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Samstag, Mai 14, 2011

neue töne (980): momentary prophets

es gibt sie noch, waschechte hippies, mit allem drum und dran. gebatikte t-shirts, lange haare, umhänge, tücher, bänder, bärte usw. neben der sachlichen ausstattung gehört natürlich auch eine entsprechende lebensform dazu. in wie weit sich die momentary prophets einer solchen konsequent verschrieben haben, konnte ich nicht recherchieren. jedoch legt ihre musik eine entsprechende auslegung nahe. bass, gitarre, banjo, sitar, perkussive elemente sind ihr vordringlichstes gewerk, mit dem sie an den start gehen, um eine lebensbejahende wie intensive musik zu kreieren. das akustische moment wird ergänzt um den einsatz von ukulele, tabla, djembe, klarinette, akkordeon, orgel und natürlich gesänge, solo oder in harmonischem miteinander.
gegründet haben sich momentary prophets vor ca. fünf jahren zunächst als eine art kunstakt an der christopher newport universität in newport news. damals standen sich lediglich ted packard und jake hull gegenüber, ca. zwei jahre später stiess zu der mittlerweile fest gefügten einheit logan byrd dazu. zu ihren einflüssen zählen die drei, die sich selbst als neo- hippies bezeichnen, eine bunte schar an vorbildern, das reicht von beethoven über ravi shankar, pink floyd bis hin zu dream theater und old crow medicine show. ihren eigenen sound, den sie auf mittlerweile zwei alben verewigt haben, nennen sie lakonisch progressive rainbowgrass. eine erste ep gelang in 2007, "first flight of icarus" erschien lediglich auf ihrer myspace seite. in 2009 wurde dann das erste album namens "sunflower" herausgebracht. es klingt gewachsen und sommerlich, sucht den weg zwischen den markierungspfosten folk, world und psych. herrlich, wie sich sounds entwickeln, die eben nicht nur hippiesk und abgedreht sein wollen, sondern sich vielmehr einer songsstruktur versöhnlich gegenüber zeigen. manches kann aber auch fliessen und so lässt sich die musik nicht ohne schwierigkeiten klassifizieren. sachte ballade neben euphorischem auftritt. im sommer des letzten jahres erschien dann "mandala", das deutlich fernöstliche einflüsse mit aufnahm, schon beim opener liegt auf der sitar ein hauptaugenmerk. doch das zieht sich nicht geschlossen durch das album, es wirkt nur offener, farbenprächtiger und bietet mit fünfzehn tracks eh genug zu erkunden. das banjo forcierend, die akustische balancierend und der gesangsreigen bindend. hier findet sich für jeden etwas. würde mich freuen, wenn auch Ihr spaß mit den drei jungs habt. hoffentlich kommt bald was neues. dies hier ist für den sommer!


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