die in aller gebotenen kürze zu behandelnden damen finden sich bereits in der überschrift benannt, zudem mit einem leider zurecht im singular verfassten beiwort. denn sowohl cat power, als auch joanna newsom ließen sich je nur zu einem auftritt in deutschland auf jeweils laufenden tourneen überreden.
während chan marshall aka cat power ihr vielleicht ausgewogenstes werk "sun" aus 2012 präsentiert, holt joanna newsom gar zu einem neuen meisterwerk ("divers") aus. die ersten appetithappen daraus lassen mehr als nur spekulieren.
nachfolgend die beiden termine sowie ein paar akustische verweise. früher kartenerwerb sollte kein schade sein.
cat power
04.11.15, berlin, columbia theater
"über sie stand im letzten rolling stone eine glaubhafte rezension des diesjährigen berliner konzerts. ähnlich erlebten wir es gestern. eine routinierte band überläßt die eigentliche arbeit der unterhaltung der dame am mikro. dass sich chan marshall in dieser rolle wohlfühlt: unbesehen, dass es aber nicht genügt, um die anwesenden zu verzaubern: bewiesen. "the greatest" stand auf dem plan und chan gab sich alle mühe, großes dem publikum anzutragen. sie grinste, lächelte, griente, grimassierte und feixte in die runde, warb um freundlichkeit, balancierte die worte und verstieg sich in höhen, die sie manches mal nur halb erklomm, da die rauchgeschwängerte stimme nicht folgte. die ständig brennende fluppe wanderte so vom mann am klavier zu chan, von chan zurück und wurde zum abziehbild eines ereignisarmen auftritts. als headliner haben cat power an diesem abend versagt. einzig chan marshall bleibt zugute zu halten, dass sie sich redlich mühte. und sie gesehen zu haben, ist auch schon was wert...", das klienicum, 12/06
joanna newsom
05.11.15, berlin, admiralspalast
"denn als joanna newsom die bühne betrat, war es um mich geschehen. das anmutig kindhafte, die freude und das strahlen, das sie sendete, gaben mir eine heimstatt. ein verharren war die folge, aus dem ich erst knapp 70 minuten später wieder erwachen sollte. das vielfach zitierte besondere an newsom will ich nicht widerkäuen, aber meine überraschung ob der spielfreude und des enthusiasmus, den die junge dame an den tag legte, zum ausdruck bringen. lächelnd und offen und ohne jede scheu, aber bar königlicher haltung stellte sie ihre bandkollgen vor und gab das spiel frei. wie ihre hände über die harfe fegten, sie streichelten, betasteten, stillten und wieder neuerlich magisch bewegten. wie ihre stimme orte erreichte, von denen wir nichts wissen, wie sie kiekste und jubilierte und endete, wo wir dank ihrer einen kurzen augenblick sein durften. wie sie beschrieb, mäanderte, sich verstiegt und dennoch gestärkt zurückkehrte, wie sie ertrug, erschuf und teilhaben ließ, unglaubliche schönheit, verstörtheit.", das klienicum, 09/07
Frau Marshall ist mir konzertant irgendwie nicht gegönnt, scheints.
AntwortenLöschenViele Grüße,
Gerhard