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Sonntag, Juli 31, 2011

neue töne (1019): carlos forster

wer sich noch an for stars erinnert, tut sich leichter. dem wird carlos forster ein begriff sein. alle anderen verweisen wir auf matt ward, mit dem ist forster nämlich eng befreundet, das gemeinsame college sei dank. trotzdem die wege auseinander gingen, blieb man in kontakt und traf sich regelmäßig an den wochenenden. musste ja nicht immer schwimmen, konnte auch gemeinsames musizieren sein. für "duet for guitars #2" engagierte der eine, ward, noch den anderen, forster, für schwelgerischen backgroundgesang. für dessen debutalbum "family tree" geschah es anders herum. zwischen den späten neunzigern und 2002 brachte die in san francisco beheimatete band for stars drei alben heraus, später beschäftigte sich forster mit psychoanalyse und arbeitete in einer privaten praxis und für öffentliche organisationen. doch seit 2003 trieb er auch sein soloprojekt voran. hierfür traf er sich mehrmals mit ward in portland, wo sie in mike coykendalls blue rooms studio die songs für das am 19. juli auf hush records veröffentlichte album aufnahmen. darauf enthalten sind einige ältere lieder, gar von ward und den gemeinsamen studententagen beeinflusst, andere entstanden aber auch erst während des arbeitsprozesses. unterstützung gab es u.a. von rachel blumberg (m ward, bright eyes, the decemberists, mirah, jolie holland) und jonathan richman.
die arbeit am album dauerte täglich oft nicht unter zwölf stunden. forster überraschte sich am abend bei bier und tacos und ward zugleich erschrocken ob der verstrichenen zeit. doch es musste eine schöne gewesen sein, mit coykendall, dem vertrauten aus for stars zeiten, mit dem alten kumpel ward und schließlich auch mit tim mooney, dem american music club heroen, mit dem forster in dessen closer studio das finishing vornahm.
ich komme kaum dazu, etwas zur musikalie zu sagen. die hat es aber durchaus in sich und ist nichts für grobherzige. manchmal agiert sie karibisch, dann wieder liegt brasilianischer samt über ihr. forsters gesang ist irgendwo im alt angesiedelt, das instrumentale drumherum erholsam spärlich. perkussive finessen neben flirrender keyboardaktion, romantische gitarrenschwinger sind carlos unterlegen. wer sich an brian wilson erinnert fühlt, trifft wohl auch bei forster selbst auf wohlgefallen. inklusive der mäandernden, wie vor sich hinträumenden sechssaitigen, die man sich schlicht rundernd vorstellen muss. das album ist alles andere als stringent, dafür umso vergnüglicher und abwechslungsreicher.
1. i walk i talk / 2. family tree / 3. travel round the world / 4. campfire songs / 5. slouching toward reality / 6. africa / 7. space / 8. back of motorcycle / 9. walking away / 10. if i could be / 11. this time
carlos forster - family trees sampler mix

carlos forster - i walk i talk

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