zeit wird es, sich flott wieder um einige neuigkeiten rund um das kleine, feine festival des glitterhouses zu kümmern. denn seit wir das letzte mal berichteten, im januar erschien teil 1 dieser vorschau, ist einiges passiert. rembert stiewe und die seinen waren wirklich fleißig und bastelten in der zwischenzeit an einem ganz vorzüglichen lineup für die 15. ausgabe des orange blossom specials (news, ticketinfos usw. allesamt geordnet und übersichtlich aufbereitet hier). so ist es nun an uns, weitere bands und künstler vorzustellen, die das gartenrund in beverungen im juni dieses jahres beschallen werden.
zunächst möchte ich meine unverhohlene freude ob des auftritts von earl greyhound ausdrücken. denn der dreier aus den staaten wird dem obs hervorragend zu gesicht stehen. so schrieb ich vor mehr als zwei jahren: "heute gibts mal eine vor den latz. earl greyhound sind eine kapelle aus new york, wie ich sie mir vorstelle, wenn ich an abendliche clubkonzerte in dieser metropole denke. düstere kaschemme, möglichst nur erreichbar über eine zugige kellertreppe, wenig einladend und mit öffnen der schweren eisentür bläst einem schon der wuchtige sound einer abgearbeiteten e-gitarre ins gesicht. die band begann im frühjahr des jahres 2002 als duo, matt whyte und kamara thomas. piano und gitarre waren die bevorzugten werkzeuge ihres damaligen tuns. ricc sheridan an den drums ergänzte dann die zwei, so dass ein sound entstehen konnte, der an bands wie led zeppelin oder t.rex gemahnt. beim gesang wurde gar schon geflunkert, dass der spirit von gram parsons und emmylou harris herüberwehe. ricc wird sich über vergleiche mit bonham sicherlich auch nicht ärgern. eine ep und ein album namens "soft targets" (2006, some records) gibt es von der band. an einem neuen werk wird seit geraumer zeit gebastelt. wer sich aufs angenehmste den kopf freiblasen lassen möchte, greift hier zu!" nun, mittlerweile ist auch das zweite full length draußen, "suspicious package" erschien in 2010 und oszilliert zwischen art- und blues rock mit schreienden gitarrenriffs, treibendem drumming "and blue tinted lyrics". zudem versucht sich das trio an ein paar ruhigeren nummern. ich kann nur hoffen, dass schon die dämmerung über der bühne hängt, wenn earl greyhound rocken!earl greyhound - fashion (from: "s/t" ep, 2004)
earl greyhound - s.o.s. (from: "soft targets", 2006)
der nächste, den wir uns vorknöpfen wollen, ist dan mangan. einer, der in die reihe jener gehörte, die längst einen platz im klienicum verdient hätten, aber widriger gründe wegen bisher nicht gefunden haben. sein beseelter vortrag, die innigliche verstiegenheit, das vielfach akustische element wird in beverungen gemüter beruhigen. der aus vancouver stammende singer / songwriter trat in 2003 hervor, als er seine erste ep "all at once" veröffentlichte. mittlerweile hat er sein kerbholz recht fleißig beschnitzt. so muss man vor allem vom 2009 erschienen "nice, nice, very nice" bezifferten album sprechen, das derart airplay erhielt, dass die vögel von den bäumen zwitschern konnten, was dem 1983 geborenen burschen am herzen liegt. und das ist einiges. einerseits verstiegen, andererseits hat die musik mangans eine deutlich empathische note. man fühlt sich angegangen und als hörer ernst genommen. als refrenzen können vielleicht ray lamontagne, damien rice oder auch joshua radin herhalten, allesamt kerle, die sich der popnote nicht verwehren. und doch halten wir auch jenen die stange, die mumford & sons heraushören wollen. klar, der folk ist zweifelsfrei eine konstante, das euphorische element, das forcierende vorantreiben, die bläser, der gemeinsame gesangsvortrag. das album erschien in deutschland ein jahr später und wurde auf den zahlreichen konzerten im lande frenetisch gefeiert. nicht anders wird das im garten zu beverungen sein. versprochen! und sicher sind ein paar neue songs im gepäck, den dan schreibt gerade fleißig am nachfolgewerk. nice.dan mangan - set the sails (from: "nice, nice, very nice", 2009)
wenn ich talking to turtles höre, denke ich an all die lofi könige meiner jüngeren leidenschaft: sammeln und jagen. und weil die musik gar nicht so billig daherkommt, wie dieses genrewörtchen vermuten lässt, erhöhe ich. um leidenschaft, unbekümmertheit, können. das sich beweist, wenn der sound nicht vollgestopft ist, wenn sich die stimmen beweisen müssen, wenn die kargheit akzente setzt. florian sievers und claudia göhler, leipzig bewohner, veröffentlichten anfang 2010 auf devilduck records ihren ersten longplayer "monologue" und bewiesen damit eindrücklich, dass man aus wenig mehr machen kann. fragilität nennt das analogsoul, die schließlich dafür verantwortlich zeichneten, dass sich diese art feinfühlfolk auch remixed beweisen konnte. das dazugehörige werk gibt es hier zum downloaden. wie sich das ganze auf großer bühne gestaltet, darum machen wir uns jetzt noch keine sorgen. denn die beiden protagonisten schlüpfen live gern in ein bandoutfit, zu dem sich weitere kollegen gesellen. und dann zählen wieder nur die melodien. und das kling klang. und das freimütige singen.
wo wir schon in deutschen landen unterwegs sind, fügen wir hier und heute noch den liedermacher gisbert zu knyphausen hinzu. einer, der das obs bereits bespielte und der nun auf eigenen wunsch wiederkehrt. die vergleiche können dem mann aus den weinreben im rheingau kaum mehr geheuer sein. kein songwriter hiesiger provenienz der nicht schon als referenz herhalten musste. zurecht? das prätentiöse geht ihm ab, die zurückhaltung, das leisetreterische ist echt. so nimmt man ihm auch die transportierten inhalte ab. sieht man ihn zudem von rockenden mannen umringt, wirkt er aufgeräumter und entspanter. zwei alben liegen ihm zu lasten, unzähliger konzerte und zugeworfene herzen. ich bin neugierig, wie es ihm gelingt, neue zu ernten.wir lesen uns hier bald wieder, denn die liste der zugesagten bands ist lang. noch vor dem frühjahr stehen 2/3 des festival lineups fest. die nörgler müssen sich in zurückhaltung üben.
super !!!!!
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