photo by pulkit sharma
auf den release von yorkston/thorne/khan hatten wir im vergangenen jahr bereits aufmerksam gemacht, wir bedachten "everything sacred" mit den worten:
"james yorkston kooperiert auf teufel komm raus. nicht unbedingt, aber die verstärkungen, die er sich da zuletzt ins boot geholt hatte, hatten es ja auch in sich. so produzierte alexis taylor (hot chip) sein letztes album und katie tunstall begleitete ihn gesanglich. das neue projekt sieht sich nicht unähnlich aufgewertet. hier schafft sich yorkston im trio, benannt nach ihm, dem sarangi spieler suhail yusuf khan aus neu dehli und dem kontrabassisten jon thorne (lamb). "everything sacred" (domino) heißt die erste veröffentlichung dieses gespanns, sie erscheint am 15. januar. einen ersten track kann man sich bereits zu gemüte führen, "little black buzzer" ist ein ivor cutler song. unterstützt wird yorkston/thorne/khan durch lisa o'neill. wer gepimpten folk erwartet, sieht sich getäuscht, ebenso weltmusikverächter. die melange ist viel aufregender, viel spannender, hört selbst."
"knochentanz" ist ein beschwingter und zugleich kontrollierter reigen, der sich über vierzehn minuten einem auf und nieder hingibt, aus dem zunächst vor allem der sarangispieler suhail yousuf khan hervordrängt. die stichelnden sägearbeiten greifen tiefer und tiefer, flottiert von den flirrenden stahlsaiten des james yorkston und einem gründenden bass, an welchem sich jon thorne schafft. ein komplementäres tun aus in europäischen ohren waghalsigkeit und kontrolliertheit. das sich gegenseitig reizende treiben nimmt immer mehr fahrt auf, die hohe geschwindigkeit verhindert jedoch nicht, dass man aller elemente gewahr wird. feinteilig werden klangbotschaften ausgesendet. später durchbricht khans fernöstlich anmutender gesang, aber auch yorkstons gitarrensolo die hypnotische stimmung "little black buzzer" gebiert erstmals des schottens vertrauten gesang. wie oben bereits beschrieben mit friedsamer unterstützung der wunderbaren lisa o'neill. der track ist ein glanzstück des albums. die im hintergrund kreisende saranginote, die bridge, in der khan erneut gesanglich zum einsatz kommt, hier jedoch mit faszinierender lautmalerei.
die dreiköpfige truppe lässt sich auch fortan nicht festlegen. folkloristischem bleibt sie treu, bereitet es aber immer wieder neu auf. während man sich noch tradierter notation hingibt, schimmert bei "song for thirza" längst das indische instrumentarium durch und weckt erinnerungen an eine noch zu bestehende zukunft. der lal watersons song wird vertraulich behandelt.
nun denn, hinfort durch acht akzentuiert und fürsorglich behandelte arrangements. die messlatte für ähnliche projekte liegt wahrlich hoch.
nun denn, hinfort durch acht akzentuiert und fürsorglich behandelte arrangements. die messlatte für ähnliche projekte liegt wahrlich hoch.
der nachfolgende track ist nicht auf dem aktuellen album enthalten, zeigt aber bestens die möglichkeiten des trios auf.
Spannendes Gebräu, in der Tat. Hab die Platte letztens aber nur mit einem Ohr gehört, was wohl ein großer Fehler war. Muss ich nochmal ran.
AntwortenLöschenViele Grüße,
Gerhard
ja, nicht unbedingt was für den ersten eindruck.
AntwortenLöschenaber da treffen echt drei klasse musiker aufeinander,
die es auch noch zu einer stimmigen einheit schaffen.