hatten wir zuletzt noch (vorschau nummero 1) über die bildung einer marke referiert, es ging natürlich um das sound of bronkow, ein geflügeltes wort mittlerweile, so müssen wir in der zweiten vorschau auf das feine dresdner festival (30.08. - 01.09.) rund um k&f records sowie das societaetstheater mehr noch auf die bands eingehen, die die tolle veranstaltung bespielen werden. erst recht, wenn uns dieser tage die tollen nachrichten von einigen neuzugängen erreichten. und wir wollen weder verheimlichen, noch schön tun.
die auswahl ist bislang perfekt. mit i am oak (nl), schultz & forever (dk), karo (d), richard walters (uk), lùisa (d), brokof (d) und the legendary lightness (ch) durften wir bereits im märz namen nennen. nun kommen folgende hinzu: garda, frontier ruckus, o emperor, petula und richard elms.
wer sich im klienicum etwas häufiger aufhält weiß, da sind einige der favoriten darunter. vor allem über frontier ruckus kann man sich nur ausgelassen freuen. die band, die anfang des jahres mit "eternity of dimming" ein grandiose neuwerk herausbrachte, wusste schon mehrfach in hiesigen landen zu begeistern. wer sich einmal auf die band um matthew milia eingelassen hat, wird nicht mehr die finger, vielmehr die ohren von ihnen lassen wollen. so einträglich, so unbelassen ist auch die musik. schwer schneidet sich der folkgängige pop unter die haut. "frontier ruckus bauen einen folkkreisel auf, der in jedem neuen lied aufs wiederholte in gang gebracht wird. zunächst lahmend, dank der peitschenhiebe aber flotter werdend, größere bahnen umfassend, raumgreifender. wo sich der instrumentelle reigen aus banjo, akustischer, trompete, horn, steel, mundharmonika, dobro und manchem mehr platz macht, findet sich eine heimat für aufmerksame, die mit unverstelltem blick nach den lücken im alltag suchen, ohne zu übersehen, dass sich die welt verändert und man zudem den standort immer wieder wechseln muss, um neue einblicke zu erhalten.", schrieben wir seinerzeit. himmel, das wird schön!
frontier ruckus - eyelashess by loose music
über garda, quasi hauseigene band des festivals, braucht man eigentlich nicht viel schreiben. sie sind jenen, die das sound of bronkow besuchen werden, sicherlich bekannt. dass die band die show in der kirchen spielen wird, erhöht den grad an heimeligkeit, an intimität und bürgt für bare momente. in der rezension zum letzten album " heart of pro" hieß es:
"harmonien an seufzern, aufgespart aus unzähligen momenten der bürde. eine sprache zwischen auflehnung und aufgabe, ungeschludert und doch projektionsfläche für wagemutige interpretation. maßhaltend und doch mit staffage dienend, nicht um ihrer selbst willen. bebildert gehört, was vermittelt werden soll. intim, uneitel. die brücke schlägt sich in der kontrolle. im zusammenspiel der freunde, das ausbrüche aufzufangen, zu beschwichtigen in der lage ist, das emotionalität aufwiegt mit fein sezierten sentenzen, das nachgiebig sein kann und komplementär." und zum auftritt auf dem obs 2010 hatten wir folgende worte parat: "die junge dresdner truppe steckte an! seltener sah man erstauntere blick im rund. wider die erwartungen wohl. denn so mancher rieb sich die augen angesichts der hervorragenden performance, die die fünfe hervorzauberten. popnummern mit halteankern, verweilposten, mit verzahnungen für griffiges ineinander, mit mut zum innehalten, für das sentiment und den gefühlsausbruch. hier stimmte einfach alles. die lieder ließen sich packen, ohne dass man im angegriffen sein selbst schwülstig taumelte. das harmonische miteinander gelang vor allem, weil all die kleinen finessen gekonnt miteinander verwoben wurden. schließlich ergaben sie ein stimmiges ganzes."
garda - oh euphoria, my dear
auch zu o emperor findet sich im klienicum archiv so einiges. abzulesen daran, dass es sich auch hier um eine herzensangelegenheit handelt. zum album "hither thither" schrieben wir unter anderem: "auf einen tonträger stürzen, der ausdrucksstärke nicht mit inszenierung verwechselt, der einen dichten sound nicht zum verkleistern nutzt, sondern intensität und authenzität sucht. das klangbild weist ein akustisches fundament aus, in der breite wird gerockt. die memorablen melodien wirken bindend. pulsierende musik, die dem manischen moment genauso tribut zollt, wie es ihr gelingt innezuhalten. immer zwischen den polen, immer die waage haltend." und weiter: "jedem song liegt ein eigenes, durchstrukturiertes konzept zugrunde. jedem song wird ein solch hohes maß an aufmerksamkeit zuteil, dass der hörer dies mit voller konzentration quittieren muss. ob beim wohldosierten, midtempo bestimmten "catch 22" an gründlichem drumming, ornamentierender (sechs- oder vier-) saitenspielerei, klavieretüden, die scheinbar unabhängig voran getrieben werden, an schwelgerischem backgroundgesängen, an harmoniedrehern oder beim dräuenden "heisenberg", das sich zögerlich aus klangdunst befreien muss, da die stimmen verwehen, die klaviernoten perlen und alles einem nicht voraussehbaren ende zustrebt oder beim forcierten "december", das sich gewaltig an der elektrischen streckt." live konnten wir o emperor noch nicht erleben, versprechen uns aber einiges.
holy fool by o emperor
auch zu petula fiel uns manches ein, hatte wir doch gerade erst „don’t forget me, petula! don’t forget everything, petula!“, das aktuelle album in der mache: "fragmentarisches beleben, unterkühltes abebben. wirkungen. treffer. cleemann gelingt, nicht zuletzt mit unterstützung seines aufnahme sideparts oliver stangl (clickclickdecker, missouri), ein album, bei dem immer der wahnwitz um die ecke lugt, das dich jedoch immer wieder einfängt, weil, die charme grinsende maske übergezogen, immer wieder eine attraktion gelingt. das drumming fegt die zweifel weg, die gitarre storniert die fragezeichen und die harmonien sind wurmstichig, wie sie das misstrauen bearbeiten. und wenn es hakt und klemmt und sich maßlos zu den seiten wendet, dann folgt garantiert ein einflüsterer. wegweiser. wir sprechen über eine griffige kunst, identifizierbar, der elenden zauberei enthoben. stück für stück nur der eigenen magie erlegen. ernsthaft. immer den blick auf ein ziel gerichtet. zweifel löschend. vertrauen schindend."
let us not be terrible people by petula
zu richard elms und allen anderen künstlern, die hier nicht ausführlicher besprochen wurden, lest bitte die ausführlichen hintergrundinfos auf der festivalseite. wie Ihr dort überhaupt alles erfahren könnt, was für den ticketkauf, die anreise usw. wissenwert ist. ansonsten heißt es abwarten, wie die andere hälfte des lineups aussehen wird, natürlich frühzeitig eine karte besorgen und schließlich rucksack packen, vorbereiten.
Große Vorfreude jedenfalls hier!
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