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Montag, August 01, 2016

neue töne (1650): ben mcelroy


in einem release gleich mehrere soundlandschaften antreffen, das ist so ungewöhnlich nicht. was aber ben mcelroy in "bird-stone" aufbietet, ist schon aller ehren wert. der opener ist ein empfindsames, ambientes ding, das sich schließlich einem fiddle aufspiel hingibt, wie es der tradition abgeschaut wurde. dem tanzaufruf könnte man sich kaum entziehen, wenn der song nicht wieder dieser träumerischen anmutung verfiele, die uns schon zu beginn verführte. doch alsbald erklingen töne, die von hallverschränkten gitarrensaiten abgesondert werden. im einklang mit einer violine bemustert sich eine klangoase, die zum verweilen aufruft. mit stimmlichem einsatz setzt mcelroy seinen fünf tracker fort. überm lichten drone performt der brite fast ins blanke hinein, würde er nicht aufgefangen werrden von seinem zwiefachen selbst im backgroundgesang und dem tonalen anschwellen, das sich ebenfalls im hintergrund selbstsicher ausbreitet. später verflüchtet sich dieses arrangement und wird ersetzt durch einen neuen track, durch eine neue darbietung, da wieder ambiente muster die oberhand gewinnen. ein lichtes klarspiel, das sich einer steten entwicklung preistgibt, an der sich der hörer nähren kann. in bälde wird futter gereicht. abschließend erfolgt eine quasi zusammenfassung des bis dato gehörten, in über zwölf minuten bietet mcelroy alle kräfte gebündelt auf, zwingt die violine, das cello, den drone.

mit ben mcelroy treffen wir auf einen in der liverpooler gegend aufgewachsenen, mittlerweile in nottingham lebenden musiker, der sich bereits mehrfach auszeichnen konnte. vor allem in verschiedenen folkbands (apples for faces, mucus mules) war er zu finden, aber auch in solo trat er immer wieder zu tage. die kombination aus kammerfolkloristischen ausflügen und ambienten stehübungen führte ihn via white label records zu eben diesem release. "bird-stone" wurde gerade, am 30. juli veröffentlicht und könnte durchaus auf richard skelton und plinth fans einnehmend wirken.
improvisiertes trifft auf klare kompositione, tradition auf moderne ansätze, nicht zuletzt durch computertechnische ergänzungen und verfügungen. die intimität des moments.

1 Kommentar:

  1. Den muss ich mir mal genauer anhören,
    viele Grüße,
    Gerhard

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