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Mittwoch, März 11, 2015

neue töne (1507): kath bloom


kath bloom wuchs in new haven auf, ihr vater war der weltberühmte oboist robert bloom. kein wunder, dass kath früh eine ausbildung an einem instrument begann. es war zunächst das cello, später die akustische gitarre, mit der sie viele nachmittage auf den verwitterten grabsteinen des alten friedhofs verbrachte. um 1976 traf sie auf den avantgardegitarristen loren mazzacane connors und gemeinsam brachten sie einige langspieler heraus. manche nur in einer 50er auflage, andere mit immerhin 200 kopien. das ging bis ca. 1984. danach kümmerte sich kath um die kinder und deren erziehung sowie um den täglichen kampf um das finanzielle überleben. in den frühen 90igern kehrte kath blooms schaffenskraft zurück, sie begann wieder songs zu schreiben und diese aufzunehmen. 2005 veröffentlichte sie z.b. "finally", drei jahre später "terror". 2010 folgte "the thin line" und nun, fast fünf jahre später, "pass through here".  wir schrieben einst:
"terror" in 2008 hatte meine begeisterung (allein "something to tell you"!). früher, um einiges früher gestaltete kath bloom alben voller fragilität, blues sentimentalität, die nie zum greinen aufforderten, sparsamsten folk, bei dem man sich unverhohlen in die hosentasche griff, um zu spenden. hätte der in connecticut geborenen im laufe ihres lebens sicher hin und wieder sehr geholfen. insbesondere in der zeit, nachdem sie sich von loren connors getrennt und ihre kinder allein durchzubringen hatte. "moonlight" war 1984 das letzte gemeinsame werk, danach kam lange zeit nichts. erst 1999 erschien als selfrelease "come here: the florida years", weitere neun jahre später das vielgelobte "terror". doch vergessen war kath bloom nie. davon zeugen nicht nur tribute alben, sondern immer wieder auch der bezug auf die folkerin aus den verschiedensten genreecken. ob scout niblett, bill callahan oder devendra banhart, jeder von ihnen hat ein beziehung zum werk von bloom.
mit "thin thin line" befindet sich diese auf dem besten weg zu alter regelmäßigkeit, was ihre veröffentlichungspolitik betrifft. hatte sie doch in den späten siebzigern und den frühen achtzigern recht kontinuierlich alben herausgebracht. das neue werk erscheint auf caldo verde records, einer unternehmung, die sich u.a. für mark kozelek, sun kil moon und corrina repp verantwortlich fühlt. vierzehn tracks haben es auf das anfang februar zu erwartende album geschafft und die ersten eindrücke erzählen eine fast schon voluminöse sprache, da sich zur gitarre schlagwerk und backgroundgesang fügen. das album ist als lustvoll zu bezeichnen, hört man sich allein "freddie" an, das von einer ausgelassen fiddel begleitet wird. und schließlich werfen wir frohgemut und extravertiert in die waagschale, um ein fast neues, schönes bild von kath bloom zu entwerfen. doch ihre eigentlichen stärken sind andere. ich greife auf einen älteren artikel zurück, da hieß es: "ich bin mehr als fasziniert von dieser frau, die so brüchig singt und deren leidenschaft sich so wenig aus präsenz verdingt denn aus verinnerlichtem gleichmut, beständigkeit und wärme, lebendigkeit und freundlichkeit." daran hat sich auch in 2010 nichts geändert.

auch wenn auf dem neuen album einiges anders ist, so fühlt man sich dennoch gleich beheimatet. es genügt dieses angeschlagene organ, um die berührung zu spüren. kath bloom erwischt einen, egal in welcher konstitution man sich befindet. von connecticut ging es an die westküste, dort vertrug sie sich mit einigen jungen musikern, um ein fast offen und frei instrumentiertes werk einzuspielen, dem ausschmückungen nicht fremd sind. der gitarrist jeff hassay und der drummer und sänger levi storm übernahmen vornehmlich den part der juvenilen adjutanten. aufgehübscht wurde der sound durche einige synthesizereinfügungen, so dass man sich seltenst in die karge atmosphäre früherer aufnahmen zurückversetzt sieht. die frische tut kath bloom gut. und man fühlt, wie sehr sie sich darin aufgehoben fühlt. allein das rührt. zwei ausschnitte aus dem anfang februar veröffentlichten album (chapter music) dürfen wir Euch nachfolgend schon mal vorstellen.

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