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Dienstag, Januar 06, 2015

neue töne (1478): clinton st. john


über clinton st. john muss man zunächst wissen, dass er in bandzusammenhängen ausgesprochen gut funktioniert. wie ich finde keine schlechte voraussetzung, um auch als solist ausgezeichnet zu sein. denn auch hier muss man in der regel zum teamplayer werden. nur ganz selten stemmt man alle arbeiten um ein album herum. der aus calgary stammende musiker ist gründer von the cape may und den pale air singers, er ist festes mitglied im flemish eye records katalog, hat mit steve albini aufgenommen und war mit nina nastasias band in europa und den usa unterwegs.

seit 2007 darf man clinton aber auch immer wieder unter eigenem namen agieren sehen und hören. mit "the minor arkhana" gab es im september des vergangenen jahres den bereits dritten tonträger in full length manier (nach "black forest levitation" 2009 und "storied hearts and the three assimilations 2012). die zehn tracks sind akustisch dominiert, mit wohlfeilen arrangements ausgestattet, provoziert von einem instrumentalen ensemble aus vibraphon, klarinette, trompete, cello sowie violine, viola und mandoline. unterstützt wurde clinton st. john von jesse zubot, den man von seinem wirken bei dan mangan oder hawksley workman kennen könnte. produziert wurde das subtile album von chad van gaalen, aufgenommen in dessen studio.

es sind die bewegten und doch oft unscheinbar wirkenden melodien, es ist die leise, unter der oberfläche agierende stimme, deren zauber erst im nachgang entdeckt wird, es ist das maß, mit dem gearbeitet wird. ein zu viel gibt es an keiner stelle, ein zu wenig aber auch nicht. mit bedacht spult sich lied um lied von der rolle, um am ende ein meisterstück zu ergeben. zusammengesetzt aus balladeskem, leisem gewerk und durchaus auch an die kandarre genommenen noten. dann ruckelt und zuckelt es, doch mehr im willen, als dass es irgendwem wirklich ans leder ginge. der worte bedacht ergänzt. ...ergänzt. ich bin auf Eure reaktionen gespannt.

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