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Donnerstag, Dezember 16, 2010

neue töne (903): metal mountains

in einer der letzten "ein (p)fund mp3" ausgaben hatte ich bereits einen hinweis auf metal mountains gegeben. inkl. eines obligaten höreindrucks. heute gilt es, dem noch etwas nachzusetzen, denn es handelt sich bei der ganzen chose doch um eine ausbaufähige besonderheit. es ist ja nicht so, dass es mir an themen mangelte, so werden tatsächlich nur jene fische an land gezogen, die mir, voller appetit, den größten genuss versprechen. und der ist bei diesem trio scheinbar vorprogrammiert, sammeln sich doch unter diesem pseudonymdach helen rush, p.g. six und samara lubelski. wollte man sie in eine ordnung bringen, käme man wohl in schwulitäten, was den status, letztlich die reihung in einer prioritätenliste beträfe. ist aber auch weniger wichtig, begreift man die band als eine kongeniale einheit. und nicht weniger ist sie. mit "golden trees" legt sie nun ein erstes vermächtnis vor. es ist das posthume geständnis eines wie phoenix aus der asche wieder auferstandenen tower recordings ensembles. denn alle drei musiker gehörten dieser dem new weird america verschriebenen band an (und galten nicht umsonst als deren schlüsselmitglieder). gegen 1999 war dann allerdings feierabend mit den innovationen, der tapferkeit gegen den musikalischen feind. den einen oder anderen sah man solo weiterarbeiten, sich gegenseitig unterstützen, hungrige füttern (ach, samara!). doch die lücke, die tower recordings hinterließ, so sehen es viele, wurde nie wirklich gefüllt. die einen haben gewartet, die anderen nicht. überrascht werden beide sein. jedenfalls solange sie nicht von der schon seit längerem währenden zusammenarbeit der rund um new york aktiven wussten (sie traten bereits in 2007 vor yo la tengo auf). dass man schließlich auch ins studio ging, war zunächst eine randerscheinung. schlägt aber fest zu buche. helens gesang dominiert und wird zugleich heimgesucht von den filigranen gitarrentunes des p.g. six, den violinenanwandlungen samaras und der gemeinsam gegossenen liquiden bis schwerflüssigen suppe. die psychedelische grenzenlosigkeit und die gebundenheit des folkrocks finden bei metal mountains eine gemeinsame tür, durch die es sich behände schlüpfen lässt. "golden trees" erscheint am 25. januar auf amish records und wird sieben überaus irdische tracks enthalten und zugleich fürs abheben sorgen.
metal mountains - structures in the sun

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