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Dienstag, Juni 24, 2014

konzert: the moonband, 21.06.14


wenn ich auch nicht beim aufräumen helfen konnte, und es hatte einiges zu bewegen gegeben, so kann ich der vortrefflichen veranstaltung vielleicht im nachgang einen namen geben. was eine bauwageneinweihungsparty werden sollte, wurde ein fest der sinne, des freundlichen und freundschaftlichen miteinanders, an einem ort, der der sehnsucht ein neues prädikat verlieh. tief im oberbayerischen, münchner vorland, abseits ismanings und erdings, mitten im moos, wo pferdehöfe sich ausbreiten dürfen, als gäbe es kein anderes gewerk, findet sich ein weiher, baumreihen wie von zauberhand drapiert, ein bauwagen, bunt bekleistert, ein steg, wiesen, so weit du sehen kannst. menschen treffen sich, bringen getränke und speisen, bänke und tische und sitzen beieinander, als wäre es das selbstverständlichste. mittendrin die moonband, die vorzeigeband in sachen contemp. folk, wenn man sich in der landeshauptstadt auf die suche machen wollte. die anfrage, ob die truppe auf dieser der breiten öffentlichkeit vorenthaltenen veranstaltung auftreten wolle, wurde geradewegs bejaht. schon die vorfreude ward groß.


das festival am baum der hängenden enten, unser gastgeber f. aus m. dekorierte natürlich adäquat, wurde zu einem vollen erfolg. es drängte sich schnell der gedanke auf, dass hieraus eine regelmäßige festivität entstehen sollte. essen fassen, ratschen, das erste kühle bier geniessen, sich von der sonne wärmen lassen, alsbald dem ersten auftritt entgegen sehen. 
mit markus und daniel wurden zwei junge künstler vorgestellt, die, mit akustikgitarren bewaffnet, ein ums andere lied zum besten gaben. standen sie uns anfangs noch als duo gegenüber und ergänzten sich hie und da, übergaben sie sich im verlauf ihres kurzweiligen auftritts den platz am mikro und sorgten so für abwechslung. die unterschiedlichen charaktere warteten mit ganz eigenen musikalischen kleinoden auf. während sich der eine ganz in liedermachertradition mit den problemen dieser welt auseinandersetzte, ließ der andere mundartlichen charme spielen und erheiterte mit schmäh und biss. hin und wieder wurde der fotzenhobl herausgeholt, was dem jeweiligen lied eine ordentliche portion dynamik verlieh. die beiden akteure zeigten sich eine gute stunde wacker gegen ein mehr oder weniger aufmerksames publikum, das sich von vielerlei hatte ablenken lassen dürfen. das buffet wuchs, die getränkequelle hätte auch bei größtem ansturm nicht versiegen können, die menschen suchten unterhaltung und ein ventil für die eigene gute laune. ein geben und nehmen schließlich, mit dem sich markus und daniel sicher hatten arrangieren können.


in der kunstpause, in der ein großteil der anwesenden den rollenden ball verfolgen wollte, sank die sonne, die kühle des abends brach herein. decken wurden um die schultern gehängt, die liebste in den arm genommen und später zum lagerfeuer geführt. auf der schönen wiesenbühne machten sich nun vier der fünf bandmitglieder von the moonband für ihren auftritt bereit. gegen 23 uhr zierten erste klänge den nach allen seiten offenen raum. die töne wiesen auch dem letzten verfrorenen, wir sprechen von temperaturen zwischen 7° und 9° celsius, den weg an die improvisierte heimstatt schönster soundkaskade. was die musiker unter diesen wirklich schwierigen bedingungen zuwege brachten, ist aller ehren wert. das tausendfach geprobte zusammenspiel bewährte sich auch bei klammen fingern, bei sich der perfekten stimmung verweigernden instrumenten, bei schwachem licht und einer an ablenkung reichen umgebung (hat jemand die flieger überm erdinger moos gezählt?).


von der gestrichenen gitarre über die gepickte mandoline und/oder bouzuki bis hin zum akzente setzenden schlagzeug konnte die schar der sehr konzentrierten zuhörer- und zuseherschaft eine gemeinschaft entdecken, die sich fast wortlos verständigte und stets zueinanderfand, um ihren lieder drive zu verpassen oder die strenge zu nehmen oder anderen automatisierten wirkmechanismen, tempoverschärfung, harmoniegesang, ein andribbeln, um im bild der fußballbegeisterten zu bleiben, einen hieb spontaneität einzuhauchen. die band, die bereits fast sämtliche hallen münchens bespielt hat, sog die emotionsgeladene atmosphäre dieses abends auf und gab sie ohne abstriche an ihre zuhörer zurück. die vorfreude bestätigte sich in einer performance, an der es wahrlich nichts zu bekritteln gab. 

mit ihrem dritten album "atlantis" unterstrich the moonband heuer erneut nicht nur ihre daseinsberechtigung in der münchner musikszene, sondern vielmehr auch durchhaltevermögen und konstanz in einem geschäft, das an stolperfallen reich und an entgegenkommen arm ist. in wärmender erinnerung bleiben bereits ältere songs wie "photosynthesis", joänne" oder "the temptation of superman", die mit weicher wucht an den mann gebracht wurden. immer wieder brauste der eine oder andere nach zögerlich sachtem beginn auf, wie man eben aufbraust, wenn man aus einem kleinen schlagzeuggeviert tritt, wenn gitarre und mandoline schwung holen und vielfachstimmen die flügel bilden. wer mitsingen wollte, sang, wer tanzen wollte, tanze und wer still in sich versunken geniessen wollte, genoss. von beseelten gesichtern zu erzählen, klänge romantisierend? vielleicht. noch stimmungsvoller wurde es später am lagerfeuer. könnt Ihr Euch denken. den sitzkreis umringend zwang die band ihre sämigen lieder in die gemeinsame mitte, wo sie mit den feuern aufloderten und als botschaft in den sternenbeleuchteten nachthimmel aufstiegen. so viel frieden war lange nicht. (und wenn auch vom neuen album lieder zum besten gegeben wurden, dann dürft Ihr das hier gerne nachtragen!)
danke. danke Euch allen, danke f.!

5 Kommentare:

  1. schöner bericht. in diesem wald-und-wiesen-rahmen kann ich mir die moonband als passende musikalische untermalung gut vorstellen.
    viele grüße,
    gerhard

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  2. hätte dich aber auch einladen können, ich schussel! sorry.

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  3. kein problem - mach Dir keinen kopf, ich war eh nicht im lande.
    vielleicht klappt es mal im oktober? da haben wir einige übereinstimmungen auf unserer jeweiligen konzertvorschau...
    viele grüße,
    gerhard

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  4. Ich hab ein paar Fotos von ihrem Theatron-Auftritt am vergangenen Montag gepostet:
    http://gerhardemmerkunst.wordpress.com/2014/08/21/the-moonband-theatron-munchen-2014-08-18/
    Man muss ihnen Respekt zollen, sie werden immer besser.
    Viele Grüße,
    Gerhard

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  5. cool, danke für den hinweis.

    deine einschätzung teile ich.

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