"seasons on earth" ist meg bairds zweites soloalbum und zeigt damit noch lange nicht die meriten der folksängerin aus new jersey auf. die tief in traditionen verwurzelte sängerin, deren urgroßonkel einer der bekanntesten sänger des liedguts der appalachen im 19. jahrhundert gewesen sei, spielt(e) mit ihrer schwester in the baird sisters auf, unterstützte sowohl bonnie 'prince' billy als auch sharon van etten bei deren aufnahmen, zimmerte darüber hinaus ein album gemeinsam mit sharron kraus und helena espvall, mit der sie nicht zuletzt auch bei espers antrat. über die vielfachen kollaborationen u.a. mit kurt vile, jack rose, james blackshaw, micah smaldone und dem kürzlich verstorbenen bert jansch hinweg betracht, erkennt man eine hinwendung zum genre der stillen geste, der angemessenen gangart, um den beschwerlichkeiten des lebens zu begegnen.
meg baird ist eine ausgezeichnete beherrscherin ihres instruments, die gitarre assistiert ihrem flirrenden, immer etwas abgewandt klingenden gesang mit schraffuren, akzentuierungen, mit gepickter förmlichkeit oder geschwungener festigkeit. nicht zuletzt die grundlage, ein fundament, das die songs vom übergang, dem erwachsen werden, dem suchen von orten, dem finden neuer wege trägt. der mutige geist der lyrics mit dem gediegenden grund ihrer musik. die fragilität ihres gesangs, der zugleich persönliche robustheit ausstrahlt. die vielfache beschworene authentizität findet in baird einen gelehrigen streiter. der ausdruck offen und angreifbar, am ende bleibt dem hörer doch keine gegenwehr.
während "dear companion", das solodebut, noch vorrangig aus coverversionen bestand, baut "seasons on earth" vorrangig auf eigene kompositionen. doch nicht zuletzt werden "friends", das '72er original stammt von mark almond, und "beatles and the stones" (the house of love) zu highlights des albums. die melodische verfügbarkeit, vielleicht auch der wiedererkennungswert, machen diese beiden songs zu schnellen vertrauten.
meg baird ist eine ausgezeichnete beherrscherin ihres instruments, die gitarre assistiert ihrem flirrenden, immer etwas abgewandt klingenden gesang mit schraffuren, akzentuierungen, mit gepickter förmlichkeit oder geschwungener festigkeit. nicht zuletzt die grundlage, ein fundament, das die songs vom übergang, dem erwachsen werden, dem suchen von orten, dem finden neuer wege trägt. der mutige geist der lyrics mit dem gediegenden grund ihrer musik. die fragilität ihres gesangs, der zugleich persönliche robustheit ausstrahlt. die vielfache beschworene authentizität findet in baird einen gelehrigen streiter. der ausdruck offen und angreifbar, am ende bleibt dem hörer doch keine gegenwehr.
während "dear companion", das solodebut, noch vorrangig aus coverversionen bestand, baut "seasons on earth" vorrangig auf eigene kompositionen. doch nicht zuletzt werden "friends", das '72er original stammt von mark almond, und "beatles and the stones" (the house of love) zu highlights des albums. die melodische verfügbarkeit, vielleicht auch der wiedererkennungswert, machen diese beiden songs zu schnellen vertrauten.
dobro, harfe, pedal steel stellen angemessene paten dar, die meg bairds spiel mal kraftvoll, anderenorts wieder zurückhaltend unterstützen. die atmosphäre reicht von gediegen countryesk bis folkloristisch luftig- offen. das zueinander von instrumenteller begleitung und zuweilen auch offensiverem anklingen und gesang ist unverstellt und zugangsfrei. als erhielte jedes beteiligte element lediglich eine eintrittskarte und dürfe den platz nach wahl einnehmen. so entstehen für jeden song neue konstellationen des gemeinsamen spiels. in "stars climb up the vine" etwa, dem über siebenminütigen zweiten track, umspielen sich die protagonisten wie liebevoller partner. die akustische orientiert, eine zweite resonanzgitarre tänzelt auf den ballen und zwingt zur aufmerksamkeit, der gesang zwischen beiden oszillierend.
melodische schlenker, "even rain" hat eine festgezurrte schleife, harmoniejuchzer, "share" wuchtet sich ans herz, erinnerungen, "the finder"spielt mit bekanntem, "seasons on earth" hat viel erstaunliches zu bieten. es ist ein album, das zum entdecken geradezu einlädt. es täuscht oberfläche an und hat darunter eine kleine, neue welt zu bieten. das zwanglose und atmosphärisch ausgereifte konzept gründet sich in seiner konsequenz.
wer heute folk sagt, muss begreifen, dass dieser auch fern der gerade angesagten rumpelnden kapellen stattfinden kann. fern eines dichten soundbilds, das die vorbilder ebenso einschließt, wie auf moderne setzen möchte. eine musik, die immer auch ein wenig dem mainstream zugewandt ist. meg bairds musik ist davon gänzlich unabhängig. das ist die größe von "seasons on earth".
das album erschien am 20. september auf drag city.
melodische schlenker, "even rain" hat eine festgezurrte schleife, harmoniejuchzer, "share" wuchtet sich ans herz, erinnerungen, "the finder"spielt mit bekanntem, "seasons on earth" hat viel erstaunliches zu bieten. es ist ein album, das zum entdecken geradezu einlädt. es täuscht oberfläche an und hat darunter eine kleine, neue welt zu bieten. das zwanglose und atmosphärisch ausgereifte konzept gründet sich in seiner konsequenz.
wer heute folk sagt, muss begreifen, dass dieser auch fern der gerade angesagten rumpelnden kapellen stattfinden kann. fern eines dichten soundbilds, das die vorbilder ebenso einschließt, wie auf moderne setzen möchte. eine musik, die immer auch ein wenig dem mainstream zugewandt ist. meg bairds musik ist davon gänzlich unabhängig. das ist die größe von "seasons on earth".
das album erschien am 20. september auf drag city.
meg baird - the finder
Oh, schön, Meg Baird, die liebe ich. Ein neues Album, eine gute Nachricht!
AntwortenLöschenbin neugierig, wie es dir gefallen wird. ich habe etwas gebraucht, bin nun aber bei lockeren 4/5.
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