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Freitag, Mai 21, 2010

neue töne (787): anna kashfi

zeit für anna kashfi. das aktuelle projekt ist eine 7" namens "a lonely place", sie wird am 07. juni erscheinen und ein sparklehorse cover enthalten: "gold day". verantwortung übernahm hier ebenso wie bei den beiden full lengths zuvor little rabbit records. eines dieser beiden werke liegt noch nicht so lang zurück, es stammt aus dem ersten monat dieses jahres, "survival" getauft, u.a. von q und mojo hoch gelobt und jeweils mit vier sternen versehen. dessen vorgänger war das 08er "procurement", ausschnitte dazu siehe unten. aus 2005 existiert, abschließend genannt, "palisade", ehedem auf stole wine records erschienen. so viel dazu. wer steckt nun hinter diesen musikalischen erzeugnissen, wird sich mancher fragen. recht so. ein wenig spannend ist ja schon, wenn sich ein duo den namen einer tragischen figur gibt. denn richtig, ja, es handelt sich nicht um die schauspielerin anna kashfi, die sich marlon brando in die arme warf, medikamenten- und alkoholabhängig war, an epilepsie erkrankte, unter depressionen litt, sich in sorgerechtsstreitigkeiten wiederfand usw. usf. eine lange, ermüdende geschichte, in deren verlauf viel von ihrem glanz (sie spielte u.a. mit rock hudson, spencer tracy und jack lemmon) verloren ging. warum man sich nach ihr benannte, müsste man die aus manchester stammenden musiker sian webley und james youngjohns also eigentlich fragen. eine erklärungsvariante: "their new album 'survival' [...] reflects the duality and tragedy of the real-life anna kashfi. it's about that sense of characters being vulnerable to the whims of the world and circumstance, of the thin-line between existing and being wiped-out forever. many of webley's words unpick the conflicts between lovers and the emotional battles played out in relationships and she builds on those games with 'devil's bridge'. a duet, of sorts, with robert fisher of kindred spirits willard grant conspiracy, the song relates the story of how the townsfolk of a tuscan town tricked the devil into building their bridge for free. fisher plays the devil of course, superbly so.", lassen wir also das label zum letzten album berichten. mit webley und youngjohns sind zwei handwerklich gereifte personen am musizieren, so viel ist zumindest gewiss. allein ihr harmoniegesang ist eine umfassende analyse oder besser einen lobgesang wert. daneben arbeiten sie genreübergreifend, nutzen alles, was ihren melodien treue schwört. das kann countryesker natur sein, aber auch den blues haben, folkgenügsamkeit in sich tragen oder gar ein bisschen jazzyhaft daher gockeln. in jedem fall ist es melancholisch, herrlich beschwörend, dabei gar nicht leisetreterisch, nie aufgesetzt dröge oder ermüdend. eher im gegenteil, wie die zwei die aufmerksamkeit immer wieder schüren, mittels soundmalerei, samples oder überraschender psych- einschübe. macht Euch mal vertraut mit den beiden, zu kaufen gibt es das werk auf ihrem label.
anna kashfi - red rag doll (from: "survival", 2010)
anna kashfi - fall (from: "procurement", 2008)

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