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Freitag, Juni 25, 2010

neue töne (805): in tall buildings

ist ja keine unübliche masche, gitarre & gesang und das ganze dann durch hall und soundaufwertung geschoben. wenn es aber so sinister und gelegen kommt wie bei in tall buidlings, dann werde ich hellhörig. hier ein glöckchen, dort ein warmer streichersound, oder das schleifen und reiben, als wäre es den tönen in ihrer ummantelung zu eng geworden, das flinkern und das geflunker, ornamentierend wie sternenstaub. noch einmal das saiteninstrument angeschlagen, die stimme angehoben, dieses juvenile, dehnbare organ und raus aus der nummer. und du hockst da und denkst, wo kriege ich jetzt bloß mehr davon her.
mit seinem selbst betitelten debut wird erik hall nicht nur mir freude bereiten. nach einem john hartford song benannt, macht sich der junge chicagoer aus seinem homerecording rückzug auf, um der welt etwas zu geben, was er ihr einst wohl nahm. denn was er da aufgesaugt hatte, kam ja nicht von ungefähr. die harmonien und die zigfachen einfälle zur ausmalung, die statements schlechthin. studiert hat erik an der university of michigan, musik, klar, beziehungsstress zwischenzeitlich, später gings wieder nach chicago, über dem lake michigan schrieb er sich in sein leben zurück. zur mithilfe gerungen hat er u.a. funky organs, preamps, mixer aller art, eine alte fender starcaster, halb funktionsfähige synthesizer, allesamt in seinem zimmer angehäuft. die monate, die er zuvor mit nomo (der multiinstrumentalist spielte hier gitarre, perkussion) oder his name is alive (bass) auf der straße verbrachte, standen im krassen gegensatz zu dieser einigelung, zu diesem soloaufspiel. seine kreditkarte musste er maximal belasten, um das album aufzunehmen, um auch den letzten schritt zu gehen, es zu veröffentlichen. vier jahre hat es schließlich gebraucht. eine gute investition, wie ich meine. Ihr macht das Eure daraus. wie stets.
"in tall buildings" erschien im april dieses jahres auf whistler records.
in tall buidlings - the way to a monster’s lair

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