, die schließlich doch zum selben schluß führten. wie oft wurde ich getadelt, dass ich mich auf verschlungeneren pfaden bewegte, mich der unbestreitbaren logik (des lehrers) entzog, um einsam meine runden zu drehen. wie oft hatte ich die zwischenrechnung nicht präsentabel auf einem extrablatt oder an den rand gekliert?

wie entsteht musik, welches sind die zwischenschritte, die letztlich einen song ergeben? wie übt sich das, wie geriert es sich? wie bewegt sich das tier? wie geradlinig, wie störrisch? die castanets präsentieren mögliche formen des werdens musikalischer endergebnisse. sie lassen den hörer teilhaben an prozessen. sie offenbaren statt der aufgabenstellung und dem dazugehörigen ergebnis lediglich das blatt, auf dem sie ihre zwischenschritte berechneten. es ist jedoch nicht als solches überzeichnet, sondern wäre durchaus auch denkbar als eine art transkription, in der sich im wie das woher und wohin spiegelt.

ist das 0:31-minütig oder das 0:34-minütig lange stück ein song, eine idee, ein wunsch, ein versuch, ein fragment? wie verhält es sich mit einem lied, das über drei minuten lang ist und in dem aufs intensivste probiert wird, ein instrument wie eine quietschende tür klingen zu lassen? ist der angeblich perfekte song nur eine überzeichnung seiner entstehung, eine täuschung des hörers? wird ihm nicht gerade das eigentliche, das mark vorenthalten? hatte der mathematik dozent nicht also doch recht? ohne darstellung der zwischenschritte bleibt auch das ergebnis wertlos, die kenntnis von der metamorphose ist unabdingbar.

also titel als teile des ganzen und was möglicherweise als fertig, rund, geeint erscheint (die zwei scheiben sind davon nicht frei, eingängiges, vertrautes bereit zu halten), ist dennoch auch nur ein element, das notwendig ist zur erschließung des gesamtbildes.

zu meiner überraschung gesellte sich also keine enttäuschung, sondern vielmehr das erinnern und die bejahung für die teilhabe. für die teilhabe am lebendigen, das nicht gezügelt, nicht geformt und gepresst sein kann, weil es sonst nicht mehr lebendig wäre.
habt Ihr auch schon mal in Euren zwischenschritten den tintenkiller eingesetzt? was quasi die überhöhung des berechnenden wäre. die castanets bestimmt nicht, und dessen ungeachtet gewinnen die fließenden, berauschenden, die beeindruckenden momente die oberhand.

während „cathedrals“ noch weicher, fassbarer wirkt, ist „first light´s freeze“ weniger leicht zu greifen. immer wieder entzieht sich das werk, ziert sich fast, als böte es das intime nur zögerlich. werden ist eine form unbeschreiblicher intimität. nehmen wir sie als solche wahr, blicken wir in die tiefe, in die unmittelbarkeit des seins. hört die castanets.

cathedral ****
first light´s freeze ****


Freitag, November 11, 2016

eingestreut (998): simon joyner (tour, präsentation)


es ist vielleicht eine der erkenntnisse, die man gewinnen kann. simon joyners neuere songs sind klarer und leichter zu durchdringen, als es die älteren werke waren. als hätte er mehr vertrauen in seine sprache, als zeichnete sich das persönliche wissen deutlicher auf der inneren netzhaut ab, um es in worten wiederzuspiegeln. je komplizierter das leben wege nachzieht, umso einfacher möchte joyner diese konturieren. und he, man legt keine platte des amerikaners auf, um sich purer freude hinzugeben. vielmehr begibt man sich in klausur und rührt an den eigenen geistern. muss musik nicht genau das auslösen?

in den staaten konnte man simon joyner zuletzt im vorprogramm von conor oberst und den woods entdecken. zweifelsfrei ist damit leider nicht belegt, dass der eigentliche stellenwert des außgewöhnlich talentierten singer/songwriters ausreichend unterstrichen wäre. denn in eine reihe mit townes van zandt, gene clark, bob dylan, will oldham, passte simon joyner ganz ausgezeichnet.

sein letztes, mittlerweile dreizehntes album "grass, branch & bone" erschien im märz des vergangenen jahres und glänzte mit zeitweise karg instrumentierten, wenngleich jederzeit zugänglichen songs, changierend zwischen countryesker note und einem weird folk habitus, ohne not sich entscheiden zu müssen. vielleicht auch das eine der großen möglichkeiten des sängers und songschreibers, denn er hat eine familie, führt ein antiquitätengeschäft und ist am ende auch musiker. auch einer, der um das ausbrechen weiß.

an seine letzten konzerte in deutschland, schreibt mir simon, habe er sehr gute erinnerungen, u.a. dass die leute zum teil große wege auf sich nahmen, um teilnehmen zu können. damals war er mit band unterwegs, diesmal wird ihn nur seine frau begleiten.

leider stehen aktuell nur zwei drei offizielle termine auf dem tourplan des amerikaners. ein münchner kam letztlich noch hinzu, der wird wie üblich bei den machern via email-liste gehändelt.
nehmt sie wahr, mensch:

05.12.2016 Berlin, Monarch
06.12.2016 Hamburg, Club!Heim
07.12.2016 München, Hauskonzerte

nachfolgende tracks sind allesamt vom letzten album:



Donnerstag, November 10, 2016

glotzt nicht so romantisch (740): giant burger


ebenfalls aus london, hier aus dem osten, stammt der vierer giant burger. er legt uns mit "tono tono" eine griffige nummer vor, die von der drummerin ins rechte bild gerückt wurde. die single verweist auf das kommende full length debüt der band, die es in ihrer bisherigen vierjährigen geschichte auf zwei 7er und eine ep in kassettenform gebracht hat. macht ja nüscht, nun sind sie also gerüstet für mehr, veröffentlicht wird am 25. november auf odd box records.

glotzt nicht so romantisch (739): virgin kids


man kann sich die truppe ganz prima auf einer bühne vorstellen, der zackige sound ließe sich gut in bewegung transkribieren. mit "be your friend" legen virgin kids die bislang letzte single, eine nicht nur schwungvolle, sondern auch garagepoppige, aus ihrem debütalbum vor, fein in ein d.i.y.- gewand gekleidet. erschienen ist "greasewheel", Ihr wisst es längst, anfang des jahres via fluffer records bzw. burger records. die londoner werden sicher in bälde bei uns aufspielen.


Mittwoch, November 09, 2016

eingestreut (997): howlround / time attendant


eine verstörende musikalie wird front and follow mitte des laufenden monats darbieten. das label konfrontiert den hörer mit einem außergewöhnlichen experiment, da den beiden künstlern dieses split-releases hinsichtlich des inhalts vollkommen freie hand gewährt wurde (am ehesten noch mit der bitte versehen, dass man sich aufeinander einstellen solle). so treffen wir auf die londoner von howlround, auf robin the fog und chris weaver, die soundmalerei der durchdringenden art, unverblümt und roh fabrizieren, düster, mit verzerrungen und singulären klangfarben durchzogen. klänge, die nicht nur fremd, sondern anorganisch klingen, die wider die natur sind. mit time attendant treffen wir auf den künstler paul snowdon, der nicht weniger mutig in die kiste ungewöhnlicher muster und texturen greift. nur scheint seine auswahl etwas brüchiger, dafür feingliedriger zu sein.
der kassetten release ist auf den 11. november angesetzt.