die münchner szene, aber auch das großstädtische umland sind vital. man kann ständig und überall auf wirklich lobenswerte aktionen treffen. so hatten wir in den vergangenen monaten immer wieder gelegenheit, dieses oder jenes konzert mitzunehmen, von dem es im blog keinen ausführlichen bericht gab.
so traten beispielsweise in einem privaten geviert, unweit freisings, uphill racer und the apartment orchestra auf. mit ca. fünfzig besuchern war das kleine areal gut gefüllt und all die neugierigen fanden sich unter einem großen baum ein, an dem wie bereits im vorjahr gelbe badeenten baumelten, die schließlich diesem kleinen festival auch seinen namen gaben. mit uphill racer trat fast schon eine münchner institution auf, die allerdings selbst einen ordentlichen anfahrtwegs hat. doch in der bayerischen hauptstadt sieht man oliver lichtl immer wieder. während er dort zwingend sein keyboard und zuletzt auch eine steeldrum mit an den start bringt, sahen sich seine lieder nun lediglich von einer gitarre begleitet. ganz still musste es sein, dass die worte ihren weg fanden, dass sich die stibitzten noten von der akustischen aus unters volk mischen konnten. und wie dann die dämmerung kam, wunderbar. etwas belebter wurde es später bei dem nürnberger duo the apartment orchestra. die beiden folkstampften sich durch ein aufgewecktes set, das sofort bei den zuhörern ankam. hier die krachend kratzige stimme von flo kenner, dort der sanfte, kehlige gesang von linda rum, hier die treibende ukulele, dort die ausgleichende gitarre, hier die moritat, dort der vorwärtsfetzende indiefolk. ein fürwahr engagierter vortrag am mittlerweile längst entfachten lagerfeuer. ein toller abend, herzlichen dank noch einmal an gastgeber flo!
einige wochen später sahen wir g.rag & die landlergschwister im innenhof des münchner stadtmuseums. die institution g.rag & los hermanos patchekos potenziert quasi. eine schau, eine g'schicht, wie man sie kaum erzählen kann. denn wer wird glauben, dass die bajuwarische heimatmusik auch für das soundverwöhnte ohr etwas hergibt. und zwar eine menge. und das ist nicht etwa ein weiterer aufguss der blechblasmania, die gerade so etwas wie einen kultstatus erreicht hat. das hier ist geerdet und voll mit tradition und versucht erst gar nicht die wurzeln zu verstecken und versucht erst gar nicht, etwas ganz besonders neues daraus zu machen. vielmehr fährt ein frischer wind durch die noten. schauts nur recht genau hin, wer sich da alles unter den musikern zeigt, hörts nur genau hin, wie großartig sie sind.
mit den acher brüdern, die bei the notwist eine festanstellung wissen, sahen wir widerum einige wochen später quasi altbekannte wieder. denn sie sind auch mitglieder der hochzeitskapelle, eine der jüngsten inkarnationen hiesiger musikgenossenschaften. auch wird auf heimatliche klänge gesetzt, diese erfahren aber durchaus eine bearbeitung. an anderer stelle schrieb ich lax: "was die hochzeitskapelle dargeboten hat, war der hammer. wie gesagt, ich habe immer nur bruchstückhaftes oder hie und da einen song mitbekommen, aber das zusammenspiel dieser ausnahmemusiker zu hören, die variabilität ihres spiels, das punktgenaue aufeinander eingestimmtsein, wahnsinn! die verquickung von tradition und moderne fand sich selten gelungener, als würde man eine bajuwarische suppenschüssel, schön in weiß-blau, hernehmen, aus der heraus das manderl direkt in die große, weite welt blickt. das können die bayern, jawoll." dieser abend wurde von thisell abgeschlossen, die schwedische band hatte erst monate zuvor bei uns daheim aufgespielt. sie wurde sehr herzlich an diesem lauen sommerabend im englischen garten unweit des friedensengels empfangen: "der peter von thisell hat dann doch etwas unter der herausforderung gelitten, gegen eine so große masse anzusingen. da war die stimme häufiger brüchig und den zuweilen hohen tönen nicht gewachsen. dafür war die musik umso feiner gesponnen, die melodica fand ich zum beispiel ein sehr belebendes element." ausführlicher findet Ihr dieses konzert im kulturforum, hier der link. ach ja, der abend wunderbar in szene gesetzt und organisiert von den innen:außen-raum menschen, danke!
ein wenig lohnt es sich also auch heuer, in sachen konzerte eine erste bilanz zu ziehen. so es die umstände erlauben, ziehen wir um die häuser und lassen uns von fremden und bald weniger fremden begeistern. hier ein überblick:
diane cluck, rosenheim, ****1/5
the wood brothers, obs 19, ****1/2
she keeps bees, obs 19, ****1/2
thisell / ryan lee crosby, ampfing, ****
sea wolf, obs 19, ****
hochzeitskapelle / thisell, münchen, ***1/2-****
aldous harding, münchen, ***1/5-****
baby in vain, obs 19, ***1/2-****
east cameron folkcore, obs 19, ***1/2-****
easy october, obs 19, ***1/2-****
rocky votolato, obs 19, ***1/2-****
cub and wolf, obs 19, ***1/2-****
julie doiron, rosenheim, ***1/5
money for rope, obs 19, ***1/2
the apartment orchestra / uphill racer, münchen, ***1/5
kill it kid, obs 19, ***1/2
leoniden, obs 19, ***1/2
gisbert zu knyphausen, obs 19, ***1/2
the dead south, obs 19, ***1/2
the slow show, obs 19, ***1/2
husky, obs 19, ***1/2
sivert hoyem, obs 19, ***1/2
musée mécanique, obs 19, ***1/2
little hurricane, obs 19, ***1/2
the great bertholinis, obs 19, ***-***1/2
annenmaykantereit, obs 19, *** - ***1/2
Vielen Dank für den Link ;-)
AntwortenLöschenViele Grüße,
Gerhard
Ich versuch nochmal zu kommentieren, nachdem es beim ersten Anlauf scheinbar nicht geklappt hat:
AntwortenLöschenVielen Dank fürs Verlinken ! ;-)
Viele Grüße,
Gerhard