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Donnerstag, Februar 05, 2015

neue töne (1492): shane parish


shane parish tritt erstmals unter diesem, seinem, zu ehren seiner großmutter leicht abgewandelten namen an, nachdem man ihn vor allem aus der experimentell orientierten jazzrock kapelle ahleuchatistas kennt. seit 1992 spielt er gitarre, wobei im vierzehnten lebensjahr die initialzündung beheimatet war. über die jahre hinweg beteiligte er sich an vielen kollaborationen und war in mehrere projekte involviert (dorji/parish, blind thorns, doom ribbons und viele andere mehr). parish sagt: "i love to improvise and play tightly composed music. i love intricacy and simplicity, intensity and subtlety, to hold the tension between extremes, and to be the extremes. i aim to convey and evoke a wide range of feelings with my music in an unfiltered and honest way." um den lebensunterhalt zu bestreiten, arbeitet parish als musikpädagoge, vor allem mit kindern.

"odei" heißt der aktuelle output, der ende januar auf marmara records erschienen ist. den siebentracker zeichnet eine hingeworfene leichtigkeit aus, welche immer wieder von großer tiefe begleitet ist. die gitarrenspur greift dabei nicht punktuell an, sondern geriert sich flächig, als wolle sie dem hörer die weite der möglichkeit, die möglichkeiten selbst aufzeigen. die intensität der kargen expression springt einen nicht unmittelbar an, vielmehr ergibt sie sich aus dem gebinde der einzelnen stücke. wie sie sich zueinander fügen. wie sie sich ergänzen und erst lebendigkeit bezeugen durch die existenz des jeweils anderen tracks. teile eines ganzen, die auch den facettenreichtum des musikers widerspiegeln. shane parish agiert aus der zurückhaltung heraus, als sollten nur die töne selbst in erscheinung treten.

dass sie von menschenhand produziert wurden, tritt jedoch wie von selbst immer wieder in den hintergrund. die artistik am griffbrett ist gespenstisch, die agitation der tonalen übereinkunft geradezu neu. improvisiertes mischt sich mit formellem, melodisches findet fortsetzung in rhythmischer auflösung. die formensprache ist schier unbegrenzt. pharish zeigt sich suchend, dabei abweichlerisch, scheinbar inkonsequent. doch sind die zigfachen wendungen seine form von drill, um die musik, seine musik beherrschbar zu machen. die spiritualität des moments findet sich nicht in liturgischen verweisen, sondern in der ablehnung davon. hören und staunen, bitte. dann kaufen. klar.

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