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Mittwoch, August 31, 2016

eingestreut (979): konzerte münchen september 2016


die livepräsenz von bands bzw. künstlern hat an bedeutung gewonnen. dem wollen wir gern rechnung tragen, indem wir immer mal wieder etwas deutlicher hinweise auf entsprechende veranstaltungen geben. das können tourdaten einzelner künstler sein, aber auch wie heute übersichten nur für eine stadt. dass uns münchen dabei am herzen liegt, dürfte auf der hand liegen. gleichsam bemühen wir uns nicht um einen kompletten überblick, sondern picken uns die perlen heraus. wenn Ihr etwas ergänzt haben wollt, gebt bescheid oder nutzt die kommentarfunktion. (und bitte, verlasst Euch nicht auf die angaben hier, sondern lasst sie Euch vom veranstalter vorab bestätigen, danke!)

01.09. suns of thyme, sunny red
01.09. sunn o))), hansa 39
01.09. simeon soul charger, milla
01.09. swingrausch, cord club
01.09. luke thompson u.a., südstadt
01.09. bastian jütte quartet, unterfahrt
02.09. wolf alice, ampere
02.09. neighborhood brats, kafe kult
02.09. the brian jonestown masscre, strom
03.09. ben hawkins u.a., milla 
04.09. radioactivity / bad sports, kafe kult
05.09. sacri monti u.a., sunny red
05.09. aaron, ampere
06.09. max merseny band, unterfahrt
07.09. tua, hansa 39
07.09. junius meyvant, ampere
07.09. fantastic negrito, kranhalle
07.09. bamesreiterschwartz, milla
08.09. the instant voodoo kit u.a., import export
09.09. trenchtown train, import export
09.09. kyle gass band, strom
09.09. christoph spangenberg, einstein kultur
09.09. woman u.a., orangehouse
09.09. the tonecooks u.a., kranhalle
10.09. zoe zanias, kranhalle
10.09. rheinstein quartett, einstein kultur
10.09. the munich flames, stragula
11.09. the subways, strom
12.09. john allen, reitknecht 6
12.09. newfoundland, milla
13.09. woolf and the gang u.a., glockenbachwerkstatt
13.09. benne, milla 
14.09. whistlejacket, cord club (soundbsp.)
14.09. david helbock trio, unterfahrt
14.09. die heiterkeit, unter deck
14.09. intronaut / shining, strom
15.09. peter brötzmann / oliver steidle duo, einstein kultur
15.09. aoi-alligator gozaimasu, import export
15.09. instinto, kafe kult
15.09. dog n' style / sundog, glockenbachwerkstatt
15.09. hannah epperson, einstein kultur
15.09. burning velvet u.a., substanz
15.09. schmieds puls / liann, milla  (soundbsp.)
15.09. yawning man, orangehouse
15.09. trio elf, unterfahrt
15.09. tito and tarantula, strom
16.09. palo santo u.a., import export
16.09. sensitives, kafe kult
16.09. wallis bird, milla
16.09. the booty jive, unterfahrt
16.09. abay, kranhalle
16.09. grub u.a., orangehouse
16.09. moose blood, strom
16.09. hc baxxter u.a., kafe marat
17.09. hiperson u.a., import export (soundbsp.)
17.09. the boxer rebellion, ampere
17.09. elif, glockenbachwerkstatt
17.09. josh kelley, strom
17.09. 5/8erl in ehr'n, milla
17.09. chico freeman trio, unterfahrt
18.09. walking on cars, strom
18.09. verena marisas u.a., milla
19.09. the paper kites, kranhalle (soundbsp.)
19.09. de staat, strom
20.09. mike and the mechanics, freiheiz
20.09. july talk, strom
20.09. travels trio, unterfahrt
21.09. mothxr, kranhalle
21.09. wovenhand, ampere
21.09. michael sailer und titus waldenfels, vereinsheim
22.09. clockwork psycho, sunny red
22.09. upsilon acrux, kafe kult
22.09. the moonband, valentin musäum
22.09. di farykte kapelle, milla
23.09. gemma ray u.a., milla
24.09. pink turns blue, orangehouse
24.09. opiliones, kafe kult
24.09. pinegrove, strom
24.09. julia kadel, trio, unterfahrt
25.09. ali azimi, hansa 39
26.09. subrosa u.a., kranhalle
27.09. me suceeds u.a., milla
27.09. elina duni quartet, unterfahrt
27.09. augustines, backstage werk
28.09. otherkin u.a., kranhalle
28.09. rio som, unterfahrt
29.09. manuel borges, hansa 39
29.09. gutter demons, sunny red
29.09. deap valley, milla
29.09. wintersleep, strom
29.09. bairisch-diatonischer jodelwahnsinn, lustspielhaus
29.09. in extremo, zenith
30.09. reboublika, import export
30.09. casper, muffathalle
30.09. syan sheridan, strom
30.09. oded tzur quartet, unterfahrt

Dienstag, August 30, 2016

eingestreut (978): pinegrove (tour)


im november des vergangenen jahres hatten wir die band unter die lupe ge- und waren ziemlich eingenommen, wie man nachlesen kann:
das vor dem bellen geschützte banjo, die inniglichen harmoniegesänge, die wie in zeitlupe aus den kehlen tropfen, das erinnert sehr an bands wie frontier ruckus, das stille und stete gebahren, der alt. country touch und die gelassenheit haben noch viele andere ableger, ohne hier jedoch in verlegenheit zu geraten, epigonen-, schablonenhaftes entdecken zu müssen. ein unruhiger lofi-ausdruck bebildert zudem eine band aus montclair, nj, die sich bei aller jugendlichen entzücktheit nicht scheut, den großen wesenheiten, gefühlen einen raum zu geben. sei es das himmelwärts schreiende gedicht, sei es das seelenvolle flüstern, um sich selbst im zaum zu halten.
pinegrove haben 2010 gestartet und brachten damals eine erste ep namens "mixtape one" heraus. ein jahr später erschien das debütalbum, das full length ist mit "meridian" überschrieben. eine zweite ep folgte im juli 2013, eine dritte (mixtape two) 2014. anfang 2015 wurde mit "everything so far" das zweite album veröffentlicht, es erschien als kssette. mit der unter vertragnahme durch run for cover records wurde der stein des anstosses, nämlich jenes zweite album, noch einmal ins rollen gebracht. das reissue erfolgte im laufenden november und wurde um zwei neue tracks "new friends" und "angelina" ergänzt.
die band, bestehend aus evan stephens hall, nick levine, zack levine, adan feliciano und  nandi plunkett, auf bandfotos finden sich oft nur vier gesellen, kreiert angenehmes understatement, ohne sich zu vergessen. denn die truppe hat ein geschick, vortreffliche harmonien und arrangements, die sich von hinten durch die brust ins herz schieben. von pinegrove wird man noch hören. allein der name ist ja schon ein volltreffer.
mit "cardinal" hat die junge truppe mittlerweile ein neues album an den start gebracht, welches im juni veröffentlicht wurde. die schnittstelle, die sie damit besetzen, wird zwanghaft mit built to spill auf der einen und wilco auf der anderen seite beschrieben, hier die frühe, dort die vorprog-phase. kann man sehen, hören, wie man will, das enthusiastische, optimistische moment ist auf jeden fall eine bindende komponente, da treffen wir locker die frühen nullerjahre wieder.
zwei tourtermine gibt es auch in deutschland, wenn truppe demnächst über den teich kommen wird. geht hin! 



23.09. maze club, berlin
24.09. strom, münchen

in eigener sache (95): urlaub


werte leser, vor allem hörer, ich verzupf mich für ein weilchen. das klassische, aber dringend notwendige urlaubsprogramm steht auf dem plan. nachdem ich ein paar tage häuslichkeit genossen habe (abgesehen von den fast schon vergessenen vormittäglichen irritationen aus nachbarschaftlichem lärm in jeglicher form, vor allem dank ausgesprochen mistigem musikgeschmacks), eine menge nachholen konnte, was der email kasten und die bemusterungen so hergaben, lasse ich nun die seele baumeln und werde ganz gut ohne zwangsgeformte töne auskommen. Euch eine schöne zeit, in knapp vierzehn tagen mime ich hier wieder den chefarzt im klienicum. bis dann gibt es natürlich hier weiterhin fleißig was zum lesen und hören:

Montag, August 29, 2016

neue töne (1660): david thomas broughton


kehlig verschlossen, pastoral entschlossen, sich der welt spendend, hingebungsvoll und in einer fülle, der die sparsamkeit aus gitarre und gesang nie das wasser reichte. in die höhen, wie geweiht, im grunde beheimatet und sicher. flink den angeschlagenen saiten folgend, die melodie gefeiert. der opener von "crippling lack" nährt unser wissen um david thomas broughton als einen der erstaunlichsten alt. folk künstler dieser zeit. obwohl er aus ihr herausfällt. diese stimme, die sich sicherer in den zwanziger jahren des vergangenen jahrhunderts platzieren ließe, das wissen, das sie trägt, profund und sichtbar. und doch ist der engländer im hier und heute verankert, sein umgang mit den techniken des looping und sampling unterstützen eine ahnung von zukunft. ein pfeifen und zwitschern goutiert etwa das gemächliche schreiten im track zwei "beasts". doch schon mit "words of art" wird eine nächste stufe erklommen, da sich der sprechgesang von aidan moffat addiert. die kongenialen partner ergänzen sich komplementär, während sich das toy-artige geklimper darunter mischt, als wäre es das natürlichste an untermalung, was denkbar wäre.

neben dem arab strap musiker können weitere gastbeiträge gezählt werden, rachael dadd, ichi, jordan geiger, beth orton, um nur einige zu nennen, gaben dem album eine prägung, wenngleich sich ein david thomas broughton selbstverständlich nicht vom podest schubsen lässt. zu eindringlich, zu dominant ist seine einfärbung, ist sein spiel, seine art der gesangsleisung, dieses töne besitzen, kolorieren und phrasieren.

ungewöhnlich waren auch die aufnahmen zu diesem dreiteiligen werk. volume 1 wurde via song, by toad records (uk), volume 2 via le noize maker records (fr) und volume 3 via paper garden records veröffentlicht. die komplette tracklist nachstehend:
volume 1: released on song, by toad records 
1. crippling lack pt. 1 / 2. beast / 3. words of arrt (feat. aidan moffat) / 4. silent arrow / 5. dots
volume 2: released on le noize maker records
6. river (feat. sam amidon (fiddle) / 7. concrete statement / 8. i close my eyes
volume 3: released on paper garden records 
 9. crippling lack pt. 2 / 10. gulf (feat. jordan geiger) / 11. beast without you (feat. beth orton) / 12. plunge of the dagger (feat. luke drozd (voice), rachael dadd (clarinet), ichi (steel drum)

während broughton in der regel die basis der songs schmiedete, erbat er sich gastbeiträge von befreundeten und/oder verehrten kollegen. diese gaben bereitwillig und vollendeten auf unterschiedlichste weise diesen munteren wie energiereichen reigen an liedern, die sich nun auf einem dreierset langspielplatten geniessen lassen. 
wir empfehlen und lassen sich zwei beeindruckende beispiele für Euch zurück. nebst der bemerkung, dass es sich bei dieser platte um unser bisheriges lieblingsalbum 2016 handelt.

Sonntag, August 28, 2016

neue töne (1659): natural child


wie man es auch dreht und wendet, die musik von natural child ist schwer an den ausgehenden sechzigern und mehr noch an den siebzigern orientiert, da man sich um melodieseligen rock 'n' roll scharte, da den ellenlangen solopassagen eine abfuhr erteilt wurde, wenngleich man einen gutsituierten durchaus mal in den mittelpunkt stellte. der groove muss stimmen, das rhythmus-konzept ist jederzeit griffig und beste grundlage für den psychofizierten aufgalopp des vierers aus nashville. da fiepts und wabert es schon ordentlich, während sich der rest der truppe in jamartige session verstrickt. die aufnahmen entstanden teils in memphis, teils in chicago, mit cooper crain an ihrer seite. zack martin (drums), wes traylor (bass, gesang), seth murray (gitarre, gesang) und benny divine (keyboards) wollen feiern, das honkytonk klavier klimpert exemplarisch, wollen mal so richtig die sau rauslassen, verwehren sich aber dagegen, als eine retroband durchzugehen. das neue album "okey dokey" wird am 16. september über das eigene label natural child records erscheinen. wir empfehlen voll und ganz und schieben zwei tracks nach.

Samstag, August 27, 2016

eingestreut (977): the hairs


kevin alvir und seine the hairs hatte ich schon öfter im visier, zuletzt 2015 mit unter anderem folgenden wortebrei: "mit "elvis and me are on" stellt die wild-freudige unternehmung vier frische tracks vor, die zwischen auf- und abgedreht keinen unterschied machen. in der regel wird in die losen saiten geschrubbt, was das zeug hält, dazu gibt es griseligen, noise- und hallbeschlagenen gesang und unverfänglichen beat."

die neuen songs finden sich auf dem album "while i hated life, barbarian", das im juni veröffentlicht wurde. gemeinsam mit jacob sloan und steve tarkington entwirft alvir seine bekannte soundmelange, die so trefflich ins herz zielt, weil sie stets von wunderbaren melodien durchzogen ist. das darf gern bunt illustriert werden. von der art des vortrags, stets mit einem lächeln versehen, egal worüber gerade gesungen wird, erinnern mich the hairs häufig an thunderegg. wenngleich der musikalische ausdruck etwas rauer und weniger gesittet ist. schließlich mache man ja auch "freak pop", wie es die facebook seite wissen will. ich seh hier vor allem popinfizierte gassenhauer, die sich gern zu ohrwürmern entwickeln. nascht mal!

wir schicken hier vor allem die aktuelle single "that witch" ins rennen, die mit bildern unterlegt wurde.



Freitag, August 26, 2016

glotzt nicht so romantisch (712): the t.s. eliot appreciation society


endlich, wollte man ausrufen, endlich gibt es von den neuen songs etwas zu veröffentlichen. zur erklärung, denn wir hatten bereits einige worte zu diesem thema verfasst:
schön, dass wir auf diesen burschen aufmerksam gemacht wurden. hinter dem brüchigen moniker the t.s. eliot appreciation society verbirgt sich der niederländer tom gerritsen, der uns im november für konzerte beehren wird. noch ist nicht ganz raus, wo und wann, aber die tour ist in planung. bis dahin kann man sich also vorzüglich mit seiner musik beschäftigen. dahingehend weist der bursche bisher ein debüt auf, welches auf "a new history" hört, dessen nachfolger aber bereits in den startlöchern verweilt. pünktlich vor tourstart, nämlich ende september wird "turn it golden" auf greywood records / timezone erscheinen. es heißt, dass das neue werk etwas üppiger ausgestattet sein wird, sowohl hinsichtlich des instrumenteneinsatzes, als auch bezüglich der arrangements. mir taugt alles vorhergehende genauso.
gerritsen besitzt genau das richtige gespür, um sinnliche eindringlichkeit an seine jugendliche ungestümtheit zu koppeln. die melodien sind von zweifeln befreit. das geschick an der gitarre addiert sich ganz natürlich und die stimme des protagonisten erzählt von einer alten seele, von der sie einst besitz genommen hat.
sobald die tourdaten stehen, vermelden wir sie hier.

mit "the grand tour" schmeisst der talentierte einen seiner besten songs unters volk. die enthusiastische nummer wurde von lotte van leengoed ins bildhafte übersetzt. wir ergänzen, dass "das neue album, das zweite also, "turn it golden!" am 30. september erscheinen wird. schließlich noch die tourdaten:

05.11.2016 DE-Lübeck, Tonfink
07.11.2016 DE-Hamburg, Ponybar
08.11.2016 DE-Göttingen, Nörgelbuff w/ Chris Staples
09.11.2016 DE-Berlin, Posh Teckel
10.11.2016 DE-Dresden, &Rausch
21.11.2016 DE-Mainz, Schick & Schön
03.12.2016 DE-Cologne, Weltempfänger
04.12.2016 DE-Hamburg, Gängeviertel @ Sängerknaben & Sirenen
06.12.2016 DE-Berlin, Greywood Records Christmas Party
07.01.2017 DE-München, Innen Welt Festival
10.02.2017 DE-Gelsenkirchen, Wohnzimmer GE

neue töne (1658): the wands


die ersten assoziationen, die ich zu the wands hatte, gingen in richtig 22 pistepirkko aus finnland. dabei kommt der hier ins licht gerückte vierer aus kopenhagen. doch da ist diese zuerst handfeste, aber dann doch auch willentlich entrückte rockmusik, da ist diese etwas quakige, entrückte stimme, da ist etwas nordisches im klang, das man gern den nachbarn da oben zuzuordnen gewillt ist. nun, die genannten finnen sind natürlich noch etwas durchtriebener, als es die dänen vielleicht je sein werden. aber am psychedelischen anschnitt kommen wir nicht vorbei. deshalb soll vor allem die aktuelle single "faces" fokussiert werden. das mühelose video stellen wir gerne aus.

nicht zuletzt wissen wir aus guter quelle, dass sich the wands als eine art speerspitze der psychedelischen szene dänemarks verstehen, ihre arbeit ist tief verwurzelt in den acid durchtränkten musikalischen wesenheiten der sechziger und siebziger, die ästhetischen komponenten, siehe unten, sind davon nicht ausgenommen. 2012 konnte die band aus christian skibdal, mads gräs, thomas brandt und kristoffer hvidberg die erste ep verzeichnen. auf "hello i know the blow you grow is magic" folgte dann 2014 das erste full length, es blieb ohne expliziten titel (an anderer stelle entdeckt man "the dawn" als überschrift, wird hatten damals kurz berichtet). genau wie die nachstehende single wird dann auch die neue ep heißen, sie wird am 05. september erscheinen.
und damit es nicht allzu trocken bleibt, hängen wir noch einen etwas älteren fetzer mit an.



Donnerstag, August 25, 2016

eingestreut (976): mackaper


photo by conny fornbäck

tolle nachricht aus schweden, die jungs von mackaper planen ein neues album. "minnen från framtiden" wird der langspieler heißen und am 23. september auf flora & fauna erscheinen. wir dürfen schon mal in die progspacige abfahrt einbiegen, denn mit "rakt in i solen" liegt ein erster mehr als trefflicher track bereit. es handelt sich bei oben genannter veröffentlichung um das bereits dritte album des duos aus stockholm und soll die orgelinfizierten ausflüge der burschen auf eine neue stufe ihres instrumentalen schaffens hieven. produziert wurde von daniel fagerström (the skull defects).
der track beweist neuerlich den erfindungsreichtum und die kreativität der schweden.

Mittwoch, August 24, 2016

neue töne (1657): matt christensen


namen, namen, immer wieder namen. lästiges beiwerk. zu einordnungszwecken allerdings recht hilfreich. so auch im falle von matt christensen. die eingeweihten wissen längst bescheid, anderen sei mit zelienople geholfen, einer genialen kapelle, der der benannte mehr als nur vorstand. darüber hinaus war der vor allem auf gitarre und gesang konzentrierte musiker auch bei good stuff house, bei john twells oder mind over mirrors aktiv, wenn er nicht gerade in solo auftrat. dabei veröffentlichte er u.a. auf batheric records, auf under the spire und anderen labels mehr.

zuletzt konnte man einiges via bandcamp abstauben (wenngleich wir hier betonen wollen, dass zu kaufen ist, was man hören will!). zur letzten veröffentlichung "pour it over me" lässt christensen verlauten, dass es ihn selbst an zelienople werke erinnert, die ganz einfach aus ihm herausgeflossen seien, als gäbe es von der emotion zum elaborat keinen zwischenschritt in kognitiver reichweite. fünf tracks enthält das ende juni erschienene werk, welches sich liquide, geradezu überraschend wenig experimentell gibt und deshalb umso runder, reiner, aufgeräumter wirkt. zeiten voller klangkünstlerei lagen hinter dem protagonisten, so dass diese form von desertsound, blues und ambienter schleicherei einen wohltuend anempfundenen prozess abgeschlossen haben musste.

lasst uns fix noch zu "you can't wind" rüberschielen. hierbei handelt es sich um eine sechs tracks umfassende abhandlung, die etwas elegischer daherkommt. die instrumentalnummern beherbergen die selbe leichtigkeit des oben genannten releases und ergänzen es um eine neue note an hallverzücktem gitarrespiel.
aus beiden veröffentlichungen löse ich je einen song heraus und locke Euch damit aus Euren sommerkabäuschen.
abschließend noch einen blick in die nahe zukunft. im september wird ein neuer longplayer erscheinen. miasmah zeichnet verantwortlich.

Dienstag, August 23, 2016

eingestreut (975): half girl (singlepräsentation)


"girl in a band", na, passender hätte die single nicht daherkommen können, die als appetithappen für das kommende debütalbum dieser supergroup, bestehend aus ausschließlich mädels, siehe foto, dienen soll. dreht mal auf, der track schmiegt sich unten an!

half girl haben sich in berlin gefunden und setzen sich zusammen aus: anna-leena lutz, die noch vor einiger zeit bei die heiterkeit angestellt war, vera kropf, die gitarristin, bei österreichs luise pop bestens untergekommen, gwendolin tägert, bassistin und teil von mondo fumatore, und schließlich julie miess, die hier als hauptamtliche sängerin fungiert, wenn sie nicht eben in erinnerungen an britta und jens friebe schwelgt, bei denen sie jeweils schwer aktiv war, oder an mutter, welchen sie nach wie vor unter die arme greift.

gitarrenstösse wie eine granaten-nackenmassage, "sie spielt in einer band", die stimme angelehnt, attitüde bekannt, griffig bass und stolz das schlagwerk, der punk lugt vorbei, aufgalopp im refrain, die bridge bietet ein gitarrensolo. "ihr schlagzeug brennt." alles ziemlich einfach. alles auf den punkt. mit schmackess und verve. wenn das mal nicht dasselbe ist. wiederholung ist eh immanent. seit der musikalische stechschritt begraben wurde. the sandwitches und chastity belt werfe ich mal in den ring. dich packt das eben. weil die mädels so tollkühn sind. weil die harmonie schultert: das talent und dass du so lange auf ähnliche augenblicke gewartet hast. nun ist hennings ja auch endlich in die zweite liga zurückgekehrt. wenn auch beim falschen verein.

auf die single folgt das album dann. von anfang september ist die rede, siluh records zeichnet verantwortlich. an "all tomorrow's monsters" haben sich auch größen wie schneider tm und chris von rautenkranz zumindest als studiodiener gütlich getan. 
mehr? später. oder live.

20.09.2016 – OBERHAUSEN, Druckluft
21.09.2016 – LÜNEBURG, Anna und Arthur
22.09.2016 – HAMBURG, Hafenklang
23.09.2016 – BERLIN, Ausland
29.09.2016 – KARLSRUHE – Kohi
30.09.2016 – NÜRNBERG – K4
01.10.2016 – LEIPZIG – Handstand und Moral
12.10.2016 – SCHORNDORF, Club Manufaktur
13.10.2016 – FREIBURG, Slowclub
14.10.2016 – KASSEL, Goldgrube
15.10.2016 – KÖLN, Privat
16.10.2016 – OFFENBACH, Hafen 2
11.01.2017 – MÜNCHEN, tba
12.01.2017 – REGENSBURG, Alte Mälzerei
13.01.2017 – WELS, Alter Schlachthof
14.01.2017 – ST. PÖLTEN, Vinzenz Pauli
15.01.2017 – FELDKIRCH, Graf Hugo
16.01.2017 – INNSBRUCK, Weekender
17.01.2017 – GRAZ, tba
18.01.2017 – WIEN, Rhiz

glotzt nicht so romantisch (711): wl


schön, wieder auf wl gestossen worden zu sein. über die band schrieben im juli 2013 folgende zeilen:
ein zauberhafter song ist "you're not really here", der sich da so meditativ heranschlängelt, die umgebung mustert und sich für das bleiben entscheidet. somnambuler gesang an warmsoundiger staffage, einem einsamen beat und phasen von stille. ein orgelsausen addiert sich schließlich und die produktion erhält unverhofft dichte und einen saftigen angang, der sich nicht mehr von ruhepausen irritieren lässt. die verhuschte stimme von sängerin und bassistin misty mary säumt das ambiente und nimmt auch den letzten zögerling ein. an ihrer seite der gitarrist michael yun und der drummer stevie sparks. die drei haben sich in protland zu wl formiert, kurze zeit nachdem yun und sparks, aus detroit stammend, auf mary trafen, die aus big sur herüberwehte. schnell begann man mit den aufnahmen zu ersten songs, live, direkt aufs tape und brachte im letzten jahr die single "impermanent" heraus. mittlerweile ist die erste langspielplatte im sack und wird am 16. juli unter der kennzeichnung "hold" auf prospect & refuge erscheinen. der lärmig krachenden note wurde mittlerweile der treueblick des shoegazers hinzugefügt, der gesang deutlich in den vordergrund gerückt.
mit "lights years" wird der dreier ende oktober den zweiten longplayer vorlegen. wir dürfen bereits in  die single "pink cloud" hineinhören, die deutlich macht, dass die band ihr konzept richtig ambienterer strukturen fortgesetzt hat, kleinteiliges, perkussives rhythmisieren, ein orgenweichen wie von großer hand geführt, dazu die weichen, saumseligen gesänge. ein video unterstreicht die ambitionen. demnächst mehr, wenn das album draußen ist.


Montag, August 22, 2016

ein (p)fund mp3 (536), teil 2

starten wir in die zweite runde mit diesem newcastler dreampop outfit, das die nachfolgende debütsingle "i knew you" an den start brachte, demnächst wird mehr von dem vierer mit dem schönen namen zu hören sein: seeling hands:


der dreier stammt aus london und bot kürzlich mit "away from my mind" eine schöne vorschau auf die demnächst kommende ep, die aufnahmen wurden via best laid plans herausgebracht: flying ibex:


am 09. september erscheint ihr debüt full lenght namens "some thing last longer than you" auf ofr & specialist subject, "sincere" ist die appetithappen single, die bereits im juni präsentiert wurde: doe:


der fünfer aus montclair könnte das nächste gr... , naja, die single "slop" klingt schon mal vielversprechend, mehr gibt es dann ab 11. november, wenn die ep gleichen namens auf house anxiety bzw. father/daughter erscheinen wird: forth wanderers:


ein dreier irgendwo aus der einöde hinter toronto, der mit "lamps" auf latent recordings vorlegen wird, am 23. september wird es so weit sein, bis dahin legen sie eine enthusiastisch-reduzierte nummer wie "douglas snow" vor, mal ebenso: harpacash & the morals:


mit "II" legt der schwedische singer / songwriter seine zweite von drei eps vor, daraus hören wir einen dieser einnehmend wie einfach gestrickten popsongs und nehmen uns vor, noch etwas nachzulegen, später dann: sundtrodden:

ein (p)fund mp3 (536)

feiner aufmerker der band aus atlanta, die im juli ihr debütalbum "deluxe" via trouble in mind records an den start brachte, irgendwo zwischen television und talking heads, antesten, den rest könnt Ihr via bandcamp beäugen: omni:


nicht weniger freuen kann man sich über das debüt "swell to great" dieser glasgower chamberpop-band, sie legt aber erst am 12. september auf song, by toad records vor, bereichert bis dahin aber mit diesem appetithappen unsere sinne: modern studies:


das dritte debüt in der runde, diesmal tritt ein londonder psychrock-quintett an, die aktuelle single hört auf "easy touch" und läutet den release von "entopica phenomica" auf holy beatnik records ein: bonfire nights:


ein vierer aus halifax, der sich mit einem diffizilen, doch zugänglichen sound durchsetzen will, das album "rough master" erscheint am 28. oktober auf tin angel records, wir hören schon mal rein: mauno:


noch ein wenig sommerfeeling, wenngleich gegen dieses kargen reggae mix der ernste text steht, daptone veröffentlicht "nothing more to say" am 02. september, bis dahin gibt es zumindest die single "dispute": the frightnrs:


es langt ja nicht, dass man einen renommierten mixer am start hat, infektiös wird die single "which side are you on" erst durch den aplomp der band, das teil gehört auf das debütalbum, welches am 26. august auf blct records erscheint: st. tropez:

Sonntag, August 21, 2016

neue töne (1656): rainwater


wer dem namen blake luley auf diesem blog noch nicht begegnet ist, ist entweder ein neuer leser oder ein sehr unaufmerksamer. denn der bursche tauchte an vielerlei stellen und in den verschiedensten zusammenhängen auf. musikalischen, natürlich. so verdingte sich der amerikaner eine geraume zeit in der wunderbaren band howth, über die wir vielfach berichteten. zudem ist er teil von air waves, mit denen er zuletzt auch u.a. in deutschland auf tour war. darüber hinaus betätigte sich der multiinstrumentalist unter dem moniker ajnabi als solokünstler, auch hier stiegen wir ihm mit worten nach.

mit rainwater stellt luley aktuell sein neuestes projekt vor. mit ihm gelang ihm bereits ein full lenght, das unter dem titel "swimming in sunlight" am 12. august veröffentlicht wurde. der titel präsentiert die poetische ader, die sich schon bei den ajnabi releases erkennen ließ. auch die songs auf dem neuling spiegeln das wieder. nicht zuletzt die tatsache, dass luley das projekt nach dem mädchennamen seiner mutter benannte (und unter der vorstellung, dass man seine musik ganz gut an einem regnerischen tag hören könnte, wie er meint). die lieblichkeit besticht und sie strahlt eine versöhnlichkeit aus, der man nach dem abklingen der letzten noten etwas neidisch hinterdreinlauscht. luley gibt an, dass es ihm gelungen sei, die fesseln der adoloszenz abzuwerfen und sich vom planlosen sturm und drang zu befreien. nicht dass er heute weise und vorausschauender wäre, nur trat an die stelle des selbsthasses akzeptanz und eine gewissheit für die dinge, dafür, wie sich die welt zu ihm verhalte.

die gitarre spult munter die melodie herunter, wie selbstverständlich in einer schönheit und klarheit und vertrautheit, wie nur selten gehört. etwas synthieklänge gabeln sich unter, das schlagwerk ist präsent, aber ausreichend wenig deutlich, dass es mehr unterstreicht, denn dick aufträgt. es mischt sich blakes stimme dazu, die so weich klingt, als wäre sie von imaginären winden aufgerieben und ihrer kantigkeit beraubt. doch es braucht hier keinen grat, an dem sich die harmonien brechen. tiefe ist längst gegeben. das vorgetragene liedgut schwebt in saxophonen, hall verschlagenen klängen hinfort. anziehende elektronika, die wir bereits von ajnabi kennen, umhüllen das gewerk.

wem es auf solche weise gelingt, nach einer schweren zeit wieder zu sich zu kommen, ist zu beglückwünschen. denn die liebe, die sich hier breit macht, hat universellen charakter, als könne man ihr nichts mehr anhaben. blake schließt damit einen kreis, denn sein weg führte ihn kurz nach vollendung des albums nach seattle. gemeinsam mit aviva stampfer, die auf "swimming in sunlight" für die wunderbaren backingvocals verantwortlich zeichnete, lässt er die band aus patrick curry (drums/percussion), charlie rudoy (drums), clare plunkett (cello), dane zarra (additional guitar), neil acharya (saxophone) und zubin hensler (trumpet) hinter sich, um nach neuen mitstreitern für gänzlich neue aufgaben zu suchen.

wir werden blake luley auch weiterhin begleiten, gleich in welchen zusammenhängen er auch auftauchen wird. ihm ist es stets gelungen, das innerste nach außen zu kehren, ohne bloße seelenschau zu betreiben. der ausdruck ist sein ziel, der dokumentiert und teilhabe ermöglicht. mit "swimming in sunlight", das auf furious hooves erschien, ist ihm ein popfolkloristisches kleinod gelungen, das lieder voller sehnsucht und kraft zugleich enthält.

Samstag, August 20, 2016

glotzt nicht so romantisch (710): marielle v jakobsons


die musikerin marielle v jakobsons aus oakland, die auch bei date palms angestellt ist, verwendet ein "macro-cymatic visual music instrument", welches "transforms sound into fluid motion and light" und die künstlerin in einem video vorstellt.
wir schließen mit einem weiteren video zum track "white sparks" an, der auf das neue album "star core" vorbereiten helfen soll, welches am gestrigen 19. august via thrill jockey records erschienen ist.
lasst Euch mal begeistern!

glotzt nicht so romantisch (709): the wedding present / the body / the handsome family

hier kann man sich in die stimmungen hineintragen lassen, sowohl was das video, als auch was die musik betrifft, der track "the myth arc" stammt vom aktuellen album "no one deserves happiness", welches gerade auf thrill jockey erschienen ist: the body:



wir hatten vor einiger zeit bereits auf das neunte studioalbum der (kult-) band hingewiesen, nun dürfen wir erneut den september release ("going, going...", ab 02.09. auf scopitones) unterstreichen, denn ein aktualisiertes video liegt zu "bear" vor: the wedding present:



den track "back in my day" hatten wir erst kürzlich vorgebracht, um auf das neue album "unseen" (16. september) einzustimmen, da legt das rührige ehepaar nach, nämlich mit bewegten bildern, die mehr als eindrücklich sind: the handsome family:

Freitag, August 19, 2016

neue töne (1655): jess williamson


um Euch ins bild zu bringen, bin ich mal rücksichtslos und zitiere aus einem artikel von vor gut zwei jahren, da hieß es zu jess williamson folgendermaßen:
ihre erste ep "medicine wheel / death songs" erschien 2011. es war wohl eine abrechung. sehr persönliche songs. über eine fehlgeschlagene beziehung und über die stärke der selbstbefreiung bzw. wie man sich denn aus einer so schwierigen wie misslichen lage befreien konnte. leider hatten noch nicht sehr viele hörer das vergnügen, diese ep zu hören. allen, die es aber taten,  war nach mehr. sie dürfen nun mehr als hoffen, denn am 18. januar wird das debütalbum "native state" von jess williamson auf brutal honest erscheinen (als limited first pressung, 300 hand-numbered 12” vinyl records). es dauert über sieben tracks an, verbraucht dabei nur knapp dreißig minuten und wird dennoch für sich stehen können.
zwischen diesen beiden tonträger stand eine neue, tiefe erfahrung. williamson ging nach new york, um photographie zu studieren. ihre rückkehr in die heimatstadt austin bedeutete vor allem das wieder nach innen wenden können und die möglichkeit, viel mehr zeit mit sich zu verbringen, in ruhe, ohne ablenkung. die austiner musikszene durfte zu dieser zeit noch etwas warten, bevor sich jess wieder hineinwarf. zunächst stand die berührung mit der natur und dem wesen und der natürlichen schönheit texas auf dem programm. hier kam williamson wieder zu sich, zu ihrem kern. so ist das album auch als eine art aufarbeitung, rettung, als heilung zu verstehen. ausgehend von ihrem eigenen schicksal, ihren eigenen erfahrungen werden die lieder jedoch zu universellem wissen, zu etwas teilbarem.
Ihr werdet fix wahrnehmen, was ich meine. die brillanz der williamson ist eine eigene, kein funkelnder diamant, eher eine blasse brosche, über die man immer wieder mit dem finger zu fahren gewillt ist. ihr glanz ist mittelbar, wie blitze aus der tiefe vergangenen wissens. das keckernde banjo, die koloraturen in der stimme, das fragile geflecht, in dem sich die musik bewegt.
auf das 2014er "native state" folgt nun das zweite langwerk. "heart song" erscheint am 04. november auf williamsons eigenem label brutal honest. das album wird sieben tracks enthalten, worunter sich auch das nachstehende "say it" befinden wird. es ist ein zähtrunkenes, stark bebildertes etwas, das sich und die welt nicht in ruhe lässt. die sparsamkeit von instrument und sentiment, dazu der kraftvolle gesang. es heißt, jess williamson wäre als künstlerin den nächsten schritt gegangen.
die aufnahmen entstanden in austin gemeinsam mit erik wofford (the black angels, bill callahan) in den cacophany studios. das mixing übernahm larry crane (elliott smith, sleater-kinney, cat power) in portland.

als bonus packen wir noch den 2014er "snake song" dazu, der auf punctum records im rahmen einer splitsingle mit rf shannon veröffentlicht wurde.

Donnerstag, August 18, 2016

eingestreut (974): lisa/liza


hingehauchte worte, die sich in ein soundmeer aus lieblichkeit, sinnlichkeit und anderswelt ergeben, um dort in einem zauberhaften reigen gemeinsam mit der sanft gestrichenen gitarre aufzugehen. licht entsteigt das fluidium in einem neuen aggregatzustand, der irdenen zugänglichkeit längst entflohen. liza victoria begegnet uns mit "century wood", einem ersten vorgeschmack auf ihr debütalbum, in tradition, als hielte sie fest an den vorbildern, von sibylle baier über karen dalton bis hin zu linda perhacs und viele sangeskolleginen, die die intimität nie scheuten, ohne dass sie sich gänzlich einer öffentlichkeit verweigerten. "deserts of youth" heißt das album unter moniker lisa/liza, welches ab september via orindal records zu haben ist. wer nicht so lange warten kann, dem kann abhilfe geschworen werden, in dauerschleife nutzt dieser track nicht ab. nicht weniger heilvoll müssen die anderen sechs songs daherkommen, die die junge dame aus maine in den heimischen vier wänden aufgenommen hat. vorausgegangen waren kassetten, cdrs in kleinstauflage mit kaum umfänglichen hörerradius. das wird nun anders. ganz sicher.

Mittwoch, August 17, 2016

glotzt nicht so romantisch (708): josienne clark and ben walker


im fokus waren die beiden doch schon öfter. die letzte notiz zum damals aktuellen album "fire and fortune" ernthielt u.a. diese bewertung:
"schwere und leichtigkeit binden sich zu einem straffen und unzerstörbarem tau. die unverwechselbarkeit des klangbilds, gegründet aus der erinnerung der altvorderen, hangelt sich zu einer persönlichen note, die sich aus respekt und anspruch und unverbrüchlicher liebe speist. die verspieltheit hält ein vor der geschichte, die narration vor einem kargen wie klaren klangbild. gesammelter wird man die beiden wohl nicht mehr antreffen. konzentriert, ausbalanciert. abrundung dank harmoniegesängen und einem instrumentalen weichen. auf schönklang getrimmt [...]."
 und wenn ich erst ins schwärmen hinsichtlich josienne clarkes gesänge käme. könnt Ihr alles nachlesen und nachhören. ganz frisch traf vor einigen tage die kunde ein, dass josienne clark and ben walker ein neues album veröffentlichen werden. es erscheint mitte oktober via rough trade. zwölf neue tracks sind auf "overnight" zu verzeichnen, die vor allem eigene neue stücke sein werden, aber auch ein gillian welch cover enthalten sowie anlehnungen an john dowland, jackson c. frank und ivor gurney. nachstehend eine livesession mit oben benannten cover, welches auf dem album enthalten ist.

Dienstag, August 16, 2016

neue töne (1654): aquaserge


die in toulouse zu verortende band aquaserge ist ein geniales kollektiv, dem es gelungen ist, eine vision in die tat umzusetzen. wollten sie songs im geiste eines robert wyatt oder eines coltrane über zappa bis hendrix aufnehmen, so suchten sie dennoch eigene muster, eigene wege, die sich letztlich in einem wüsten wie stimmigen stilmix wiederfanden. transformation auf höchster ebene, gebunden an ein gefühl für machbarkeit, beweglichkeit und dyanamische prozesse. 
die gründung der truppe erfolgte 2005, schon damals versammelten sich dort musiker, die noch heute (auch in anderen bezugskreisen) von sich reden machen, nicht zuletzt julien barbagallo von tame impala, benjamin gilbert von melody's echo chamber oder julien gasc von stereolab. darüber hinaus muss man, wenn man aquaserge erwähnt, auch acid mother temple nicht unberücksichtigt lassen, die langwährende zusammenarbeit mit den japanern zeichnet noch heute das musikalische konzept aus. und das offeriert sich durch grenzenlosigkeit nach allen seiten. nicht dass es nicht zu händeln wäre, aber es bleibt eine kunst, pop in allen varianten, jazz, rock der sixties und seventies in den wildesten varianten sowie die französische lebensart und auch die heimische musik unter einen hut zu bringen.

mit der vier tracks umfassenden "guerre ep" legen die franzosen zunächst etwas zögerlich vor, sie erscheint im september, ist dann aber doch nur der vorgeschmack auf das fünfte album der band. jenes kann für den januar des kommenden jahres erwartet werden. crammed discs zeichnet verantwortlich. anschließen wird sich eine tour, die auch deutschland daten enthalten wird.
die ep könnte man gut als für sich stehend durchgehen lassen. fast orchestral klingt, was aquaserge hier zuwege bringen. die an finessen reiche musik umschmiegt des hörers ohr und bereitet ihm auf vielfache weise freude. erwähnt sei das letzte stück "les plus beaux jours", das sich heiter und beschwingt gibt, ein elastischer rhythmus wird von trompeten begleitet, etwas twang und dazu harmoniegesang, dass engelchen im himmel sich dazu wiegen würden, wenn sie nicht schon alle in dieser band versammelt wären.
aber auch der opener "les zouzes" ist offen für fürwitz und täuschungen und verlockungen. zunächst folkloristisch angehaucht und perkussiv befeuert, entweicht er ins chansoneske, enthält aber genügend jazzigen drive, um als nicht allzu verträumt durchzugehen. im gegenteil gelingt es, die spannung zu halten und im kollektiven reigen stimmungen zu brechen.
für den rest der ep solltet Ihr den atem anhalten und Euch um einen erwerb bemühen. wir wünschen viel spaß mit dem produkt und natürlich auch mit dem nachfolgenden album.



Montag, August 15, 2016

neue töne (1653): mia loucks


wir verweisen heute auf einen release auf little l records, einem kleinen irischen unternehmen, das sich auf die fahnen geschrieben hat, für jegliche art von alternativer, experimenteller, einzigartiger musik offen zu sein, egal woher sie stammt. da taten sie sich denn auch nicht schwer, mit der jungen mia loucks anzubandeln. sie stammt aus los angeles und legte ende juli ihren zweitling namens "dreamer's paradise" vor. er folgte auf das debütwerk "sister honey demos" und dabei dem selben konzept, nämlich direkt aus dem heimischen schlafzimmer an die ohren der hörer zu gelangen, wert legend auf scharfzüngige kommentare, unterlegt von deliziösem gesang und einer sparsamen, akzentuierten instrumentierung. wie man im gleichen atemzug an the everly brothers, liz phair und beat happening denken kann, wäre doch für Euch eine spannende aufgabe herauszufinden.

hallverschranzt, geschrammelt und dabei im midtempo verhangen kommt der opener "my girl" daher. nicht weniger distanziert präsentiert sich "dreams", das sich irrer einschlüsse bedient. die soundspielereien werten hier dennoch auf und verklären auf sympathische weise den song. denn schreiben kann die junge dame. wir hängen Euch mal eine punkigere nummer an, die lustvolles musikmachen nicht besser spiegeln könnte. dazu gibts "sunshine", das deutlich macht, wie flexibel die junge dame ist und in welche sphären sie vorzustossen in der lage ist. stets hat man dabei das gefühl, dass einem in jeder minute ein übermütiges lachen entgegen schallen könnte. in diesem sinne.

Sonntag, August 14, 2016

neue töne (1652): kristina pulejkova / glen johnson


den hier zu vermerkenden release betitelte man "my heart has run out of breath" und er ist dem duo kristina pulejkova und glen johnson zu lasten gelegt. bei wenigerer vertrautheit mit diesen beiden namen sollte man wissen, dass pulejkova eine in london beheimatete, aber aus mazedonien stammende multimediakünstlerin ist, in deren arbeiten immer wieder ihre leidenschaft zur wissenschaft hervorsticht. so beschäftigte sie sich zuletzt u.a. mit der komplexität ökologischer systeme oder mit der thematik von zeitwahrnehmung / zeitlosigkeit. glen johnson dagegen ist musiker und mitglied von piano magic, einer band, die u.a. mit vashti bunyan, john grant oder tarwater zusammenspielte. das letzte album der band wurde heuer veröffentlicht, second language gab "closure" heraus. in solo erfährt man johnson in dunkleren, ambienten sphären, in denen er halluzinogene, oft beunruhigende soundlandschaften entwirft.
"my heart has run out of breath", welches vor kurzem ebenfalls auf second language erschien, begleitet einen film mit dem selben titel, der von pulejkova konzipiert und animiert wurde, die musik stammt von johnson. dessen lyrics wurden aufwändig in verschiedene sprachen übersetzt, u.a. türkisch, deutsch, italienisch.
also, hört mal rein. die nachfolgende nummer hat eine ganz eigene dynamik und fasziniert durch seine offenheit, verletztlichkeit und drängende sensibilität. der sprechgesang koaliert mit den metallischen, den konstruierten, synthetischen klangwelten. im video gibt es irritierende bilder obenauf, die sich nicht weniger anregend und packend erweisen.


Samstag, August 13, 2016

eingestreut (973): brendan canning


die herrschaften von broken social scene projektierten im jahr 2008 so ein bisserl herum. jedes bandmitglied sollte ein soloalbum herausbringen. kevin drew war, glaube ich mich zu erinnern, der erste, der es fertig brachte, worauf hin auch brendan canning durchstartete. mit "something for all of us...". mittlerweile sind wir einen ticken weiter. denn wir schreiben das jahr 2016. brendan canning kann immer noch und legte mit "wrecking years" seinen neuesten longplayer auf arts & crafts vor. der süffige baroque pop läuft recht liquide ein, hat aber eben auch seine mondänen momente, wenn die bläser schluchzen und die synthiepower haftet, so dass man geruht ist zu bleiben. zwei beispiele hängen an, die deutlich machen, dass der kerl kann, was er anzugehen gewillt ist. der kanadier zählt daheim nicht umsonst zu den führenden popkünstlern. auf diesem album finden sich an seiner seite sam goldberg und justin peroff von broken social team sowie liam o'neill, der sonst seinen dienst bei the still bzw. kings of leon leistet.

eingestreut (972): mandolin orange


zur einstimmung könnt Ihr ja mal den nachstehenden track unten anklicken und nebenbei das zitat lesen, einen text, den wir zum debütalbum des duo vorlegten:
mandolin orange sind andrew marlin und emily frantz aus chapil hill, welche gerade ihr aktuelles full length vorstellen. "such jubilee" ist auf yep roc records erschienen. es ist der nachfolger auf ihr labeldebüt "this side of jordan", auf das ein ausgiebiges touren folgte. während des steten unterwegsseins schrieben die beiden fleißig an neuen songs. sie reflektieren aber nicht zwingend die zeit auf der straße, lange tage nur asphalt unter den rädern, lange nächte auf zugigen bühnen in oft nicht sehr einladenden städten, endlose meilen und so weiter. es entstanden vielmehr lieder über das eigene zuhause, über die heimat, über das, was auf der reise fehlte und zu dem man zurückzukehren gewillt war. also schrieb man über den ort des endes der reise, den ort, von dem die lieder ureigentlich herrühren. das erste album hat die karriere der beiden multiinstrumentalisten befördert. nicht zuletzt dank außerordentlicher kritiken durften sie auf so renommierten festivals wie dem newport folk oder dem pickathon vorstellig werden. daran schlossen sich touren mit unter anderem willie watson, gregory alan isakov oder the wood brothers an. eine bis dato, kleine, aber offensichtlich glückliche karriere. angesichts der bezeichneten songs und solcher, die Ihr nachstehend hören könnt, kein wunder. nein, folk wird hier nicht neu erfunden, braucht er auch nicht. die geschichten sind nicht neu, wollen jedoch auf ihre weise dargebracht und erzählt werden. mir gefällt die ausgewogene instrumentierung, die auf kontrapunkte verzichten kann, aber wundervoll durch den harmoniegesang des paars ergänzt wird. die fidel glänzt, die akustische schmiegt sich an, ein banjo stibitzt ein paar noten. 
die einfühlige nummer hier stammt aus dem kommenden album "blindfaller", welches am 30. september über yep roc records veröffentlicht wird. mit "hard travelin'" wissen wir um einen weiteren song daraus, der etwas mehr zug hat, er ist leider noch nicht freigeschaltet. ein paar größere musikmagazine durften sie jedoch veröffentlichten, also könnt Ihr bspw. hier reinhören.

Freitag, August 12, 2016

glotzt nicht so romantisch (707): grygrdns


die band stammt aus santa fe und setzt sich zusammen aus eliza lutz, die die gitarre bedient, miranda scott, die sich um die keyboards kümmert, beide damen singen dazu, und luke carr an den drums, auf bandfotos wird er aber um vernachlässigung gebeten. das debütalbum des trios grygrdns "interwoven" wird am 03. september auf matron records erscheinen. es handelt sich hierbei um das bandeigene label. nachfolgendes video bebildert den track "brocade", der immer wieder neu anlauf nimmt, mit den tempi spielt und auf die dynamiktube drückt. nicht unähnlich des konzepts, dessen sich die vorgängersingles "seersucker" und "chiffon" bedienten. die smypathischen mädel sind ein gutes beispiel für ausgefeiltes marketing bei ansonsten eher eingeschränkten möglichkeiten. die erste single pack ich Euch auch dazu, weil sie mir noch am ehesten gefällt.



Mittwoch, August 10, 2016

eingestreut (971): quilt (tour, präsentation, verlosung)


"das ist so reich und bunt und weist doch nur einen weg, den hinein in ein kaleidoscope, das dir die welt auf immer neue und bunte weise wiederspiegelt. die intimen, für die ganze welt offenen gesänge, die sich paaren und mit zwei, drei harmonien schwanger gehen, eine gitarre, die den desertsound transformiert, schimmeriges, perkussives."

im herbst sind quilt wieder hierzulande anzutreffen. wir verlosen für jedes der nachfolgend benannten konzerte je 1x2 tickets. was Ihr dafür tun müsst? einfach eine email mit Eurer wunschstadt an klienicum at posteo dot de verschicken, dazu Euren vollständigen namen angeben und das unförmige "quiLt" in den betreff  klopfen. ok? einsendeschluss ist der 25.08., der rechtsweg ist ausgeschlossen. viel glück!

07.11.2016 Wien (AT), Fluc
08.11.2016 Dresden (DE), Scheune
09.11.2016 Berlin (DE), Auster Club
10.11.2016 München (DE), Glockenbachwerkstatt
11.11.2016 St. Gallen (CH), Palace

"(quilt) traut sich ohne wenn und aber vierundvierzig schritte in die vergangenheit des pop zurück und entzaubert das zögern der gegenwart. instrospektive kreuzt expressives. zum weirdfolk fehlt die vollendete verdrehtheit, zum rocken sind sie zu luftig aufgestellt, die verquickung ist zu popinfiziert und so schaffen sie ein genre, das sich in den späten sechzigern längst aufgestellt hatte: krautrock. auch ohne die spezifische heimatliche zugehörigkeit gelingt ein statement für improvisatorisches, kinematographisches, für die schleifen, an denen bunte bilder baumeln."



"während des college trafen sich shane butler und anna fox rochinski (zudem taylor mcvay, der allerdings später die band in frieden verließ), allesamt waren sie studenten an der school of the museum of fine art in boston. die liebe zur experimentellen musik, zum ausufernden jammen nebst klassischer popharmonien trieb sie zusammen. john andrew ergänzte die band bald, er passte wie der deckel zum topf, denn er wuchs in einer art spiritueller gesellschaft auf, in der gesänge zum täglichen einerlei gehörten. auch und vor allem anna war dem sehr aufgeschlossen, da sie in chören fristete, um klassischen gesang auszuüben. das repetitive moment, das mantraartige findet sich letztlich auch in der musik von quilt. selbst im forcierten taucht die wiederholung auf, der rhythmische treiber, das halluzinogene säuseln. amon düül und os mutantes fallen mir als erstes ein. auch bei quilt findet sich stark verwurzeltes, das letztlich immer wieder in ihre musik mündet. sie heiraten, haben jobs und all das alltagszeug, doch die musik durchdringt das statische und maschinengleiche unseres herdendaseins. ergebnis ist das selbstbetitelte debutalbum."

"plaza" heißt das mittlerweile dritte album des auf einen vierer angewachsenen musikantenkollektivs. das album wurde im februar via mexican summer unters volk gebracht und vereint zehn tracks, die den spezifischen sound von quilt etwas gedrungener, vielleicht komprimierter darstellen. das tat der spiel- und ausgehfreude keinen abbruch, im gegenteil. bitte überzeugt Euch vor ort!

Dienstag, August 09, 2016

eingestreut (970): thisell


photo by camilla anders 

gewohnt zerbrechlich gewinnt peter thisells stimme. an kargheit reibend macht sie sich auf raum zu gewinnen. ein klavier schickt noten voraus, eine violine zirkuliert, muster entstehen und begleiten diesen ersten song aus dem neuen album der schwedischen band, die sich um den nachnamen ihres hauptakteurs gebildet hat. thisell werden "II" am 30. september ins rennen schicken und man kann mit der hoffnung schwanger gehen, dass das gesamte album so großartig sein wird, wie es der appetithappen verspricht. das wunderbare kleine label aus oberhausen, jellyfant, zeichnet erneut für den release verantwortlich. in bälde mehr inkl. konzertdaten für die anstehende tour.

Montag, August 08, 2016

eingestreut (969): chris cohen (tour, präsentation, verlosung)


die billige faktenlage ist, dass es sich bei chris cohen um einen aus los angeles stammenden musiker handelt. er ist das kind eines im musikbusiness beschäftigten vaters und einer ehemaligen broadway schauspielerin. cohen war mitglied bei the curtains, cryptacize, bei deerhoof, natural dreamers und in der park detail's band. darüber hinaus ergänzte er white magic oder cass mccombs oder haunted graffiti und danielson auf deren touren. mit "overgrown" path" veröffentlichte cohen 2012 sein erstes soloalbum.

chris spielt in bands seit er 13 jahre ist, studierte film, arbeitete zwischenzeitlich in plattenläden, büros, restaurants und auf einem bauernhof. eine musikschule hat er nie von innen gesehen, er lernte von seinen freunden. auf eine einsame insel würde er alben von scott walker, sly and the family stone und den rolling stones mitnehmen. daneben zählt er nrbq zu seinen lieblingskapellen. 

das aktuelle album heißt "as if apart" und ist eine einzige wohltat. hier ist der song noch ein song, um den sich bemüht wird, der eine form der verehrung findet, wie es die wegwerfkultur nicht mehr zuzulassen scheint. doch cohen umhegt das soundgebilde, welches in seiner popseeligkeit, in seiner freizügigkeit nie frei von brüchen und unterwerfungen ist. die launig irrende gitarre wird vom stoischen gesang gekontert, das piano unentwegt, das schlagzeug forciert, die harmonien rollen schier ineinander. aus der woge heraus entspringt ein wohlgefallen. pop, wie aus der zeit gefallen, neuentdeckt, aufgepeppt und so ungezwungen dargeboten.



"...diese musik kickt jeden. im september hat er zwei termine in berlin bzw. hamburg. ansonsten teilt er sich auf dieser rundreise, die neben nordamerika auch den uk und europa umfasst, die bühne mit frankie cosmos, deerhoof, eleanor friedberger und anderen."

wir verlosen je 1x2 tickets für die nachstehenden konzerttermine. Ihr schreibt bitte, so Ihr denn gewinnen wollt, eine email an klienicum at posteo dot de mit dem betriff "chriCo", beinhaltend Euren vollständigen namen sowie die stadt, in der Ihr chris bewundern wollt. das ganze bitte bis zum 14.08., denn dann packt die glücksfee zu. die gewinner werden per email benachrichtigt. der rechtsweg ist ausgeschlossen. viel glück!

14.09. - Köln, King Georg
15.09. - Berlin, Kantine am Berghain
16.09. - Hamburg, Aalhaus

Sonntag, August 07, 2016

eingestreut (968): dana valser


es ist eine kaum vertraute sprache, die sich nicht nur hier in einer wesensfernen stimmung ausdrückt. die faszination ist dabei alles andere als ausgeschlossen. dana valser heißt die interpretin, sie ist spanierin und kann auf ein ausgesprochen volles gesangsorgan zurückgreifen. die melancholische nummer "la inmigrante" wird begleitet von michel henritzi, der banjo, gitarre und lap steel bedient. daneben ist auf dem neun tracks reichen album von valser auch christophe langlade zu vernehmen. gemeinsam gelingen eindringliche nummern, die von ihrer kargen atmosphäre genauso zehren, wie sie sich in eindringlichkeit und konsequenz zu überbieten suchen. kunstlied, freier folk und tradition suchen eine verbindung und verbindlichkeit, die nicht nur genregrenzen bezwingt, auch das landestypische gerät aufgrund abstraktion immer mehr in den hintergrund. über dana valser lässt sich nur wenig erfahren, sie lässt wohl ihre musik für sich sprechen. "antiguo", welches im mai auf three:four records erschienen war, ist ihr erstes soloalbum und bebildert einen erfahrungsreichtum, den man sich erst nach für nach erarbeiten kann.