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Donnerstag, April 17, 2014

neue töne (1378): thisell


der sound ist warm und rund und irgendwie von freundschaftlichen gefühlen getragen. die vertrautheit, die sich unvermittelt herstellt, wirkt von anfang an unerschütterlich. eine feste, wie sie nur in seltenen fällen überdauert. der witterung preis gegeben, fängt sie sich bereits früh erosionsschäden ein. doch mit thisell scheint das anderes. vielleicht weil die atmosphäre viel mehr atmung zulässt, als es die fest gewirkten arrangements auf den ersten blick erahnen lassen. da sind die dumpfen drums, die aus dem background heraus stampfen, da ist der gründende bass, da sind die violine und die lap steel, die wohlfein ornamentieren, da sind piano und die orgel, den verwehten melodien den zauber verleihend. und schließlich singt da ein peter thisell mit einer an brüchen reichen und doch empathischen und seelenvollen stimme, immer wieder begleitet von stützender vokalharmonie.

da die band bereits im vergangenen jahr den neuen longplayer eingespielt hat, befassen wir uns noch immer mit dem erstling, "I" getauft, der 365 tage zuvor auf die selbe weise erstellt wurde. eine woche zog man sich in die schwedische idylle, in ein rot getünchtes haus zurück und gab sich den ganz eigenen freuden des gemeinsamen musizierens hin. die alte schule in lur war seit jahrzehnten nicht mehr in gebrauch und wurde von thisell und den seinen nur so weit hergerichtet, dass dem schlichten musik machen nichts mehr im wege stand. außer kabel, musikinstrumente, die reste des letzten abendessens, die schlieren verzierten weingläser, die braun geränderten teetassen. kann es eine schönere atmosphäre geben, um dem nachzugehen, was einem am liebsten ist?

jeder der acht tracks auf "I" zeugt davon. hier fassen sich gleichgesinnte bei den händen und ergänzen sich, um in teilhabe ein ganzes zu erstellen, das nur so gut sein kann, wie die summe seiner teile. ein belebtes gewerk, das nie um stabilität ringen muss, weil die fundamente tief in die erde gelegt wurden. auf die verzückung von mumford and sons und das hymnische moment der fleet foxes verzichtend, besinnt sich die truppe um peter thisell, zu der u.a. auch björn kleinhenz gehört, auf ihre stärken. handwerkliches geschick, dem hin und wieder eine ausfahrt gewährt wird, um alsbald wieder zusammenzuführen, was zusammengehört, sowie innigkeit, die sich vor der blümeranten herzensschwere zu schützen weiß.

nun, "I" ist in gewisser weise bereits geschichte, denn das neue album klopft bereits an die tür. es wird voraussichtlich im februar des kommenden jahres erscheinen. doch zu feiern gab es dieser tage auch etwas, denn thisell konnten beim holländischen label continentel recors services einen deal über drei alben abschließen. die company wird auch das erste album noch einmal auf cd herausbringen. natürlich bleibt das hochsympathische jellyfant schallplatten im rennen, um den vinylbedarf abzudecken.

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