seiten

Mittwoch, März 25, 2015

neue töne (1512): cold water


die gitarren ruppig, hinlänglich ungezügelt, das schlagwerk stolpert, blechern, polternd, griffig der bass, belebter denn je, der gesang wie aus der kehle eines verendenden clochards. k. stebner, l. dunphy, h. hinton, s. smith., j. hadley und c. fahner hatten 2013 mit einer single (wir berichteten hier) und im vergangenen jahr erst mit der split gemeinsam mit eamon mcgrath auf sich aufmerksam gemacht, nun legt die band aus calgary endlich mit ihrem debütalbum nach. der digitalrelease ist für den 17. april geplant, auf vinyl erscheint das ungehobelte drum dann mitte mai via revolution winter. die neun neuen tracks könnt Ihr auf bandcamp bereits antesten. zwischen narrativen strophen und ausladenden refrains changierend, begegnet uns musik, wie sie letztlich ausgewogener nicht sein kann. es heißt, dass sie bei songschreiberinnen wie karen dalton oder anne briggs in die schule gegangen wäre, um sie mit der musikalischen weisheit von zum beispiel den constantines vertont zu wissen. klar ist, wir haben es hier nicht nur mit folk, nicht nur mit rock 'n' roll zu tun, sondern mit einer einzigartigen mixtur daraus. sie gelingt, weil die maschinerie nicht nur gut geölt läuft, sondern weil sie lebendig, agil ist. da flirrt eine melodie, ausgestossen von einer mutigen gitarre, durch den raum voller energetischer instrumenter und verschafft sich gehör und wird über die minuten hinweg mehr und mehr entdeckt, bis sie die dominanz erreicht, auf die sie vermutlich aus war. so zwingt uns die haudrauf- komponente von cold water und entlässt uns das sentiment. das ist schon die hohe kunst. erst recht, wenn wir uns midtempo stücke anhören, die im wiegeschritt prägnanz verströmen oder wenn wir eine slide frönen dürfen, wie sie im schönsten western nicht zu hören ist. das selbstbetitelte debüt hat in der erstellung ein gutes jahr verschlungen, ein jahr, das sich zu nehmen wahrlich gelohnt hat.

2 Kommentare:

  1. Toll!
    Ergreifender, versoffen-schludriger Gesang auch ...
    Viele Grüße,
    Gerhard

    AntwortenLöschen
  2. und die songqualität finde ich ebenso prägnant.
    auch die älteren aufnahmen lohnen.
    danke für die rückmeldung, gerhard!

    AntwortenLöschen