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Sonntag, Januar 19, 2014

neue töne (1377): nic scribner


namen bring ich ständig durcheinander, bezüge bekomme ich oft nicht hin. auch wenn ich hier im klienicum oft genug mit solchen jongliere, fehlt mir oft der richtige weg auf der großen popmusiklandkarte. eine alte idee ist es, alle hier genannten bands und künstler auf einem plan einzuzeichnen, so dass neben der geografischen zugehörigkeit auch die verbindungen untereinander abzulesen wären. ein irres und kaum zu bewältigendes projekt.

mit nic sribner zumindest könnte man ja mal anfangen. wir würden das fähnchen, das ihn symbolisiert, auf dem feld montreal befestigen und eine fette querstrebe zum label constellation records verlaufen lassen. dort hatte er bereits mit clues veröffentlicht. zudem verdingte er sich bei der band how sad und kollaborierte mit künstlern wie maica mia, neil holyoak und james irwin, außerdem mit the moment, elfin saddle und your highness. also, ein paar fäden mehr gesponnen. nun aber konzentriert sich scribner auf sich selbst, lässt ein solotreppchen auf diese karrierestufen folgen. sein einstieg soll mit der debüt ep "wroclaw" gelingen (zum namen für das album kam der künstler übrigens, weil er sich zu der zeit, als er an der musik für die ep saß, mit der polnischen stadt beschäftigte, u.a. fasziniert von der wuwa bzw. dem design der k 67 kioske). und das wird was. denn die vier tracks sind alles andere als versuche oder zwischenstücke. wundervoll unverkrampftes material präsentiert sich da. reif, zu ende gedacht und auf den punkt musiziert. neben den nadelstich feinen harmonien glänzen arrangements, die sich knorrig geben wie ein alter opa, aber dabei genauso rührend sind, wie es gute großväter eben sind. bei der produktion unterstützt wurde scribner von ben borden von solar year.

"berlin story" startet mit einem luftigen beat und einer hervorgeschranzten melodie, scribners stimme fügt sich natürlich, weil nicht weniger rau, ein. die schleifen und mutmachenden schwinger sind es, die den song alsbald lebendig machen. lebenslust und vitalität federn mit. auch der gesang wird umgänglicher, bekommt etwas vertraut schlagereskes, ohne gar schwülstig zu werden. bei minute 2:30 hebe ich ab. wunderschön. "i loved the room" beginnt bereits einnehmend, der übergang der beiden songs ist mehr als einträglich. der refrain erinnert mich an einen veritablen hit, helft mir. hinfort gleitend mit einem exquisiten refrain. "you remind me" klopft sich ein, ist zunächst schwer zu fassen. aber der bass geleitet, der singsang verführt. "holding a bomb" schließt die ende november erschienene ep ab, die hier zur (weiter-) empfehlung abzuholen ist.

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