neue töne (1203): hogweed and the aderyn

östliche folkeinflüsse sind schnell auszumachen. manchmal finden sie sich in den gegen die schellen schlagenden gesängen, manchmal in den tänzelnden tambourinen, manchmal in den gurgelnden melodien, manchmal im streifen, wenn die pastoralen stimmungen, die sich der englischen musiklandschaft entlehnen, nur durch sanftmut berührt werden. die abenteuerliche verquickung unterschiedlichster kulturbereiche findet hier einen einklang, wie er gelungener nicht gestaltet sein kann. unter einfügung weniger, aber prägnanter samples entsteht ein klangbild wie aus tausend und einer nacht, das suchend durchbrochen wird von der unmittelbarkeit des akustischen instrumentariums. erzeugt wird diese musik von dem duo hogweed and the aderyn aus der türkei, das sich inspirationsquellen in der ganzen welt suchte. hauptsächlich nutzen sie gitarren, ukulele, viel perkussives, aber auch chinesische flöten und anderes mehr. einst in oxfordshire begann alles, als man auf einer wiese begann kleine folksongs zu schmieden. aus england brachten sie eine ukulele als souvenir mit und erweiterten fortan ihre musikalische bandbreite. herausgekommen sind mittlerweile zwei eps, die auf dem wunderbaren wounded wolf press label erschienen sind, welches seine produkte in klassischer handmade manier aufs allerfeinste fertigt. schaut Euch ein paar bilder von diesen produkten an und Ihr wisst, was ich meine. die eine ep steht der anderen in nichts nach, vielleicht unternimmt nr. 2 einen weirden ausflug, aber nur marginal. der zauber entsteht dank einer komplexen soundstruktur und eines sirenenhaften gesangs, den gozde omay unter anderem beisteuert. gemeinsam mit ihrem partner atay ilgun strebt sie zu ausgewogenen kompositionen, die dennoch nicht frei von aufmerkern und blitzen sind, die wie erinnerungen durch die lieder jagen. gleichsam gelingen hypnotische miniaturen, fahrten durch fremde sphären.

die eps sind im zweiten bzw. dritten quartal dieses jahres erschienen und noch zu haben. dennoch ist beeilung angesagt, denn sie sind schwer limitiert. angesichts der aufwändigen gestaltung und herstellung kein wunder.