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Freitag, Dezember 05, 2014

neue töne (1467): little cobweb


(album) photography by oana marian

das ding stirbt nicht aus. kleine, simple songs einzuspielen, die nicht nur fürs eigene herz taugen. dazu brauchts nicht viel und doch eine menge mehr. wann ich auf angela carlucci getroffen bin, weiß ich längst nicht mehr. die freundschaftsanfrage hat sicher schon patina angesetzt. nichtsdestotrotz hänge ich am rockzipfel des jungen dings und erwartete neue pretiosen. mit einer stimme, die von den entdeckungen leicht angeraut und doch im tiefsten sinne ganz rein, ganz klar ist. dazu diese hervorragende, berührend weise, wie sie ihre gitarre bedient. in allen momenten zweite kraft und doch präsent, wie sie mal gebürstet, mal gestrichen, mal gepickt, mal sacht gezupft sein will. 

little cobweb heißt das projekt, unter dem angela mittlerweile aktiv ist, nachdem die in brooklyn beheimatete mit the baby skins um die häuser zog. und das immerhin seit 2001. unter "indelible mark" findet sich eine 11 tracks umfassende sammlung, die mitte september des laufenden jahres das blasse veröffentlichungslicht erblickte. little cobwebs größe zeigt sich besonders gut in einem song wie "be yourself", da der titelgebende salonspruch so linkisch wiederholt wird, wie sich die protagonistin auf dem cover ihres album zeigt. den ironiepfosten sollte man nie übersehen, ansonsten stolperte man unsanft darüber. lieder über liebe und verluste sind eben nicht einfach zu nehmen. und wenn einem das herz gebrochen wird, ist man selbst der letzte, der anfängt ins jubilieren zu geraten. 

angela carlucci zeigt sich verletztlich und ernsthaft im ringen um die richtigen worte. zumeist gelingt ihr das ganz ausgezeichnet. die aufnahmen zu diesem album entstanden alle in diesem jahr und wurden im golden rule von casey holford bzw. in angelas schlafzimmer aufs band gebracht. besondere unterstützung erfuhr die unternehmung durch toby goodshank, der u.a. mit backgroundgesang zur seite sprang. daneben agierten mit mehr oder weniger großem einsatz besagter casey holford und julie lamendola.

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