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Montag, Januar 31, 2011

neue töne (927): birthmark

a hidden agenda record ist für das soloprojekt des chicagoan nate kinsella verantwortlich. mit "shaking hands" hat er unter dem moniker birthmark sein zweites album herausgebracht. da dies bereits im november des längst vergangenen jahres passierte, haben wir lediglich die undankbare aufgabe nachzureichen. aber wie sagte der schlauche fuchs v., musik wird nicht schlecht. und solcherart, wie sie birthmark in der lage zu kreieren ist, eh nicht. drei jahre nahm er sich für "shaking hands" zeit. da ihm dies irgendwann selbst zu lang dauerte, legte er er zwischenzeitlich eine deadline fest, um dem album eine form zu geben. aus dem unübersichtlich werdenden material suchte er die songs aus, die sich eher durch unterschiede zueinander auszeichnen denn durch gemeinsamkeiten. nate spielt fast alle instrumente selbst, die auf dem 10track werk zu hören sind, programmierte, arrangierte, mixte und produzierte weitgehend unter eigener fahne. wem der name ein begriff ist, der kennt kinsella vielleicht aus den formationen make believe oder joan of arc. hier spielte er, bevor er sein soloding begann. zur musik. wer allein vor sich hin bastelt, kaum unterstützung gewährt und in aller bescheidenheit seine musik anpreist, geht nicht nur als nerd durch, sondern erfährt er die betitelung des lofi, des homerecordings, des schlafzimmer- irgendwas eine erste ausrichtung. dies führte im falle kinsellas nie weit genug. denn sein album stellt eine organische, dichte einheit dar, die zu keinem zeitpunkt mit lofi ausreichend beschrieben wäre. klare soundbilder, geschlossene gewerke, die die einzelnen songs darstellen, angereichert und dennoch nicht überfüllt, mit träumerischen vokalergänzungen und einer sehnsucht nach landschaft, die sich der humanen rasse entzieht. das ist fern und drängt sich doch gegen dich. mal mit der akustischen, mal mit dem piano eingestiegen, von dichtem wabern umgeben, mit gesängen ausstaffiert, mit irrigen, passageren ausflügen ornamentiert, melodisch favorisiert, rhythmisiert dank diversen perkussionsmaterials, klöppel, handclaps, rassel usw. nach "the layer" aus 2007 nun das zweite album, das mehr beachtung verdient hätte. es verzichtet auf reisserische momente, nimmt dafür auf eine reise in eine geschlossene gesellschaft mit. wie oft wird man dazu schon eingeladen?
birthmark - fossil record
birthmark - be however you please
birthmark - cumulus stimulus (from: "the layer", 2007)

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