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Samstag, Dezember 14, 2013

neue töne (1360): heated land


ein akustisch hölzener start. der beat ist roh. die stimme unzahm. gebunden zwar, aber man hört ihr die unabhängigkeit an. spätestens, wenn der backgroundgesang einstimmt ("rye fields"). aus der gedoppelten weiblichkeit dringt pathos und ego und eine menge geschichte, tradition. heated land heißt die unternehmung, die sich in die blues-, folk-, singer/songwriter-rotunde begibt. im zauber einer um sich kreisenden discolaterne, deren glimmer trübe aus den alten tagen winkt, wirkt der dreier wie aus der zeit genommen. jung und verschlissen sind aber maximal erste ideen. alle anderen flossen in das debütalbum ohne namen.
"heated land" bietet eine soundoffene plattform, auf der sich ein elektrischer bass,  gewogenes drumming und eine bluesharp etablieren. vermutlich haben sie anderes gewerk in die flucht geschlagen. zu unbehauen vielleicht, zu roh, zu karg das gespinst.

nur fehlt nichts. die lieder funktionieren. nicht, weil sie sich mit melodischen auffälligkeiten aufhielten, nicht, weil sie mit hooks überwältigen. sie funktionieren, weil sie mit fester hand geschmiedet wurden, so dass selbst abtrünniges, loses songmaterial bei der stange gehalten wird. eine vertracktheit fällt unter humor, eine sehnsucht gerät unter die räder des sentimentregulators, blenderei gilt lediglich den eigenen augen.

schraffuren als schriftersatz, miniaturen als lesezeichen, wegelagerei glücklicher momente. ein schellenkranz hüpft, das schlagwerk manipuliert in den trab, die mundharmonika meckert. manchmal ist selbst das zuviel. dann drängelt die akustische, erhält blechernen beaten beistand und den steten segen von andreas mayrock, der seinen songs seine stimme leiht. so klingt die dresdner band an mancher stelle wie schwer ausgebremste felice brothers. christoph dehne kitzelt die rhythmik, den basslauf zwingen gute freunde zwischen die ufer. mit alexandre de ligonnès (hoffen wir, es ist kein künstlername) führt ein profilierter die harp. "the more we ride on" ist ein grindiger koloss.
zehn tracks, deren beflissenheit beschämt, wenn man bedenkt, was man dieser tage sonst so zu hören bekommt.

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