je mehr zeit man investiert, um so näher rücken die dinge. die menschen. auch wenn uns die ozeane trennen, sind wir doch beieinander. weil die geschichten nicht die selben, aber in gleicher weise erfahrbar sind. howth haben uns aus ihrem leben berichtet, haben teilhaben lassen an der entstehung von und den beweggründen zu "newkirk", dem zweiten full length der band aus brooklyn. die musik, gemischt aus versatzstücken der genres pop, folk, elektronik und rock, erzählt ungemein ehrliche und handfeste, nachvollziehbare, wenig verstümmelte geschichten. song für song ergibt sich ein zum interview (teil 1, teil2) ergänzendes bild.
"deep in my heart": worte, wie wir gelernt haben, bei "we shall overcome" entliehen: "... i do believe", die hier nach dem herzen gieren, den kampf außen vorlassend und sich zwischen kalten eisen, am korsett einer akustischen und eines sanften beats, später im hall wie im fangnetz aufgehoben sichern lassen. carls stimme vertraut und weisend zugleich. ein irgendwie fiebriges, gleißendes stück musik mit einer ausstrahlung, die sich aus der tiefe speist.
"snow bank": entlastende unbeschwertheit an glockenspiel, klarer e-gitarre und einer wabernd kontrollierten pianofigur, die melodie ein aber nicht weniger herzeschmerz ding und in der stimmvereinigung von carl und aviva pochen sich seelen wund, handclaps und sicherheit im soundgefüge gaukeln stabilität vor, wie um den gefühlen ein schnippchen zu schlagen.
"only right turns": ein sehnsuchtsbesetzter gesang, schraffuren im soundgewebe, ein banjo pickt den wegessaum nach krumen, wippenden schritts wird jeder hörer mit ins gepäck genommen. größe und anklang, hymne und mut. den jungs geht der rock 'n' roll selbst unter die haut.
"belly of the beast": bereits einige monate zuvor veröffentlich, findet dieser großartige track auch auf diesem album eine heimstatt, klassisch angegangen, sanft und besonnen, kontinuierlich steigernd, drängernder und dringlicher werdend. schwebekeyes, gliterzakkorde, ein gedämpft rumpelndes schlagwerk, die stimme aufgedreht und zwischen den elementen mäandernd. ein ende in schönem schrecken.
"a lie": perkussionsgewitter, gedröppelt, gedengelt, gedoppelt, sich schließlich in den song ergebend, der von einer wiegenden violine flottiert wird, der beat verliert sich im glissando, ein gesang, der konstanz sucht und sie im refrain wiederfindet. ein kontrastierender song, dessen botschaft "a lie isn't a lie if the truth is never told" eindeutig genug ist.
"wind blows cold": aufgespiesst auf ein paar glimmernde e-gitarre akkorde und einen starren beat zögert der track wie ein wenig mutiges mädchen und trägt doch die sanftheit und durchscheinende schönheit zur schau, erhellend der ausbalancierte bass, der präsente gesang, die zugewandtheit der elemente. erschöpfend sich in eine geschwengelte gitarrensause nebst ausgiebigem "uuuuhhuuuu" ergebend. ein zwitschern und tirillieren vor dem herrn! groß!
"grand marias": nimmt den schwung nur teilweise mit, verhängt sich eher in einen blassen walzer mit twang und schlingert unbeholfen an der offenen gitarre und einem beflissentlichen orgelton vorbei. und hat doch einen charme aus tausend unverschämten nächten. carl sinnt und sinniert und insistiert. allerliebst.
"honey": in den hall geschlagen und schleichend wie ein alter indianer, der müde durch die mojave wüste robbt, irgendwie angesengt, patiniert, auf seine weise ein schlichtes bild zeichnend. etwas erinnerung an neil young, etwas bill bragg ("honey, i'm a big boy now") und doch bleibt der song ein ganz eigener howth track.
"keep me away from the mirror": kein will oldham, kein bill callahan, kein conor oberst könnte schöner wimmern. den schrei aufgerissen in einem unstrittigen gitarrengewitter. selbstreflektion.
"out in eagan": eine der schönsten harmonien des albums, eine der leisesten geschichten auf "newkirk", man verliebt sich instant. ein wenig feister trommelwirbel, etwas saxophon, eine springende gitarre und der klärende gesang carls.
dieses album und all jene, die noch kommen und in der lage sind, die mittel zu binden, dem ausruf baren menschseins eine stimme zu verleihen, sie werden überdauern. sie werden begleiter und leuchtendes signal durch die zeiten sein. es gibt kein besser, es gibt kein tieferes und ernsthafteres statement. vielleicht andere. aber keine besseren.
"newkirk" bekommt Ihr seit gestern entweder direkt bei der band oder aber über mecca lecca recordings.
"deep in my heart": worte, wie wir gelernt haben, bei "we shall overcome" entliehen: "... i do believe", die hier nach dem herzen gieren, den kampf außen vorlassend und sich zwischen kalten eisen, am korsett einer akustischen und eines sanften beats, später im hall wie im fangnetz aufgehoben sichern lassen. carls stimme vertraut und weisend zugleich. ein irgendwie fiebriges, gleißendes stück musik mit einer ausstrahlung, die sich aus der tiefe speist.
"snow bank": entlastende unbeschwertheit an glockenspiel, klarer e-gitarre und einer wabernd kontrollierten pianofigur, die melodie ein aber nicht weniger herzeschmerz ding und in der stimmvereinigung von carl und aviva pochen sich seelen wund, handclaps und sicherheit im soundgefüge gaukeln stabilität vor, wie um den gefühlen ein schnippchen zu schlagen.
"only right turns": ein sehnsuchtsbesetzter gesang, schraffuren im soundgewebe, ein banjo pickt den wegessaum nach krumen, wippenden schritts wird jeder hörer mit ins gepäck genommen. größe und anklang, hymne und mut. den jungs geht der rock 'n' roll selbst unter die haut.
"belly of the beast": bereits einige monate zuvor veröffentlich, findet dieser großartige track auch auf diesem album eine heimstatt, klassisch angegangen, sanft und besonnen, kontinuierlich steigernd, drängernder und dringlicher werdend. schwebekeyes, gliterzakkorde, ein gedämpft rumpelndes schlagwerk, die stimme aufgedreht und zwischen den elementen mäandernd. ein ende in schönem schrecken.
"a lie": perkussionsgewitter, gedröppelt, gedengelt, gedoppelt, sich schließlich in den song ergebend, der von einer wiegenden violine flottiert wird, der beat verliert sich im glissando, ein gesang, der konstanz sucht und sie im refrain wiederfindet. ein kontrastierender song, dessen botschaft "a lie isn't a lie if the truth is never told" eindeutig genug ist.
"wind blows cold": aufgespiesst auf ein paar glimmernde e-gitarre akkorde und einen starren beat zögert der track wie ein wenig mutiges mädchen und trägt doch die sanftheit und durchscheinende schönheit zur schau, erhellend der ausbalancierte bass, der präsente gesang, die zugewandtheit der elemente. erschöpfend sich in eine geschwengelte gitarrensause nebst ausgiebigem "uuuuhhuuuu" ergebend. ein zwitschern und tirillieren vor dem herrn! groß!
"grand marias": nimmt den schwung nur teilweise mit, verhängt sich eher in einen blassen walzer mit twang und schlingert unbeholfen an der offenen gitarre und einem beflissentlichen orgelton vorbei. und hat doch einen charme aus tausend unverschämten nächten. carl sinnt und sinniert und insistiert. allerliebst.
"honey": in den hall geschlagen und schleichend wie ein alter indianer, der müde durch die mojave wüste robbt, irgendwie angesengt, patiniert, auf seine weise ein schlichtes bild zeichnend. etwas erinnerung an neil young, etwas bill bragg ("honey, i'm a big boy now") und doch bleibt der song ein ganz eigener howth track.
"keep me away from the mirror": kein will oldham, kein bill callahan, kein conor oberst könnte schöner wimmern. den schrei aufgerissen in einem unstrittigen gitarrengewitter. selbstreflektion.
"out in eagan": eine der schönsten harmonien des albums, eine der leisesten geschichten auf "newkirk", man verliebt sich instant. ein wenig feister trommelwirbel, etwas saxophon, eine springende gitarre und der klärende gesang carls.
dieses album und all jene, die noch kommen und in der lage sind, die mittel zu binden, dem ausruf baren menschseins eine stimme zu verleihen, sie werden überdauern. sie werden begleiter und leuchtendes signal durch die zeiten sein. es gibt kein besser, es gibt kein tieferes und ernsthafteres statement. vielleicht andere. aber keine besseren.
"newkirk" bekommt Ihr seit gestern entweder direkt bei der band oder aber über mecca lecca recordings.
Mal sehen, wann die CD eintrifft.
AntwortenLöschenGruß, Gudrun
vorfreude, schöne freude...
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