eine jener vornahmen, die nie erfüllung fanden; nämlich zu "sloppy ground" eine review schreiben. eric chenaux' 2008er kongeniales album, voller seelenfülle und balsam für den gegenüber, ein empathisches wie sympathisches werk, ein album zur liebe, bereitet wie ein alle sorgen fassendes plaid. es spielte mit den stilen, wog hier folk, dort jazz ab und ward filigran im umgang mit den worten und ihren fügsamen arrangements. wer kann, hole dieses versäumnis nach. im gleichen atemzug gilt es aber auch, auf chenaux' neues werk hinzuweisen. constellation zeichnet für "warm weather with ryan driver" verantwortlich, das sich in seiner zugänglichkeit wie der vorgänger ziert und leicht abgewandt die schulter zeigt. das stünde dem experimentierfreudigen gitarristen aus toronto auch nicht gut zu gesicht. das geradlinige und fürderhin sparsam bewachte ist seine sache nicht. der warme stringsegen munkelt an versteckter melodielinie und koaliert mal munter, mal verhalten sehnsüchtig mit der arbeit an piano, synthesizer und/oder melodica, die von ryan driver beigesteuert wird. die sounds sind offen und gebunden zugleich, atmend und doch aufeinander bezogen, als gäbe es keinen anderen sinnzusammenhang für sie. zwischen akustischer expression und improvisatorischer ausflucht changierend, betreten chenaux und co. immer wieder neues pflaster. die bezüge zu chamberfolk, jazz und drone sind deutlich, gereichen aber nie zum reinheitsgebot. im gegenteil suchen sie die verquickung, schmieren hier richtung kunstlied ab, dort ins subtil verspielte, auf anderen wegen ins ambiente. eric chenaux beweist sich einmal mehr, hier nun mit dem dritten album auf constellation, dass er neben songwriterischer klasse auch ein stimmungsmacher im allerbesten sinne ist. bleibt sein thema zwar vordergründig die liebe, so weiß er sie in alle farben zu tauchen und nimmt den hörer auf eine überaus spannende, immer wieder neu aufregende reise mit. ob "warm weather with ryan driver" ähnlich lorbeeren einheimsen wird, wie es "sloppy ground" einst gelang (immerhin benannte the wire es unter den besten 50 alben des jahres), bleibt abzuwarten. denn eins ist klar, erschliessen tut sich ein intelligenter brocken wie das am 13. september erschienene werk nicht unmittelbar. dafür braucht es etwas zeit, aber die ist wirklich gut investiert. erwähnen möchte ich ergänzend, dass mir besonders gut der backgroundgesang von jennifer castle und michelle mcadorey gefällt, sie geben der ganzen geschichte etwas ätherisches. zumal die gästeschar eh erlesen ist, denn es muszieren mit rob clutton (double bass), martin arnold (electric organ) und nick fraser (kick drum).
eric chenaux - warm charleston
Ein befreundetes Pärchen ist grade für vier Wochen in Toronto, vielleicht können die beiden mir ja da neue Album mitbringen.
AntwortenLöschenAnhören kann ich mir deine Links nicht... die Soundkarte ist hin.
Also vertraue ich dir, Eike!
Gruß,
Peter
Naja, Constellation eben. Was soll da schon schiefgehen?! Warm Charleston ist ein echt klasser Song, werde mir das Album sicher zulegen.
AntwortenLöschenuiih, peter, hoffentlich geht das gut.
AntwortenLöschen@svp: tatsächlich hat constellation fast durchgängig großartiges im programm. immer wieder ein fest dort zu stöbern.
Wenns um Post-Rock geht, dann sind sie ohnehin führend, aber ich merke immer mehr, dass man sie auch bei Singer-Songwriter auf der Rechnung haben muss. Gut so. Und die neue Webseite macht das Stöbern so viel leichter.
AntwortenLöschenallerdings! das war ein richtiger hallo wach- effekt, als ich die neue website gesehen habe. sehr positive entwicklung.
AntwortenLöschenmeine empfehlung, falls du dich noch nicht mit ihr beschäftigt hast, geht zu carla bozulich inkls. evangelist. ganz große nummer.
Carla Bozulich kannte ich nur dem Namen nach, hab die Beschäftigung mit der Musik nachgeholt. Sehr fein. Auch ne Empfehlung auf meinem Blog hat sich vom Timing her gut ergeben, da die Dame zur Zeit durch Europa tourt.
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