seiten

Montag, September 13, 2010

neue töne (848): the loafing heroes

das 2009er album "unterwegs" ist mir noch durch die lappen gegangen. mit dem nachfolger sollte das anderen auch ja nicht passieren. denn the loafing heroes, eine viererbande aus berlin, legen "chula" vor, ein sentimentales wie originell ausstaffiertes neofolk werk. die genre bezeichnung ist natürlich ein unglück, aber dennoch weist sie den weg, auf dem sich the loafing heroes bewegen. tänzelnd, bei aller instrumentellen diversität aufgeräumt und diszipliniert, in gedrosseltem tempo, aber wohldosiert, neugierig machend, aufmerksamkeit schürend, bei der stange haltend, anspruchsvoll, aber nicht überladen, berührend, aber nicht gefühlsduselig. im vordergrund stehen der griffige und volle gesang bartolo rains, das spiel auf der (den) akustischen und die fabelhaften begleiter: klarinette und perkussive extravaganzen.
zwar in der hauptstadt ansässig, setzt sich die truppe doch aus menschen unterschiedlichster herkunft zusammen. neben dem irischen sänger bartolo, der die unternehmung mehr oder weniger von seiner wohnung im prenzlauer berg aus steuert, treten die amerikanerin jaime (klarinette) und der deutsche john j. juice (gitarre, bass, gesang) an. ergänzt werden die drei um den iren noni, den perkussionisten (u.a. xylophon, congas, rasseln), der sich in afrika und asien in exotischer rhythmusarbeit schulen ließ. auf dem zweiten album gibt es einige aufmerker. der opener ist ein klassisch gemahnendes stück aus gitarrenzüngeleien, etwas gebläse und feinfühligem gesang. der titelgebende track ist ein flächiger schummler, er packt dich von hinten. wunderbar, wie die klarinette rhythmus schult und der sänger, die hooks tranformiert. in der bridge wird es balkanesk, es schallt wie aus einer kneipe, der refrain tritt wieder in die alte performance über. sehr clever, sehr ohrschmeichelnd. "all the colours" ist ein neuerlicher stimmungsbogen aus strukturierendem blasinstrument und der gemeinsamen wallfahrt von gitarren, gesang und rasseln. "looce force" erinnert zunächst an desert blues, hält eine kühle stimmung und verfällt in hypnotik aus spitzfindigem drumming, fördernder saitenarbeit und dem tragendem gesang. das treibende "what is love", das besinnliche "ocean song"... 12 tracks warten auf die neugierigen, die für sich, aber auch als ganzes neue welten bereiten. glückwunsch an die berliner für ein kleinod.
"chula" erschien am 28. august auf baar/cliché records.
the loafing heroes - template

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen