während des college trafen sich shane butler und anna fox rochinski (zudem taylor mcvay, der allerdings später die band in frieden verließ), allesamt waren sie studenten an der school of the museum of fine art in boston. die liebe zur experimentellen musik, zum ausufernden jammen nebst klassischer popharmonien trieb sie zusammen. john andrew ergänzte die band bald, er passte wie der deckel zum topf, denn er wuchs in einer art spiritueller gesellschaft auf, in der gesänge zum täglichen einerlei gehörten. auch und vor allem anna war dem sehr aufgeschlossen, da sie in chören fristete, um klassischen gesang auszuüben. das repetitive moment, das mantraartige findet sich letztlich auch in der musik von quilt. selbst im forcierten taucht die wiederholung auf, der rhythmische treiber, das halluzinogene säuseln. amon düül und os mutantes fallen mir als erstes ein. auch bei quilt findet sich stark verwurzeltes, das letztlich immer wieder in ihre musik mündet. sie heiraten, haben jobs und all das alltagszeug, doch die musik durchdringt das statische und maschinengleiche unseres herdendaseins. ergebnis ist das selbstbetitelte debutalbum.
das ist so reich und bunt und weist doch nur einen weg, den hinein in ein kaleidoscope, das dir die welt auf immer neue und bunte weise wiederspiegelt. die intimen, für die ganze welt offenen gesänge, die sich paaren und mit zwei, drei harmonien schwanger gehen, eine gitarre, die den desertsound transformiert, schimmeriges, perkussives. der dreier aus boston, der am 08. november auf mexican summer veröffentlicht, traut sich ohne wenn und aber vierundvierzig schritte in die vergangenheit des pop zurück und entzaubert das zögern der gegenwart. instrospektive kreuzt expressives. zum weirdfolk fehlt die vollendete verdrehtheit, zum rocken sind sie zu luftig aufgestellt, die verquickung ist zu popinfiziert und so schaffen sie ein genre, das sich in den späten sechzigern längst aufgestellt hatte: krautrock. auch ohne die spezifische heimatliche zugehörigkeit gelingt ein statement für improvisatorisches, kinematographisches, für die schleifen, an denen bunte bilder baumeln. nicht zuletzt die gemeinsame suche nach einem kollektiven ausdruck macht "quilt" zu einem großartigen album. ein treiben lassen, das es nicht auf sich beruhen lässt, sondern sich beständig auf interpretationssuche befindet. "photos" basst beharrlich, die drums sind auf spitz und zögerlich eingestellt, die fülle gelingt dank der harmoniegesänge und eines breiten beckenausstosses, der hallend versinkt. "false eto" klingt verbrämt und aus den tiefen stammend, groovt dabei wie die hölle und steigert sich via vereinigter stimmen zu einer hymne. "milo" ist so nah an den referenzen, dass man sich unwillkürlich die augen reibt. es scheppert, rockt und es wird irrlichtern gesungen. naja, wer es nicht merkt, wird nun belehrt: ich bin angefixt und würde Euch gern mitnehmen. von nun an aber, seid Ihr auf Euch allein gestellt. meinen job habe ich gemacht. auf bald! ach so, der heimliche hit ist wohl "cowboys in the void", bestens geeignet für den einstieg.
quilt - young gold by mexican summer
na, erstmal hast du ja ordentlich werbung lanciert, was, hanna?
AntwortenLöschenvielleicht sollte ich deshalb deinen kommentar einfach in die tonne kicken?