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Montag, Juli 29, 2013

neue töne (1315): judson claiborne


la société expéditionnaire hatten wir länger nicht in der mache, dabei tut sich auf dem rührigen label immerfort etwas. zuletzt, namentlich am 23. juli, erschien die neue lp von judson claiborne. spannend zu wissen, ob Ihr etwas mit diesem klassischen amerikanischen rockding anfangen könnt. "we have not doors you need not keys" verschließt sich auf den ersten blick nun wirklich nicht, aber hat durchaus ecken und kannten und lebt von einer besonderen stimmung, von einem offenbarungswillen, der, nachdrücklich auf die künstler aufmerksam macht. christopher salveter, einer der beiden köpfe der band, lebte zuletzt in einem alten airstream trailer an der washingtoner küste und brachte den wellen und den geistern seine songs bei. mittlerweile aber befindet er sich wieder auf tour, nachdem er seine bandkumpel in chicago eingesammelt hatte. im gepäck also die neue scheibe und an seiner seite neben gründungsmitglied ryan boyles auch jamie carter und angela james.

die beiden jungs trafen sich einst in chicago, als sie jeweils ihren beiden laufenden bands den dienst quittierten. 2008 erschien ihr gemeinsames debüt, das selbst produzierte album "before midnight scholar" gab einblick in die erinnerungswelten einer längeren fahrradtour salveters durch asiens südosten und brillierte mit einer emotionalen landschaft, die sich nicht vor kraftvollen passagen scheute. 2010 ergänzte man den output um das erste auf la société expéditionnaire erschienene fullength, "time and temperature" gab mit sehr atmosphärischem rock an, verdingte sich mit streichern und hörnern. das touren ergab sich zu dieser zeit wie von selbst, denn die töne wollten an den mann gebracht werden. lower dens, iron& wine, andrew bird und andere mehr wurden supportet. später konzentrierte sich salveter auf seine ausbildung zum yogalehrer, zog aber eben auch an den pazifik, um neue songs zu schreiben. ein halbes jahr ungefähr währte dieser prozess, bis man gemeinsam ins studio gehen konnte. die dritte lp ist nun im sack, mitgewirkt hat u.a. marketa irglova von the swell season, darüber mitglieder von early day miners, low skies und darts & arrows.

die erstenhöreindrücke zu "we have not doors you need not keys" sind sehr positiv. die band spielt wie eine seit seligen tagen aneinandergerückte truppe, die nicht voneinander lassen kann. dabei sind die einzelnen elemente deutlich separiert, lassen sich gegenseitig platz und nehmen doch geschlossen am gruppenbild teil. behutsamkeit macht sich breit, ohne in betulichkeit zu enden. die energetischen momente sind weniger ausbrüche oder oktroyiertes, sondern lebendiger bestandteil der organischen welt dieser ensemblearbeit. der leicht countryeske einschlag rundet vollends ab. der warme gesang bündelt und hält zusammen. auf der bandcamp page könnt Ihr prima nachhören und ordern. aufmerksam machen möchte ich an dieser stelle auch noch auf die cassette ep auf psychic mule records, die neben "neo pagan lovesong" einen remix dieses tracks enthält sowie zwei liveversionen neuer track.

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