seiten

Samstag, Januar 09, 2016

neue töne (1575): the dictaphone


ein penibler aufbau steht einer nachfolgend nur schwer zu durchschauenden textur gegenüber. überhaupt: verwobenes soundkapital. fragwürdig die gitarrenspur, einer ewigkeit abgetrotzt, vor der es im nihilistischen taumel kein entrinnen gibt, der beat stoisch, elektrisch getüncht, von maschinen gedrillt, der gesang entlehnt. jeder track auf "hazmat" bildet zierart für des franzosen jérémie morin aka the dictaphone geschick. changierend zwischen den sparten wie im wahnwitzigen hin und her des beschaus von kleingartenparzellen, dient sich der ausgesuchte musiker dem neo-wave und dem french punk an. mehr als zur ahnung gerät, dass hier weniger lockt, als tatsächlich vorhanden ist. im kalkül von understatement und bündiger staffage badet sich zeitlose musik sonnen. totally wired records gelang mit dem november release, dem zweiten von the dictaphone auf dem wiener label ein einzigartiger erfolg des kontrollierten ausbruchs. verzückt die galanterie, die nonchalance der fremde oder nur die erinnerung an das, was so vielleicht niemals zu hören war und woran man sich nur zu erinnern glaubt? egal: zehn tracks mit marsianer-siegel.

"hazmat" von the dictaphone erschien am 04. november 2015 auf totally wired records und ist als lp hier (noch) erhältlich.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen