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Samstag, Dezember 11, 2010

neue töne (899): angil and the hiddentracks

das ende des jahres bietet immer wieder gelegenheit, sich auf alben zu besinnen, die im jahreslauf übersehen oder zu wenig beachtet wurden. die späte erkenntnis kommt dann eben gerade noch rechtzeitig, um kurz vor toreschluss darauf aufmerksam zu machen. nun: ein überaus makaberes video sollte ich Euch an den anfang stellen, um auf das neue album von angil and the hiddentracks aufmerksam zu machen:



so, damit dürfte ein guter anfang gemacht sein, gell? wer nun nicht darauf anspringt, also auditiver wie visueller natur, dem kann ich auch nicht weiterhelfen, er sollte nicht weiterlesen. denn ich möchte nachfolgend gern auf das neueste werk "the and" hinweisen. es ist das vorerst letzte in einer erstaunlich langen aufreihung, die mickaël motte, der typ hinter dem angil moniker bisher aufzuzeigen hat. es ist einiges darunter, dass der lesart nach nicht unterschiedlicher zueinander sein kann. die selfreleases aus den früher nullerjahren, die ersten aufnahmen für unique records, dem er bis heute treu geblieben ist, von bedroom romantik über jazz- und hip-hop- inspirierte werke wie "oulipo saliva" aus 2007 zu den folkdurchtränkten popwerken, die so einnehmend, so lustvoll vom ganzen erzählen, von der weltumarmung, vom verstörtsein, von der auflösung und von der liebe. das alles mit einer hingabe, die sich verzehrend gibt und doch einer gewissen kontrolle unterliegt. mit einer stimme, hier belegt, dort rau angeschlagen, dann wieder hell, klar und sehr offen.

das neue album allerdings lebt neben der vollaustattung (die arrangements weisen bis zum großen gebläse alles auf) vor allem von den gastauftritten. da hat angil hochkaräter wie brigitte vautrin, françoiz breut, raymonde howard oder emma pollock und laetitia sadier am start. zudem erhält er unterstützung von half asleep und jim putnam. das funktioniert und bringt die unterschiedlichsten gebinde zutage. unten stehend die zusammenarbeit zum beispiel mit françoiz breut, die sich an angil anschmiegt, als wären sie lange schon ein paar oder das wunderbare "unbroken hearts" mit delgados emma pollock, fadenscheinig, unverhohlen, in der schwebe bleibend, subtil. oder das sachte, später säuerlich dräuende "sail home" mit dem radar brother(s) jim putnam. oder oder... der rest obliegt Euch. der track zum obigen video gehört übrigens auch auf "the and". ach, und vergessen wir die the hiddentracks mischpoke nicht, ein bis zu zehn menschen umfassender haufen erstklassiger musiker, die den meister bei seinen liveausflügen begleiten. live ist das letzte stichwort, das album wurde in entsprechender atmosphäre aufgenommen. das organische kommt also nicht von ungefähr.
angil and the hiddentracks - thelma or louise? (feat. françoiz breut)

6 Kommentare:

  1. Live ist das letzte Stichwort:

    http://meinzuhausemeinblog.blogspot.com/2010/06/angil-and-hiddentracks-paris-110610.html

    Ich fordere höflich mehr Links ein!

    Achso, die Jungs wollen in meinem Wohnzimmer musizieren wurde mir ausgerichtet...

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  2. Super. Diese Produktionsrichtung klingt in meinen Ohren häufig auf unangenehm prätentiöse Weise unprätentiös. Aber hier stimmt alles. Produktion und Songwriting und Arrangement. Und dann noch die feine Frau Breut. Da les ich mir gleich noch den Kram bei Herrn Peel durch.

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  3. dann haben wir ja ganze arbeit geleistet. :) nee, im ernst, gerade diese sinnvolle verlinkung verführt doch den leser offenbar zu mehr. wenn das nicht dem künstler zugute kommt. und irgendwann sitzen wir dann alle bei oliver im wohnzimmer.

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  4. "Irgendwann sitzen wir dann alle bei Oliver im Wohnzimmer" - Gerne, ich bin ein geselliger Mensch! Wir müssen dann wohl demnächst anbauen...

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  5. hier sind übrigens auch die ersten planungen für wohnzimmerkonzerte gemacht. konkretes demnächst!

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