das online musikmagazin ondarock nannte hexvessel "the rising stars of psychedelic folk in europe". dass ich spätestens da neugierig auf die band aus finnland geworden bin, versteht sich von selbst. das ganze verdichtete sich noch mehr, als ich las, dass die nordländer späten sechziger und frühen siebziger psychfolk mit finnischer mystik vermischen würden. heraus käme eine schwere, atmosphärische suppe, die zu hypnotischen hymnen empor steigen würde. das debütwerk "dawnbearer" erschien 2011. die band hatte gerade zwei jahre zusammen musiziert, nachdem mat mcnerny, ein engländer, die truppe in helsinki gründete. "dawnbearer" gilt heute als ein klassiker des okkult folk. mit "no holier temple" legte man im september 2012 nach. das zweite album klingt deutlich psychedelischer, hat einen drang zu doomfolk und verwitterten gesängen. trüb- trauernde fahrten, da die orgel sichtbar schimmert, die drums in gewählter form scheppern und die harmoniegesänge gegen den melodiefaden anspinnen. hexvessel klingen wie eine geradezu anzügliche düsterpartie, deren ungeschlachter anteil dabei deutlich minimiert wurde. denn hier und da dringen klänge durch, die artverwandtem ähneln, das man nicht unbedingt hören möchte. die balance halten sie. die musik hat etwas ungefähres, uneines, das gefällt mir. oft trifft man auf eine art innehalten, wie eine andauernde momentaufnahme. unentschiedenheit ist auch das stichwort für die genrefrage. manchmal fügt man sich dem mittelalterfolk, dann wieder durchsägt eine arg rockorientierte gitarre das flache branden. schließlich aber bleibt etwas faszinierendes über, herausgepult aus den treibenden anteilen und jenen, die für das sphärische und auch spirituelle stehen.
hexvessel - a letter in birch bark by hexvessel
Ich war schon traurig, daß meine Lieblingsplatte des letzten Jahres es nicht einmal in die Top 100 geschafft hat. Daher ist es schjön, so kurz danach ne Rezi zu lesen. ;-)
AntwortenLöschengut ding will weile haben... ;-)
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