die diskussionen um die bloggerszene, ihre wirkungen, die abgrenzung von der journaille usw., bis hin zu der fatalen begrifflichkeit 'edelblogger' lassen mich unberührt, im zweifachen sinne (wer nicht darum weiß, der fühle sich glücklich und ich werde ihm nicht mittels links auf die sprünge helfen, so wichtig ist das ganze nicht). nur regt es immer wieder an, über die eigenen motive nachzudenken resp. einzufordern, sich treu zu bleiben, sich der vereinnahmung von wem oder von was auch immer zu verwehren. tun wir. basta. im vordergrund steht immer die eigene begeisterung und der wunsch, diese an interessierte weiterzureichen. so eben auch für die norwegische band i was a king. ein liebkind von frode strømstad, der über die jahre diese und jene gastmusiker an bord hatte, mit denen ihm im vorjahr das hervorragende "s/t" gelang. für den neuesten erguss, das am 25. januar erscheinende "old friends" (auf sounds familyre) standen hochkaräter wie daniel smith, john ringhofer, emil nikolaisen zur seite sowie ungewöhnlicher weise auch einige aus dem nicht-indie bereich wie josua stamper, ein eher der klassik zuzurechnender komponist, der freejazz drummer kevin shea und nicht zuletzt anne lise frøkedal, die in elektronischer musik unterwegs ist. daniel smith stellte das familyre studio zur verfügung und so wurde das album im frühjahr 2010 aufgenommen. die geschichte dazu ist diese: strømstad brachte das material mit ins studio, songs, die bis zu diesem zeitpunkt keiner der anderen anwesenden musiker gehört hatte. in weniger als einer woche war dennoch die gemeinsame sitzung beendet. die umsetzungsgeschwindigkeit der ideen des frontmanns muss enorm gewesen sein. so konstruierte man oft parallel, in einem raum nahm die rhythmusabteilung auf, in einem anderen wurden die harmoniegesänge geprobt und im dritten entwarf man bereits die parts für klavier und orgel. frøkedal und strømstad schrieben zudem parallel die lyrics und nahmen die gesangsparts auf. selbst schwierige kompositionen für saiten- und blaseninstrumente wurden kurzerhand auf papier und schließlich auf tonband gebracht. der kreativen idee und ihrer unmittelbaren umsetzung stand also nichts im weg. die band sprach schließlich von einer ganzen reihe magischer momente. die spannung zwischen kontrolle und chaos bzw. harmonie und disharmonie drückt dies wohl am ehesten aus. nicht zuletzt sind diese aspekte auch teil der musik der norweger. 15 tracks, die locker als psychedelic powerpop durchgehen können. vermengt wird die melodie, auch mal der hymnische aufschrei samt pauken und trompeten des pop und der rock 'n' roll der frühen tage. nicht immer konzentriert und auf den punkt, sondern gern auch mit längen. es wird Euch munden, sicher. das kleine norwegische label hype city records hatte "old friends" bereits im august des letzten jahres am start. etwas mehr aufmerksamkeit sollte der neuerliche release über das asthmatic kitty schwesterlabel nun doch erhalten.
i was a king - someone is waitingi was a king - nightwalking (via fense post)
i was a king - norman bleik (via stereogum,2009)
i was a king - it's all you (via stereogum, 2009)
Wer benutzt diesen Ausdruck Edelblogger eigentlich? Ich habe hier zum ersten Mal davon gelesen. Man sieht, ich treibe mich nicht in Foren rum.
AntwortenLöschenUnd die Vorsilbe "Edel" wurde bisher meistens im Zusammenhang mit Damen aus dem horizontalen Gewerbe verwendet, die reichen Herren zur Verfügung stehen. Da möchte man als engagierter Blogger nicht gerne so ähnlich genannt werden.
Bleiben wir also beim Bloggertitan,bzw. Bloggergott, wenn wir von euch reden, Eike.
jetzt bleiben Sie mal beim thema, herr peel! ha. dir gefallen wohl i was a king nicht?
AntwortenLöschenhier kannst du etwas darüber lesen:
http://vinylgalore.wordpress.com/2010/12/29/wie-wird-man-edel-blogger-was-ist-das-und-warum/
Im Gegenteil, I Was A King gefallen mir ganz ausgezeichnet! Die neuen Teenage Fanclub, was? Und auf YouTube habe ich eine sehr charmante Akustiksession gefunden. Damit dürften sie gerne in meinem Wohnzimmer antreten:
AntwortenLöschenhttp://www.youtube.com/watch?v=jZ6uM3D85oE&feature=fvw
den teenage fanclub vergleich habe ich auch schon mal irgendwo gelesen.
AntwortenLöschendanke für den videolink. ich hatte die session auch während meiner recherche entdeckt.
Ich könnte da noch aus dem Music Alliance Pact vom Januar 2009 den Song Weighing Anchor bieten. :)
AntwortenLöschenja, prima! danke!
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