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Montag, März 07, 2016

neue töne (1598): the missing season


nicolas gautier, marin perot, kevin le tétour, xavier rosé und samuel rolland sind the missing season aus rennes. mit "getting back" legt das quintett sein mittlerweile fünftes album vor. es ist ein befleissigtes werk, das sich gern die frühen r.e.m., die mittleren wilco abgeguckt haben darf, dank ihrer folknotierten komponente beweisen die jungs aber eine ganz eigenständige ausrichtung. die dichte textur breitet sich wie flauschiger teppichboden aus, knackiges schlagwerk, ein driftender bass, darauf tobt sich der melodienzkreisel aus. die aus der zeit genommenen harmonien blitzen auf, um im mahlstrom immer wieder an die kandarre genommen zu werden. irgendein fischer kommt vorbei, um sie neuerlich zu heben. erweckungserlebnisse inklusive. das ist einfach und gediegen und erhält doch immer wieder eine hymnische breitseite, etwa wenn die orgel samten anfängt anzuheben. oder die gitarren stiften gehen, wenn das rockorchester maß nimmt, die soli ohne zweifel zirkeln, wenn sich elemente fügen, die vorab auseinander zu fallen drohten.

les disques normal zeichnet für die verbreitung des im januar erschienen werks verantwortlich und sollte sich wohl fühlen damit. denn sie präsentieren eine band, die eine kontinuierliche entwicklung nahm, die stets zu ihrem besten war. von der eher akustisch dominierten nummer gingen sie über zur elekrifizierten variante, behielten dabei aber ihre neigung zum harmoniegesang bei und entwickelten neben den eindringlichen vocals des bandleaders einen nicht zu verflüchtigenden hang zur melancholie. das ist am ende das bild einer französischen band, die ist wie sie ist.

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